Cevennen-Rundfahrt

Aubenas liegt im Tal der Ardèche, und nach diesem Fluss ist auch die Region benannt, in der wir heute unterwegs sind: die Monts d'Ardèche, die als auch als der nördlichste Ausläufer der Cevennen gesehen werden können. Wir starten auch im Ardèche-Tal, doch die ersten Höhenmeter lassen natürlich nicht lange auf sich warten. Relativ sanft ansteigend geht es zuerst hinauf zum Col de la Croix de Bauzon, gefolgt vom Col de Meyrand, immerhin schon 1371 m hoch. In der Abfahrt vom Pass erreichen wir die wunderbare Beaume-Schlucht, und im Anschluss das schöne Drobie-Tal, über das wir recht sanft zum Col de l'Echelette fahren, nun tief im Zentralmassiv angekommen. Hier wenden wir uns nach Süden, wo wir im kleinen Städtchen Les Vans die Nacht verbringen.

Wir verlassen die Ardèche und gelangen ins Departement Lozère, dessen höchster Punkt der 1699 m hohe Berg gleichen Namens ist - der Mont Lozère. Am Gipfel vorbei führt die Passstraße des Col de Finiels, höchster Pass der Cevennen (und dritthöchster des Zentralmassivs nach dem Pas de Peyrol in der Auvergne und dem Col de la Croix de Peccata im Vivarais). Dieser höchste Pass ist auch das heutige Etappenhighlight. Zunächst steht jedoch der Col du Mas de l'Aire auf dem Programm, der uns zum schönen Lac de Villefort führt. Wir folgen eine Weile dem Altier-Tal, und dann geht es hinauf zum Finiels. Die Fernsicht von dort soll an klaren Tagen bis zum Mont Ventoux reichen. Nach der Abfahrt erreichen wir in Pont-de-Mauvert die Tarn-Schlucht, fahren jedoch noch das kleine Sträßchen zum Col de Sapet und rollen aus bis in den Etappenort Florac.

Ein sagenhafter Tag in und um die Gorges du Tarn steht uns bevor, und die Rundtour ab Florac ohne Hotelwechsel eröffnet uns alle Möglichkeiten. Zunächst cruisen wir gemächlich im Tal am Boden der Schlucht entlang und können die steil aufragenden Felswände bewundern. Dann schließlich klettern wir über Almières hinauf zum Aussichtspunkt Point Sublime, hoch oben in der Felswand, wo uns die Schlucht zu Füßen zu liegen scheint. Nach rasanter Abfahrt zurück ins Tal geht es dann hinauf auf die Causse Méjean, über eine tolle Auffahrt mit zehn engen Serpentinen, Lacets de La Malène genannt, die spektakulär in den Hang gebaut sind. Schließlich geht es über die Hochfläche wieder nach Florac zurück.

Nach dem Mont Lozère ist der Mont Aigoual der zweithöchste Berg der Cevennen, allerdings der höchste, auf dessen Gipfel auch eine Straße führt. Hier oben genießt man traumhafte Panoramen in alle Richtungen, angeblich kann man sogar ein Viertel der Fläche Frankreichs von hier aus überblicken. Zuvor steht jedoch noch eine Schleife über die Panoramastraße Corniche des Cevennes auf dem Programm, die in Florac beginnt und bis Saint Jean im Gardon-Tal führt. Erneut beste Vorzeichen für einen Rennrad-Tag der Extraklasse!

Ein eher unbekanntes Kleinod der Cevennen ist der Cirque de Navacelles, ein durch Erosion ausgewaschener Talkessel im tief eingeschnittenen Vis-Tal. Um dorthin zu gelangen, müssen wir zunächst den Anstieg nach Montdardier bezwingen, der uns auf die Hochfäche Causse de Blandas führt. Dann fahren wir auf spektakulärer Route nach Navacelles hinunter und auf der anderen Talseite wieder hinauf. Die zweite Tageshälfte beginnt mit einer Flachpassage entlang der Täler Vis und Hérault, bevor wir mit dem schönen einsamen Col des Vieilles den Tag abrunden.

Die sechste Etappe führt uns am Südrand der Cevennen entlang, zwischen den Tälern von Hérault, Gard und Ardèche. Die erste Tageshälfte ist dabei die deutlich gebirgigere. Über den Col de la Tribale arbeiten wir uns vor zum immerhin nochmal 905 m hohen Col de l'Asclier. Die Abfahrt bringt uns dann ins Tal des Gardon de Saint-Jean, wo sich der Col d'Uglas anschließt. Eine Mittagspause bietet sich im hübschen Städtchen Alès an. Am Nachmittag wird das Profil dann eher wellig als bergig, dafür ist das südfranzösische Flair hier deutlich zu spüren. Die Etappe führt uns bis ins Ardèche-Tal nach Vallon-Pont-d'Arc.

Unsere Schlussetappe beginnt mit einem Paukenschlag: der atemberaubenden Ardèche-Schlucht. Erst geht es hinauf zum Col de Serre de Tourre, wo wir tolle Ausblicke haben auf die berühmte Felsbrücke Pont d'Arc. Dann folgt an der Höhenstraße oberhalb der Schlucht ein spektakulärer Aussichtspunkt nach dem anderen, bis wir schließlich nach Saint-Martin-d'Ardèche im Rhonetal abfahren. Über das Plateau fahren wir ins Ardèche-Tal zurück und genießen die letzten, weniger anspruchsvollen Kilometer bis zurück nach Aubenas.