Diesen Anstieg solltest Du immer und ausschließlich „auf allen 4 Kerzen/Pötten/Zylindern…“ fahren – sprich ausgeruht und wohlgelaunt -, und das auch jenseits des nahenden 4. Advents. Dieser Berg ist lang: 32km. Seine Gesamtsteigung adäquat: 1470 Höhenmeter. Dieser Berg ist schön. Eine Ikone Andalusiens. Lasst uns also einen perfekten Tag auf der Carretera de la Cabra durchleben!
From zero to hero oder so heißt es ja gelegentlich. Ok, Held:innen sind wir ohnehin, weil wir ja Rennradfahren. Aber los geht es heute wirklich ganz unten: Unvermeidlicher Startort ist Almuñécar – denn nur wer einmal im Warmwassertourismuszentrum war, kann mitreden. Schön ist es trotzdem – das Mittelmeer.
Die Plantagen von Avocado bis Feigen entlang des Río Verde sind flugs durchrollt – der Fluss ist hier allerdings weniger grün als trocken. Aber auch das gehört zur Realität dazu, wenn gleich wir kurz vor Otívar in die Olivenzone kommen. Plauderzeit. Schon interessant, welche Themen das Peloton wälzt, wenn die Luft noch dicker ist als die Beine: Von 1860er Aufstiegschancen egal in welche Liga bis hin zur besten Strategie der Altersvorsorge in diesen Zeiten.
OK, lasst uns ein wenig Gas geben! Die fortlaufende Provokation des Drehens an der Temposchraube findet wie immer ein geteiltes Echo: Während Christoph auf seinem schicken Mietrenner sofort die Spitze übernimmt…
…checkt Ulf erst einmal die Wattwerte – oder doch die Mails, wo er doch jetzt Chefprogrammierer im Hause quäldich ist, wie wir im jüngsten Newsletter unserer Rennradurlaubsschmiede lasen.
Andere belassen es beim Feixen und warten ab, was passiert: Die Oliven verschwinden, auf einmal sind wir in den lichten Pinien. Auf dem Rennrad können wir hier schwelgen – als Autofahrer sollte man es damit eher nicht übertreiben: Wer erkennt das Wrack des Unglücksraben (aus sicherer Quelle wissen wir, dass es bis auf das Auto keine weiteren Schäden gab). Übrigens: Die Verkehrsdichte hier beträgt ca. 5 Fahrzeuge pro Stunde. Sonst würden wir hier ja nicht so schwelgen…
Und dann, irgendwo über 1000m Höhe sind wir da, im ewigen Karst: Augen, Münder und Kameras auf! Dieser Moment ist unser! Er wird nie vergehen…sagen sich gelegentlich ein paar Verwegene, drehen um und fahren noch einmal durch diese zauberhafte Bergauflandschaft.
Fehlt nur noch eines: Sich grinsend durch das Jubelspalier auf der Passhöhe zelebrieren, bevor die Stärkung aus dem Foodtruck (im Herbst, s.u.) oder bei Henry und Lena im wiedereröffneten Refugio de la Piedra (im Frühjahr, s.u.) das Grinsen nur noch breiter werden lässt.
...natürlich ist die Erfüllung von Rennradträumen eine partizipative Angelegenheit - und so gibt´s auch 2023 wieder perfekte Tage an der Cabra:
13.3.2023 - beim Bergtraining Andalusien
3.10.2023 - Grand Tour Feeling in der Sierra Nevada
P.S.: Rückfahrtoption zum Meer mit Blutwurst-Stopp in der Lieblingsbar vom @pausengott :-)