20.03.2019,
hagen306:
Heute fahren wir im Tunnel - im Gorgoracha-Tunnel gleich über Motril. Damit sollte das Thema Tunnel eigentlich durch sein, doch scheint der eine oder andere doch noch etwas länger in selbigem unterwegs zu sein - und schwupp, hat man schon wieder so einen Pass übersehen und ist gleich ins nächste Dorf gefahren. Wenn es läuft, läuft es halt. Verloren gegangen ist jedenfalls keiner.
Der Guájares-Anstieg präsentiert sich heute von seiner besten Seite: Sonne satt, kein Wind. Dennoch überlassen wir den ersten Café des Tages auf halber Höhe Torstens Gruppe. Sorry, Wolfgang: undemokratische Mehrheitsentscheidung des Guides (Dafür wird er mich später noch am Berg stehen lassen :-).
Es rauscht nur so weiter nach Lanjarón, ein wenig Kultur an der alten arabischen Brücke und schon sind wir in der Stadt des Wassers. Dort reiten wir in eine 2-in-1-Bar ein: Kneipe und Wohnzimmer in einem. Cafe con Leche zwischen der Hausapotheke. Brote holt der Meister erst einmal vom Bäcker nebenan. Und auch Torsten besorgt uns dort noch etwas Süßstoff. Flaschen mit originalem Quellwasser aufgefüllt und weiter nach Órgiva, dem Auswanderernest in den Alpujarras.
Szenenwechsel: Der Himmel zieht sich nun zu, oben auf der Contraviesa haben wir erfrischende 4 Grad, Nebel und Niesel. Fahren wie im Tunnel - bloß runter hier!
Derweil schwebt Weißbierfan Michi noch drei Etagen über uns im siebten Himmel: Endlich hat er ein Lokal gefunden, wo es Paulaner gibt. Wir gönnen es ihm von Herzen! Über weitere launefördernde Getränke in Torstens Gruppe hat sich der Nebel des Schweigens der Contraviesa gehüllt ;-). - Während Michi schwelgt, sinniert Martin im letzten Stieg des Tages über "Scheinebenen". Mir ist zwar nicht ganz klar, wie einem ein 9%er eben vorkommen kann, aber wahrscheinlich sind wir im finalen Teil des Tages auch wieder im Tunnel angelangt. Kurz darauf meine ich, auf der Straße Münzen liegen zu sehen. Tunnelsyndrom? Ich lass sie einfach liegen - ich sitz ja schließlich im Sattel - Hauptsache bergauf!
Irgendwann aber hängen wir dann aber am Meer gepflegt im Caferini und speisen fossile Energien: Kuchen, Kakao und Co. Wohl gestärkt mit Rückenwind rauschen wir die Küste entlang zurück und schlagen auch den immer näher kommenden Regenwolken ein Schnippchen. Genau so soll es sein!
Jetzt bleibt für mich nur noch eine Frage: Wie können wir diesen Tag noch toppen? Richtig: Morgen endlich geben wir uns den Trevélez-Ritt. Schinken und Alpujarra-Teller warten schon!
Original-Beschreibung
Wir streifen Motríl und fahren über den Gorgoracha-Tunnel (330 Hm) nach Vélez de Benaudalla ins Hinterland. Die Auffahrt zum Alto de Los Guájares rollt wunderbar, der Belag ist toll,ebenso wie die Blicke in die Sierra Nevada, vor allem oben an der Ruine. Mit einem kleinen Gegenanstieg erreichen wir Pinos del Valle. Leicht ansteigend fahren wir Richtung Lanjarón mit Umweg über die arabische Brücke. In Lanjarón, bekannt durch seine Mineralquellen, zapfen wir Wasser, Brunnen gibt es genug! Nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir Órgiva, und fahren dann über die Brücke mit den sieben Augen von hinten hinauf zur Haza del Lino. Kurz hinter dem höchsten Punkt erreichen wir das Restaurant Venta Cañadas. Hier gibt es die besten Bocadillos und einen sehr guten café. Ab hier fahren wir über Rubite stramm hinunter ans Meer und zurück nach Motril.