30.01.2020,
Jan:
Es war einmal, am 4. Juli 2009: am Domplatz in Erfurt startet die erste quäldich.de-Deutschland-Rundfahrt! Ein Wagnis, ein Abenteuer, organisiert von einem Haufen begeisterter Hobby-Rennradfahrer aus allen Teilen Deutschlands. Große Nervosität, ein paar Willkommensworte, und los ging es auf die 1500 km lange Strecke von Erfurt nach Köln – über Freiburg. Innerhalb kürzester Zeit wuchs ein 100 Teilnehmer starkes Feld aus hoffnungsfrohen Individualisten zu einer Grupper Gleichgesinnter zusammen, eine Entwicklung, die nicht vorhergesehen, geschweige denn geplant war. Ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten, und die Geburtsstunde der in den folgenden Jahren gerne von mir bemühten
legendären quäldich-Gruppenstimmung.
Nicht geplant und nicht vorhergesehen, geschweige denn: verstanden. Sie war einfach da, diese Gruppenstimmung. Zehn Jahre später, viele, viele quäldich-Reisen, Erfahrungen und Erkenntnisse später, hat sich im Wesentlichen nichts geändert. Wir organisieren immer noch Rennradreisen, die uns selber begeistern, mit radsportbegeisterten Teilnehmern und einem radsportbegeisterten Team. Ein Team, das seine Begeisterung teilt, motiviert, sich kümmert, aber auch Freiräume gewährt, wo die Teilnehmer sie benötigen. Und das alles vor allem: auf Augenhöhe. Genauso begeistert vom Radsport wie die Teilnehmer. Genauso neugierig auf die Reise. Genauso heiß auf die befahrenen Monumente, genauso erfüllt von dem gemeinsamen Erlebnis auf und nach der Etappe. Das haben wir schon 2009 so gemacht, wir haben es nur nicht gewusst.
quäldich wäre also nichts ohne unser Team. Auf Augenhöhe heißt aber auch: quäldich wäre nichts ohne unsere Teilnehmer. quäldich setzt den Rahmen, Team und Teilnehmer füllen das Bild gemeinsam aus. Meine schönsten Erlebnisse aus 2019 möchte ich euch nicht vorenthalten.
Weiterlesen:
https://rennradreisen.quaeldich.de/grand-tours/berlin-venedig/blog/erzaehlungen-von-der-quaeldich-familie-zwischen-2009-und-2019/
Zuversicht am Start von Garmisch-Rom
5. Juni 2019, Grainau, Garmisch, der Vorabend unserer Grand Tour Garmisch-Rom. 90 Rennradfahrerinnen und Rennradfahrer treffen ein, das Team belädt die Fahrzeuge, überall emsige Betriebsamkeit. Große Wiedersehensfreude überall. Man kennt und schätzt sich. Lachen und Zuversicht auf den Gesichtern der Wiederkehrer, etwas schüchterner noch das Lächeln der Neulinge. Neulinge und Wiederkehrer halten sich, wie fast immer auf quäldich-Reisen, ungefähr die Waage, und die Zuversicht der alten Hasen (m/w/d) überträgt sich auf die Neuankömmlinge. „Ich glaube, hier bin ich richtig.”
Familienfest bei Flensburg-Garmisch
27. Juli 2019, Hamburg, der Morgen der zweiten Etappe unserer Grand Tour Flensburg-Garmisch. Silvi hat sich für heute morgen angekündigt und begleitet Gruppe 1 für eine Etappe. Letztes Jahr noch Teilnehmerin, mittlerweile eine feste Größe im quäldich-Team, empfangen von großem Hallo und Wiedersehensfreude.
Kurz darauf warten wir in Zollenspieker auf die erste Elbfähre. Auf ihr ein einzelnes Auto und ein einsamer Radfahrer im gelben Trikot: Hans-Joachim, seit Berlin-Wien 2016 treuer quäldich-Kunde und immer bester Laune – was für eine gelungene Überraschung. Er begleitet uns für einige Kilometer und dreht dann Richtung Lüneburg ab.
Tags darauf fahren wir aus Richtung Braunschweig auf den Harz zu, und irgendwo auf Höhe Salzgitter: Dieter, seit 2010 auf Grand Tours nicht mehr wegzudenken, aber dieses Jahr bei Garmisch-Rom dabei und daher nicht hier, bei Flensburg-Garmisch. Aber lässt es sich nicht nehmen, uns ein Stück durch seine Heimat zu begleiten.
Einige Kilometer später, wir sind gerade von der Okertalsperre zum Torfhaus hoch gefahren, erreichen wir die Mittagsrast in St. Andreasberg. Es wartet auf uns im Garmisch-Rom-Trikot: Axel. Seine Wunden sind verheilt, der Tritt wieder rund, die Erinnerung an eine epische Tour vor einem Monat noch frisch. Anekdoten werden ausgetauscht, sein spontan in Bassano del Grappa nach dem Sturz gekauftes Cannondonale leuchtet Rot in der Sonne, als er uns auf rasanten Abfahrten aus dem Harz hinaus begleitet. Etappe vier fällt ins Wasser, vermutlich daher kein Besuch aus der quäldich-Familie, aber am Start der Etappe 5 warten tobsi und Hagen auf uns. Ein quäldich-Veteran der ersten Stunde, eine wesentliche quäldich-Stütze der heutigen Zeit. Natürlich wollen sie ihre Heimat persönlich präsentieren. Klassentreffen in der Rhön!
In Würzburg stößt Peter zu uns, the little explorer, sympathisch, knuffig grau, Querdenker, Nörgler, Enthusiast, Bereicherung. In Tuttlingen kommt Claudi dazu, auch eine Garmisch-Rom-Veteranin, die aus Freiburg mit dem Rad gekommen ist und nun auf den drei letzten Etappen ihre eigene Grand Tour Freiburg-Garmisch-Rom abschließt. High Five und gute Laune beim quäldich-Familienfest Flensburg-Garmisch!
Wunderbare Begegnungen auf der quäldich-Wintertournee
3. Dezember, Bike Dress, München. Der zweite Halt der quäldich-Wintertournee durch die Radsportcafés dieser Republik in Berlin, München, Dresden und Düsseldorf. Wir stehen zusammen, reden, das Show-Programm muss noch etwas warten, denn immer wieder geht die Tür auf. Altbekannte Teilnehmer kommen herein, großes Hallo, Umarmungen, Händeschütteln überall. Dazwischen staunende quäldich-Sympathisanten bei ihrem Erstkontakt mit der Unbekannten aus dem Internet, dazwischen staune auch ich über die fantastische Atmosphäre: was haben wir doch für wunderbare Teilnehmer!
Genau so auch eine Woche später in der Schicken Mütze zu Düsseldorf: quäldich-Team, Schicke-Mütze-Team, quäldich-Kunden und Schicke-Mütze-Kunden passen wie die Faust aufs Auge. Was für ein Familienfest!
Das beste Team der Welt. Die besten Teilnehmer der Welt.
Alle diese kleinen Begegnungen aus dem Jahr 2019 zeigen: Die legendäre quäldich-Gruppenstimmung kommt nicht von ungefähr. Sie kommt vom besten Team der Welt. Und den besten Teilnehmern der Welt.
Auf Augenhöhe.
P.S.: 12. Januar 2020: wir treffen uns mit dem Reiseorga-Kernteam (Hagen, Robert, Tom, Jan, Alex) in Deutschlands Mitte, in Erfurt. Nach 11 Jahren schließt sich für mich am Domplatz ein Kreis. Die quäldich-Geschichte geht weiter.