20.07.2021,
Sebastian383:
Das gestrige Hotel bot in der Unterkunft für die Fahrräder eine exzellent ausgestattete Werkstatt, was einige Teilnehmer nutzten, um die Wehwechen der heissgeliebten Räder zu mildern oder zu heilen und/oder diese wieder salonfähig für die heutige Tour zu machen.
So ging es nach dem Frühstück gutgelaunt auf dem schönen Radweg knapp oberhalbn der Wasserlinie entlang der Dreisam auf die 136 km lange Etappe über Belchen und auf den Feldberg.
Das Wetter war uns auch heute wieder wohlgesonnen, sodass wir den schönen Anstieg aus dem Münstertal bei angenehmen Temperaturen und Sonne zum Wiedener Eck angehen konnten. Nach kurzer Abfahrt ging es dann auch gleich rechts in die Auffahrt zum Schwarzwälder Belchen, wo es nach Meinung des Autors die besten Kuchen im Schwarzwald gibt. Den Einstieg zur normalerweise autofreien Auffahrt zum Belchenhaus ist für ortsunkundige durch eine kurze Gravelpassage nicht direkt ersichtlich. Nach Queren dieser Anfangsschwierigkeit ergibt sich aber ein rhythmischer Anstieg mit am Gipfel grandioser Sicht auf die umliegenden Berge. Auch der Feldberg, das zweite Ziel ist in der Ferne schon gut erkennbar. So geniessen wir die Aussicht mit leckerem Apfelkuchen, Kaffee und wahlweise kastriertem Weizen oder Johannisbeerschorle. Gut gestärkt, gehen wir so in die neugeteerte (korrekter neuasphaltierte) Abfahrt ins Wiesental.
Hier radelten wir dann in den ersten Teil des Feldberganstiegs, wo wir kurzzeitig das dritte Mitglied der Gruppe versehentlich gegen einen anderen Radfahrer vertauschten, der etwas unseren Windschatten geniessen wollte. Dort im ersten Teil des Anstiegs versorgte uns dann Heinz an einem schönen schattigen Plätzchen noch für den weiteren Anstieg. Auch Stefan mussten wir an dieser Stelle für die Weiterfahrt mit Gruppe 1 neu motivieren, aber nach dem Mittagstief lief es bei ihm wieder rund.
Der Feldbergpass ist auf dem Weg zum Gipfel eher eine lästige Aufgabe als ein Genuss, da breit ausgebaut, stark befahren und völlig übertemperiert. Erst der Weg zum Gipfel wird dann wieder zum Genuss. Und die Ausblicke oben (zumindest die meisten J) sind wirklich die Anstrengung wert.
Die Abfahrt ins Tal Richtung Titisee und zum Ziel verlief durchgehend flowig und auch das letzte Stück entlang der Breg verlief ruhig und war eine Augenweide.
So konnten wir uns bei Sonnenschein in Donaueschingen bei der dort ansässigen Brauerei auch das Schmutzbier schmecken lassen und auch etwas Zeit für Sehenswürdigkeiten war noch gegeben.
Im heutigen Hotel, das uns auch heute verköstigte, konnten wir dann in grosser Runde den Abend ausklingen lassen. Dieser geriet durch die etwas längeren Pausen zwischen den Gängen etwas länger, als für die Müdigkeit einiger Teilnehmer üblich. Aber erstmals konnten wir alle aufgefahrenen Speisen nicht vollständig leeren, was hoffentlich kein schlechtes Omen für die morgige Etappe ist. So gestärkt, freuen wir uns morgen auf eine stattliche Anzahl an Anstiegen auf der schwäbischen Alb.
Ursprünglliche Etappenbeschreibung: Eine Schwarzwaldquerung erwartet uns auf der dritten Etappe zwischen Freiburg und Donaueschingen. Dies ginge in der Theorie recht einfach - beispielsweise über den Thurner und die Kalte Herberge. Da wir jedoch auf Monumenten-Jagd sind, dehnen wir die Etappe mit einem Schlenker nach Süden aus und bezwingen zwei weitere Schwarzwaldriesen.
Wir verlassen Freiburg in südlicher Richtung durchs Hexental, dann geht es aus dem Münstertal hinauf zum Wiedener Eck. Diese Passhöhe ist jedoch nur das Zwischenziel auf dem Weg zum 1360 m hohen Belchen, einem der höchsten Schwarzwaldgipfel und abermals ein fantastischer Aussichtsberg. Nach einer langen Abfahrt ins Wiesental fahren wir von Todtnau hinauf zum Feldbergpass und dann über einen asphaltierten Wanderweg hinauf zum Feldberggipfel, mit 1493 m dem höchsten Punkt der deutschen Mittelgebirge. Erst am letzten Tag unserer Tour werden wir auf der Rossfeldstraße noch höher kommen als am Feldberg. Der gesamte Schwarzwald scheint uns hier zu Füßen zu liegen, im Westen erkennen wir die Vogesen, im Osten die Schwäbische Alb, und im Süden sind mit etwas Glück vielleicht die Schweizer Alpen zu sehen.
Auf etwas mehr als der Etappenhälfte haben wir so schon den Löwenanteil der Höhenmeter absolviert. Wir fahren ab vom Feldberg an den Titisee, genießen dort den Bilderbuch-Schwarzwald. Nur noch die wenig herausfordernde Bergwertung zum Höchst steht auf dem Programm - allerdings ist dieser unscheinbare Übergang die europäische Hauptwasserscheide zwischen Rhein und Donau, die wir zum ersen Mal überqueren. Dann erreichen wir das Bregtal und können gemütlich nach Donaueschingen einrollen.