27.09.2024,
Ullinger:
Da die Berge bzw Pässe im Nebrodi Nationalpark einfach zu schön sind, stand heute eine Ruhetag-Variante auf dem Plan. Ruhetag weil optional zwar möglich doch faktisch undurchführbar weil alles viel zu schön ist. Ich sage nur: Sella Mandrazzi! Am Vorabend von mir noch in den höchsten Tönen gelobt, hat diese einmalige Straße alle restlos begeistert. So wir jeder Tag zum bisher schönsten Tag wurde. Wie soll das eigentlich weitergehen? Nun…eben genau so.
Nicht ohne Grund führt der Giro regelmäßig hier entlang. Die Tourenplaner haben sich also bestimmt auf der Quäldich Pässeseite schlau gemacht. Wir fuhren im entspannten Prozentbereich bei schönsten Aussichten in die einzigartige Landschaft, den Ätna dabei immer dabei. Abgesehen von 3 Platten fuhr es sich so fluffig, dass es fast Schade war dass wir die Passhöhe im Wald erreichten. Mit Blicken bis auf die Nordküste fuhren wir ab. Novara Sicila, eines der schönsten Dörfer der Insel passierten wir und genau an diesem Tag im Jahre 1789 ereignete sich an dieser Stelle überhaupt gar nichts 😀 Aber heute sind wir hier und haben Spaß!
Die Abfahrt zog sich bis zur Nordküste. Dort machten wir erst mal Mittag mit Pasta und so. Weiter entlang der tollen Küste, dann links ab und hoch. Zuerst unüblich steil (das sind wir momentan nicht gewohnt) dann wieder normal. Normal, dafür aber 25 km lang und bis auf etwas über 1200 hm. Gottseidank auch immer wieder mit schattigen Abschnitten. Oben dann eine Stimmung fast wie auf einer Alm oder auch in Irland oder auch irgendwas dazwischen, vielleicht Sizilien?!?! Ich würde auf jeden Fall sagen, dass diese Landschaft nicht den gängigen Vorstellungen dieser Insel entspricht. Nach einer seichten Welle ging es in die Abfahrt nach Randazzo. 15 km runter auf allerbestem Asphalt.
Gibt’s nicht? (sagt das Klischee)
Gibt’s! (Sagt die Wirklichkeit)
Ein toller, aber auch fordernder harter Tag geht nach 138 km in der Bar del Corso zu Ende. Jetzt noch ein mal gut essen, schlafen und morgen fahren wir kürzer aber nicht weniger schön. Können wir alle gebrauchen.
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auch die fünfte Etappe ist als Rundtour angelegt, doch wir möchten abermals aus dem vollen schöpfen und überqueren heute noch zweimal den Kamm der Monti Nebrodi - zur Küste und zurück. Auf dem Hinweg fahren wir über die einsame Sella Mandrazzi, die unter Sizilien-Kennern als Geheimtipp gilt. Die Küste ist in diesem Bereich zerklüfteter, weswegen sich auch entlang des Meeres ein paar Höhenmeter aufsummieren - die schöne Panoramastrecke oberhalb des Meeres entschädigt jedoch dafür. Der zweite Anstieg des Tages ist dann die Portella dello Zoppo, insgesamt natürlich von der Küste ein ordentlicher Höhenunterschied, aber bei angenehmen Steigungen gut zu bewältigen.