Es ist Markttag in Cuneo! Direkt vor unserem Hotel erwacht die Markthalle gegenüber unseres Hotels zum Leben und die gesamte Straße duftet nach Käse, Schinken und Knoblauch...Kurzwaren und Wasserhahnventile könnten wir auch kaufen, passen aber nicht in unsere Koffer! Also schieben wir unsere Räder um kurz nach 9 am bunten Treiben vorbei. Der Himmel ist wolkenlos und verspricht uns einen exzellenten Rennradtag!
Und genau so wird er! "Spektakulär!!", "Grandios!!", "einfach atemberaubend!!", höre ich die Kommentare aus meiner Gruppe, als wir ins Mairatal eintauchen. Es ist landschaftlich wunderschön, ein bissen wie die
Gorges de la Nesque , finde ich...
Nach 40 gefahrenen Kilometern empfängt uns
Joachim mit einer frühen Verpflegung am Einstieg in den
Colle di Sampeyre. Heute auf der Tageskarte: Lachsbaguettes! So kommen wir hydriert und gestärkt in den Pass!
Die 30 Gradmarke ist geknackt, also schauen wir, dass wir los kommen, an Höhe gewinnen und dem kühlen Wind entgegen fahren! Die Möglichkeit bekommen wir sofort, denn die ersten 5km geht es konstant steil bergauf. Glücklicherweise spenden uns Bäume immer wieder Schatten und es lässt sich gut fahren. Bald treten wir aus der Baumgrenze heraus und ein weites Panaroma belohnt unsere Mühe.
Auf den letzten Kilometer haben wir unser Ziel immer im Blick, leider hängt nur der Gipfel des Monviso in einem hartnäckigen Wolkenband. Oben angekommen werden lauter Selfies geschossen, doch vergessen wir glatt ein Gruppenbild zu machen...das verschieben wir dann auf morgen!
Die Abfahrt nach Sampeyre ist schnell erledigt. Die Straße ist in einem recht guten Zustand, entgegen der Warnungen in der Passbeschreibung. Na, aber besser als andersherum! Wie gut, dass am Ortseingang eine Bar ist! Klick, klick, klick...raus aus den Pedalen und Prost! Auf eine schöne, sturzfreie und sonnige Etappe mit einer tollen Reisegruppe!
Morgen geht's nach Frankreich, à demain alors!
ursprünglicher Etappenbericht:
Heute erwartet uns eine kurze Etappe, die geprägt ist von einem weiteren einsamen Zweitausender im Piemont, dem Colle di Sampeyre. Wir fahren also wieder auf die Alpen zu, zunächst ins Valgrana, das uns gestern schon zum Colle dei Morti geführt hat, dann sparen wir durch den niedrigen, aber hübschen Pass Montemale di Cuneo ein Stück in der oft verkehrsbelasteten Ebene ein. So erreichen wir das Valle Maira, dem wir für etwa 20 km hinein in die piemontesischen Alpen folgen. Bei Stoppo beginnt dann die Südrampe zum einsamen Sampeyre - auf der aussichtsreichen Passstraße scheint sämtlicher touristischer Trubel meilenweit entfernt. Wir beenden die Etappe nach der Abfahrt ins Valle Varaita im Ort Sampeyre.