Heute zeigen uns Guide Hendrik und Organisator Alex ihr Heimat-Trainingsrevier an den steil abfallenden Südhängen des Erzgebirges. Um nicht gleich zum Etappenstart in die Vollen zu gehen, rollten wir entspannt in die Heimatstadt der beiden. Olbernhau - auch Tor zum Spielzeugland oder Stadt der sieben Täler genannt liegt für das erkunden des Gebirges genau in dessen Mitte. Ab der Saigerhütte wo das Kupfer u.a. für den den Wiener Stephansdom und den Kölner Dom herkommt und Bestandteil der UNESCO Weltkulturerbestätte "Montanregion Erzgebirge/Krusne Hory" ist, geht es hinauf auf das fast 1000 Meter Meereshöhe gelegne Lesnaplatteau. Der Anstieg zieht sich rampig über eine autofreie Forststraße 500 Höhenmeter bis auf den Gipfel. Genau richtig um für die anstehenden zwei oder in der Plusvariante sogar drei Südhanganstiege warm zu werden.
Bei traumhaften fast schon sommerlichen Temperaturen genossen wir die Abfahrt Neudorfer Sattel, der als Scheide zwischen Ost- und Westerzgebirge gilt. Nach der Abfahrt auf feinstem tschechischen Flüsterasphalt schraubten wir uns den serpentinenreichsten Erzgebirgspass hinauf. Alex hatte angekündigt, dass man in den Flachpassagen sogar eine Kurve hinauf anbremsen muss. Darauf wartenten wir aber bis ganz hiauf zum Einsiedler Sattel vergebens. Auf der Abfahrt über den Göhrener Pass könnten wir uns wieder etwas abkühlen.
Keiner der Teilnehmer wollte die Plusoption auslassen! Alle wollten die satten zweistelligen Prozente der neu asphaltierten Forststraße hiauf zum Wieselstein, dem höchstem Berg im Osterzgebirge unter die Pneus nehmen. Vor allem der Abschnitt nach Schönwald/Mezihori ist im Quaeldich.de Tourenplaner dunkelrot fast schwarz gefärbt. Im oberen Teil konnten man sich zwischen jeder Rampe immer wieder etwas ausruhen. Über den uns von der ersten Etappe bekannten Anstieg nach Langewiese ging es hinab zu unserer Mittagspause. In der Schwarzbrauerei am Kloster Ossegg tankten wir bei deftiger hervorragender böhmischer Küche und leckerer selbst gemachter Erbeerlimonade Kraft für den das letzte Drittel der Etappe.
Mit dem Stürmer erklommen wir den dritten Südhang der erzgebirgischen Pultscholle an einem Tag! Über den namensgebenden Schweinestall des Petz-Racing-Teams in Moldava rollten wir das Muldental hinab. Hier zeigte uns Robert seinen Weltrekordanstieg. 2016 erklomm er innerhalb von 24 Stunden diesen etwa 150 Höhenmeteranstieg recht steilen Anstieg in Holzhau 156! mal. Fast 23.000 Höhenmeter! Noch heute 24h Weltrekord! Fast monumental trohnt der Schwartenberg über unserem Etappenort Seiffen. Hier zeigten Robert und Hendrik ihre Kletterkünste und flogen förmlich nach oben. Nur noch hinab rollen. Voller Vorfreude auf´s die hervorragende Küche des Hotels. Voller Vorfreude auf die Sauna! Voller Vorfreude auf die nächten hERZ Etappen!
ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute steht "Südhang surfen" auf dem Tagesmenü. Durch die geografische Struktur des Erzgebirges, es ist ein Pultschollengebirge, hat man auf der deutschen Nordseite des Gebirges viel Flusstäler mit Anstiegen zwischen 150 und maximal 400 Höhenmeter. Der Südhang fällt auf wenigen Kilometern steil ins Böhmische Becken und das Egertal ab. Auf den etwa 200 Kilometer Länge des Gebirges von West nach Ost gibt es dutzende Anstiege zwischen 500 und 800 Höhenmetern. Hinauf zum Keilberg knackt ein Anstieg sogar die 1000 Höhenmeter-Marke.
Die ersten 10 Kilometer der Etappe rollen wir am zweiten Tag hinab nach Olbernhau mit seinem Saigerhüttenkomplex, welches zum UNESCO-Weltkulturerbe der Montanregion Erzgebirge zählt. Aus dem Flöhatal fahren wir einen autofreien und rampigen Forstweg mitten im Wald bis auf den knapp 1000 Meter hohen Lesna. Genau richtig, um für unser heutiges Südhangsurfen warm zu werden. Unser Guide Hendrik zeigt Euch seine Hausrunde: Neudorfer Sattel hinab bevor es den serpentinenreichsten aller erzgebirgischen Anstieg nach Einsiedel wieder hinauf und den Göhrener Pass über Kliny wieder hinab ins Böhmische Becken geht. Mit dem Anstieg zum Stürmer steht der letzte Südhanganstieg des Tages auf dem Programm, bevor es malerisch auf sächsischer Seite wieder zurück nach Seiffen geht. In Holzhau zeigt Euch 24-Stunden-Höhenmeter-Weltrekordler Robert noch seinen Weltrekordanstieg, wo er 2016 an einem Tag fast 23.000 Höhenmeter erklommen hat.
Die Plusvariante nimmt noch die neu asphaltierte und sehr rampige Auffahrt über Mezibori/Schönwald unter die Räder.