11 Anzeichen, dass eine quäldich-Reise eine Grand Tour sein könnte:
1) Sonnentagequote bei ca. 75% und höher. Ok, kann jeder. 2) Jeder, aber auch wirklich jeder Tag lockt mit landschaftlichen und fahrerischen Highlights. Schwarzes Gold in Form neuer Asphaltbänder wird für uns ausgelegt 3) Die Mittagsverpflegung ist nur echt mit lokalem Keksbuffet und Gazpacho-Abfüllung in die Trinkflasche für tägliches Knoblaucharoma. 4) Täglich siehst du die Sterne funkeln: am Himmel, vor deinen Augen beim Erklimmen vorher verheimlichter Prozente, oder eben die des Südens in Form der Etappenorte Ronda, Antequera, Granada oder Málaga. 5) Auch die Räder erhalten stilvolle Übernachtungsmöglichkeiten von illuminierten Innenhöfen bis romantischer Tiefgarage. 6) Die Nächte werden täglich kürzer. Huch... 7) Die Crew ist so begeistert vom Reiseziel, dass sie gelegentlich Abzweige verquatscht und verträumte Alhambra-Führer fast verprügeln würde... 8) Rei in der Tube (ach so: doch nicht der König. der "rey") ist immer dabei - sogar abends in der Bar wird zeitmanagened noch gewaschen (...nur schmutzige Wäsche natürlich ;-) 9) Pässe müssen nicht erst von uns als "königlich" tituliert werden - sie heißen einfach von vornherein ganz herrschaftlich "reina" (Königin) oder verkörpern tierische Grandezza, Eleganz und Stil: León (Löwe), Lobo (Wolf), Palomas (Tauben)... man hätte sie also auch mit unseren Namen betiteln können ;-) 10) Das Finale endet furios mit 20km Abfahrt ans Meer. Publikum in Picassos Stadt Málaga spritzt ehrfürchtig zur Seite, als das Peloton zum finalen Schmutzbier auf der Dachterrasse des Siegerhotels anfliegt.
...und das 11. Anzeichen einer Grand Tour: - Sie kommt zurück - wir legen die Vuelta a Andalucía auch 2023 auf - oh, das ist noch so lang hin? Dann ruft bereits im Herbst die
Sierra Nevada mit dem Pico del Veleta auf 3396m - und allein er ist wahrhaftig grande!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Ein paar Körner haben wir noch übrig für den letzten Tag: Es heißt noch einmal, Strecke zu machen. Immer hübsch allmählich bergauf erreichen wir den Westrand der Vega de Granada. Den Bermejales-Stausee passieren wir auf der mächtigen Staumauer, passieren Alhama und schwenken über den "Schleicher" Navazo hinein in die Hochebene von Zafarraya. Nein, noch geht es nicht runter zum Meer - wir fahren nach kurzer Abfahrt noch einmal in die Küstenkordilleren hinein und passieren zum Abschluss noch den Puerto de León. Aber jetzt: Schussfahrt direkt ins Herz von Málaga. Es ist geschafft!