05.09.2022,
Sebastian383:
Wir schreiben Tag 3, die Wettervorhersage sagt für die ganze Woche gutes Wetter voraus. Welch schande, hab ich die Regenklamotten und warmen Sachen wieder umsonst eingepackt. Heute starten wir 30 respektive 60 Minuten später. Manfred muss noch einkaufen, dies war mit der langen Zeit im Krankenhaus gestern nicht mehr möglich und die Verpflegung in Eaux-Bonnes kommt bereits nach zwei Stunden recht früh.
Gruppe 1 startet daher bereits um 9:30 Uhr, nimmt noch ein paar Teilnehmer aus Gruppe 2 mit, um den Col de Marie Blanque unter die Reifen zu nehmen. Den lasse ich heute aus, die 4 km Rampe unfahre ich geschickt mit meiner restlichen Gruppe 2. Über kleine Strassen kommen wir schnell voran und sind alsbald im Anstieg zum Aubisque. Die Seite von Laruns bin ich noch nicht gefahren. Wir starten mit gemächlichen Prozenten und sind in Eaux-Bonnes bald bei der Mittagsverpflegung. Welch schmucker Ort und toller Park wir für die Verpflegung gefunden haben. Eine Schande, dass ich kein Bild gemacht habe.
Bald kommt auch Gruppe 1 und ich muss mir anhören, welch tolle Landschaft und flowige Abfahrt ich mit dem Fraangeexpress verpasst habe (wir haben eine grössere fränkische Gruppe dabei). Nach exzellentem Menü, der lokale Käse und das gute Brot sind echt ein Gedicht (danke dafür Manfred) gehe ich auch in den Anstieg. Nach kurzer Einrollrunde läuft es recht entspannt und ich komme gut voran. Die Strecke führt zunächst durch einen Wintersportort, kann mich aber im oberen Teil mit den Farben und schroffen Felsen begeistern. Auch meine Gruppe schwärmt bei leckerem Café und Cola in der Auberge am Gipfel vom Anstieg. Wir verbringen recht lange am Gipfel, obwohl es doch sehr windig ist und ich fast eine unfliegende Cola im Nacken habe, aber die Sonne wärmt gewaltig. Über den Cirque de Litor geht es noch mit 100 Hm zum Soulor, quasi geschenkt. Aber die Strasse im Fels, der Wahnsinn. Nur eine Schrecksekunde bei allen, bei der Durchfahrt durch den dunklen Tunnel. Vom Soulor geht es dann über kleine Strassen nach Luz Saint-Sauveur, den Tourmalet kann man quasi schon spüren. Am Hotel angekommen, gehe ich meine heutige Checkliste duch:
- tolle Etappe mit toller Gruppe: check
- Team wieder komplett: check
- Schaltung wieder in Stand gesetzt: check
- Nach Luz-Ardidenne eine Testfahrt gemacht: check
Der Tourmalet kann kommen.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auch das dritte Teilstück ist höhenmeterreich, und wir erreichen endlich auch das Terrain der Tour-de-France-Klassiker. Es beginnt noch ganz harmlos, das schöne Vallée d'Ossau hinauf. Ein hartes Stück Arbeit ist dann der hors catégorie-Anstieg zum Col d'Aubisque. Über den schönsten Pass der Pyrenäen lässt sich streiten, ein ganz besonderes Sahnestück ist aber der Cirque du Litor, die Höhenstraße, die den Col d'Aubisque mit dem Col de Soulor verbindet. Eine Etappe der Extraklasse also, die schließlich in Luz-Saint-Sauveur endet.