Tour de Provence relaxed

Wir machen eine Schleife nach Norden und genießen von den Hängen des Lubéron einen schönen Ausblick auf das Mont-Ventoux-Massiv. Den Gebirgszug überqueren wir am Col du Carrefour des Cedres.

Verspätete Grüße aus der Provence!

Das französische Fernsehen berichtet über Hitzerekorde in dieser Woche. Wir können das bestätigen. Also schwingen wir uns jeden Tag bestens gelaunt aufs Rad, denn wir müssen nicht frieren, wir müssen keine Regenklamotten mitschleppen, wir müssen nie an eventuelle Schauer, Kälteeinbrüche oder Ersatztouren aufgrund des Wetters nachdenken. Nicht einmal ansatzweise! Wir müssen nur Radfahren. Und das tun wir mit Spaß, Genuss und ganz relaxed. Wir haben Zeit. Wir haben keinen Stress und es macht auch niemand welchen. Ist das nicht fantastisch?



Die Provence ist ein Traumrevier fürs Rennrad fahren. Das wird mir wieder einmal mehr bewusst. Die Landschaften wie gemalt. Heute kamen wir am Schaffensort von Paul Cezanne vorbei. Sahen die berühmten Farben seiner Bilder. Die Anstiege sind im sanften Prozentbereich. Sie schlängeln sich auf allerfeinstem Asphalt mit Ausblicken auf Weinberge, verträumte Dörfer und überall duftet es mediterran. Ein lauer Wind begleitet uns und sorgt dafür dass alle Klamotten trotz Schweissfluss trocken bleiben. Der Wasserinput beträgt circa 6 Liter, der Output beschränkt sich auf eine P-Stop pro Tag. Kaffee und Eis-Stopps runden die Fahrten ab.



Kurz gesagt: Uns geht's prima!

Kann so weitergehen.

Es soll wirklich Leute geben, die machen Urlaub ohne Rennrad. Nun gut. Dürfen Sie. Aber was Ihnen entgeht, wenn Sie ein solches Rennrad-Lebenshighlight nicht erleben können, können sie sich nicht vorstellen.

WIR haben die spektakuläre Verdon Schlucht heute 1 Mal komplett umrundet und jeder von uns hat nun sein Erlebnis im Palmares des Rennradlebens. Ich glaube, ich habe noch nie so lang für 108 km gebraucht, aber heute ging's auch überhaupt nicht ums Fahren. Ums Fahren natürlich doch, aber nicht ums schnelle durchfahren, sondern um Genuss pur. Genuss an der Bewegung auf dem Rad, an der warmen (okay...heiß.... ganz schön heiß, ich weiß) weichen Luft der Provence, an den atemberaubenden Ausblicken (bei denen man teilweise wirklich besser schwindelfrei sein sollte). Die Straße auf jedem Kilometer ein Knaller, so ausgesetzt, dass man am ihrem Rand zum Fotos machen besser stehen bleibt. Die Ausblicke so umwerfend und vielfältig. Das Auge ist fast überfordert. Die Geier kreisen über uns aber auch sogar direkt auf Augenhöhe. Interessanterweise waren heute null andere Rennradfahrer unterwegs und auch der Verkehr allgemein war fast gleich null. So konnten wir ganz easy durch die Straßen cruisen.



Die ,,entspannte" Gruppe hat eine kürzere Variante gewählt, die genauso spektakulär war. So kam jeder heute auf seine Kosten. Wobei ,,entspannt" nicht bedeutet, das die ,,ausdauernden" und ,,sportiven" unentspannt gewesen wären. Ganz im Gegenteil. Wir hatten ja Zeit. Um 17 h waren alle am Pool oder sonst wo unterwegs.

Dann hatten wir heute (schon zum zweiten Mal nach gestern) ein herausragend fantastisches Abendessen im Restaurant im Ort. So gut, so nett, so professionell, soooo lecker! Hmmmhh

Wir kommen wieder. Am besten mit einer Standortreise. Dann können wir jeden Abend dort essen gehen :-)





ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eigentlich ist die Verdon-Schlucht viel zu schade für nur eine kurze Tour. Und so fahren wir in der längeren Etappe - die allerdings auf stattliche 2500 Hm kommt - einmal um die Schlucht herum. Zuerst auf der Südseite, dann auf der Bordseite zurück. Die Aussichtspunkte sind zahlreich, so dass man fast schon eine Auswahl treffen muss, an welchem man stehen bleiben will. Offenbar ein Luxusproblem. Selbstverständlich nehmen wir dann auch noch die Route des Crêtes mit, bevor wir mit dem Col d'Ayen und einer herrlichen Abfahrt an den See den Kreis schließen.

Abermals tauchen wir tief in die Bilderbuch-Provence ein und fahren noch eine Schleife am Lubéron-Südhang.

In Sault streuen wir eine kleine Schleife ein: über das schöne Bergdorf Montbrun-les-Bains fahren wir zum Col de Macuègne mit Mont-Ventoux-Panorama, und von dort weiter zum Col de l'Homme Mort, mit 1212 m Höhe einer der höchsten Pässe der Umgebung, von dem aus man Ausblicke zurück zum Lubéron hat.

Bei Sonnenaufgang des 5. Tages...schaut nach Osten.

So geschehen nach dem Frühstück des 5. Tages (oder war es nicht doch der 6.?.....egal) So genau wissen wir das nicht nach X Tagen der brennenden Sonne und der Hitzerekorde jenseits der 40 Grad.

27 unerschrockene Relaxt-Rennradler brachen nach leckerem Frühstück auf jeden Fall in Richtung Osten auf (also vom Hotel aus rechts ;-)) und nahmen den Gigant der Provence unter die Räder. Die äußeren Bedingungen konnten sicher viele abschrecken, aber nicht uns! Aber natürlich war Wasser ein hohes Gut und Schatten immer mal wieder angenehm. So kurbelt ein jeder auf seine Weise die 1600 und etwas Höhenmeter empor. Die sehr steilen Kilometer im Wald zogen an der Substanz. Vorsicht war geboten nicht zu übertreiben. Die Hitze war gewaltig. Ein jeder musste seine Energie klug einteilen. Chalet Reynard war eine Zwischenstation. Ab dann lief es fluffig. Der leichte warme Wind kam meistens von hinten. Die % waren nicht mehr sooo steil. Die Temperatur äußerst angenehm. Perfect Day!! So kam einer nach dem anderen oben an um dann auf dem Gipfel sein Erlebnis zu feiern. Einfach toll !!!

Glückskind des Tages:
Das war heute Stefan.
Er hatte sein Handy im Souvenir-Shop vergessen. Vollkommen euphorisiert vergaß er nach dem Bezahlen sein Handy wieder einzupacken. Gottseidank schon bei Volkers Verpflegungsstelle auf der Abfahrt nach Malaucenne fiel es ihm auf. Nach 350 extra Höhenmeter konnte er es von der der freundlichen Verkäuferin wieder in Empfang nehmen. Unglaublich.


Ein überglücklicher Stefan stoß so wieder zu uns unten im Café in Malaucenne, wo wir es uns bei Eis, Kaffee und Schweppes Agrume ziemlich gut gehen ließen. Wieder vereint cruisten wir noch die Weinberge von Baumes de Venise ab, sammelten die letzten schönen Kilo- und Höhenmeter ein und kamen glücklich am Hotel an. Der Pool lockt mal wieder, Volker eröffnet das ,,Restebuffet".


Es war ein tolle Woche! Wir haben viele tolle, heiße, angenehme & harte, steile & geile Kilometer durch Lavendelfelder oder Weinberge, über Berge oder Ebenen zusammen absolviert, viele neue Bekanntschaften geschlossen, und unvergessliche Tage zusammen erlebt.

Frankreich, Du schönes Land mit den göttlichen Landschaften, den besten Straßen der Welt, den Menschen von deren Mentalität wir Deutsche uns ruhig etwas abschauen können, Du hast es uns mal wieder angetan (oder Du hast neue Fans bekommen)



Wir kommen wieder!

ursprüngliche Etappenbeschreibung
Die verwitterten Felsnadeln in den Dentelles de Montmirail, unter Kletterern beliebt, setzen ein weiteres Ausrufezeichen - wenn im Nachklang des Ventoux auch nur ein kleines.

Wir verlängern den Ausflug über das Plateau de Vaucluse noch um die kleinen Pässe Col de Murs und Col des Trois Termes.