Fernfahrt Freiburg-Nizza 2022
Cottische Alpen, Alpen, Dauphiné, Provence, Provence-Alpes-Côte d'Azur
28.08.2022,
Mamalisa:
Unser Start in den Tag beginnt erneut mit einem grandiosen Frühstücksbuffet. Trotz der nächtlichen Doppelbesetzung des Hotels unserer beider Gruppen gibt es hier keinerlei Rückstau: Der Kaffee läuft und wir werden in gewohnter Manier mit frischem Baguette, Croissants, Müsli in sämtlichen Variationen, Obstsalat... und allem was der Mensch sonst noch so zum Bergradeln braucht - verwöhnt. Jan verrät uns schliesslich noch seinen Geheimtipp und gibt den Standort der kleinen Boulangerie in Arvieux mit den preisgekrönten Himbeertörtchen preis. Diese seien sogar schon für unsere Gruppe vorbestellt, wie er uns wissen lässt. Wenn das mal keine perfekte Organisation ist! Voller Vorfreude auf die «Tartes aux framboises», die uns bei Kilometer 40 auf der Abfahrt des Col d'Izoard erwarten, machen sich unsere drei Gruppen auf den Weg zum heutigen Etappenziel in Jausiers. Der Izoard wartet mit grandioser mondartiger Landschaft auf, dessen Anblicke wir auf der angenehm verkehrsarmen Passstrasse in vollen Zügen geniessen können. Dank der detaillierten Wegbeschreibung finden wir die kleine Bäckerei sofort - Gruppe 3 musste jedoch feststellen, dass durch die Gefrässigkeit der Gruppen 1 und 2 geschuldet - bei der Ankunft nur noch sage und schreibe drei (!) Himbeertörtchen von Jan's Grossbestellung übrig geblieben sind. Frechheit! Nichtsdestotrotz wurde der Laden durch ausgehungerte Radlfahrer weitergeplündert: Es gab schliesslich noch landestypische Tartes in anderen Variationen! Einhelliges Resumèe: Délicieuse! Das Vorhaben von unseren beiden schnellen Schweizer Jungs aus Gruppe 1 Fabian und Lars, zwischen dem Izoard und dem Col de Vars auch noch den Col d'Agnel anzugreifen, wird angesichts der Wetterlage indes wieder verworfen: Für den Nachmittag haben sich Gewitter angekündigt. So lassen wir das schöne Guil-Tal und seine fotogene Schlucht möglichst schnell hinter uns und halten uns auch bei der anschliessenden Mittagspause in Guillestre nicht lange auf. Schnell auf zum Col de Vars, dem vielzitierten «hässlichen Entlein» der französischen Alpenpässe! Doch trotz des ein oder anderen architektonischen Faux-Pas lautet das Fazit der Gruppen: So schlimm war der Vars doch gar nicht! Auf Passhöhe angekommen, war die aufgekommene Gewitterfront nicht mehr zu übersehen und so ging es zügig in die Abfahrt. Der aufkommende Regen und eine durch diesen verursachte abgegangene Schlammlawine auf der Strasse konnte uns nur kurz ausbremsen und wir erreichten alle wohlbehalten das kleine authentische Hotel in Jausiers. Vor dem Abendessen wurden im geschmackvoll eingerichteten «Maison de Pays de l'Ubaye» im Ort entweder noch die ein oder anderen regionalen Urlaubsmitbringsel eingekauft oder auch das ein oder andere Schmutzbier zu sich genommen. Der vorletzte Tag unserer Reise neigt sich dem Ende.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Zwei Pässe stehen heute auf dem Programm. Der Anstieg zum Col d'Izoard beginnt direkt in Briançon, so dass die Beine schnell auf Hochtouren kommen müssen. Dafür können wir nun spüren, dass wir so langsam in den Süden kommen, die Gegend wird trockener und mediterraner. Am Col d'Izoard sollte man sich dann nicht allzu schnell in die Abfahrt stürzen, denn die verwitterte Landschaft, die Casse Déserte, auf der Südseite will entsprechend gewürdigt werden. Die Abfahrt führt uns bis nach Guillestre, wo es nahtlos in den zweiten Anstieg des Tages über geht: den Col de Vars. Dieser wird auf der Route des Grandes Alpes immer nur als Übergangspass angesehen, da der Skiort Vars nicht gerade schön ist, doch mehr als 1000 Höhenmeter wollen überwunden werden, so dass man ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Dann erreichen wir das Ubaye-Tal und können bis zum Etappenort Jausiers gemütlich ausrollen lassen.
Alle Bilder (quäldich-Portal)