Unser feucht-fröhlicher Tag führt uns heute zum heiligen Berg der Franken - dem Kreuzbier, ähem Kreuzberg. Der Himmel hält sich zunächst durchaus brav an die Vorhersage der Wetter-Apps und öffnet nicht die Schleusen. Wir widmen uns mit vollem Elan der Jagd nach den Bildstöcken, da diese in der Landschaft stehenden Heiligkeiten natürlich ordnungsgemäß gezeigt werden wollen. Nur: Ausgerechnet heute gibt es keine - lediglich Kreuze hier und da: auf den Wahlplakaten zur Bundestagswahl oder auch einfach nur so in der Landschaft drapiert.
Nachdem "das letzte Café" vor Bayern natürlich noch zu hat und in Bad Brückenau nur der von Bernd favorisierte Döner und ein Metzger geöffnet haben, entschließen wir uns kurzerhand zum stillosen Pausieren vor dem Edeka. Egal, Energie muss her, denn schließlich lässt meine Gruppe 2 im Gegensatz zu den Einsern das Würzburger Haus aus. Angeblich weil da oben nur Wolken sind. In Wirklichkeit, weil da oben nur Wolken sind. Unsere Ersatzfahrt auf dem Sinntal-Radweg zieht Körner: Unerbittliche 2,5% Steigung und es kommt nun auch ein wenig Regen. Völlig dehydriert (wieso - es regnet doch gerade?) scheitere ich fast am Verkehrsknotenpunkt Wildflecken und lotse die Truppe beinahe zum Totnansberg statt zum Kreuzberg - huch, das hätte Ärger gegeben. Aber gleich 2 Abzweige auf einmal - das sind nun wirklich zuviele!
Und schon sind wir am Kreuzberg: Den einen oder anderen kann ich erfolgreich provozieren, bis er antritt. Ich selbst habe mir heute das Lichterlöschen verboten. Oben an den ikonischen drei Kreuzen macht der eine oder andere sicher genau so viele, da wir unerhörterweise über den Gipfel doch noch eine Gravelpassage eingebaut haben. Und auch, weil wir nunmehr fast trocken fast alle Berge weggeputzt haben. Da rauscht es sich doch umso besser hinab nach Bischofsheim zur Pause. Frau Vorndran wartet schon sehnsüchtig in der Brennerei, denn wir sind ein wenig hintendran (aber das kennt sie ja von uns - ich schiebe meist eien Plattfuß oder ähnliches vor).
Kugelrund rollt es sich nun gleich viel besser zum Schwedenwall hinauf, dann zum..., dann zum... - der Regen grüßt nun auch gelegentlich. Aber eigentlich stört er uns nicht mehr wirklich, denn der Kreuzberg ist im Kasten, heute übrigens mit geringer Rentnerdicke - ähem - dichte.
Wieder daheim im Petersberger Hotel heute ausnahmsweise verkehrte Welt: Erst Duschen, dann Schmutzbier - war wohl doch ein wenig feucht-kühl heute. So langsam kommt der Speichentalk in Fahrt, wir erfahren von geklebten Sattelstützen, für 60kg Lebendgewicht freigegebenen Laufrädern und trauen unseren Ohren kaum, dass es Rennradfahrer gibt, die zwar der Williams Christ Birne zugetan sind, nicht aber Shimanos Top-Schaltgruppe: "Dura Ace - kenn ich nicht". Hier hat jemand die Prioritäten eindeutig korrekt gesetzt -Chapeau!
Original-Werbetextlein
Nach den ersten kühlen flachen km "hügeln" wir uns allmählich bis ins altehrwürdiges Bad Brückenau. Ein wenig mehr Verkehr, in Teilen nutzen wir hier den neuen Sinntal-Radweg auf alter Bahntrasse. Ab Wildflecken geht es strammer hinauf zum Kreuzberg - dem heiligen Berg der Franken. Klosterbier mit allen Ausflüglern? Hmmm, da schießen wir besser hinunter nach Bischofsheim (Achtung: SEHR schnelle Abfahrt) und machen in der dortigen Brennerei Rast. Wohl genährt fahren wir uns hinauf zum Schwedenwall wieder frei.
Und schwupps sind wir wieder in Hessen. Was nicht heißt, dass es hier nicht auch noch ein paar Hügel gäbe: Über den Rommerser Berg geht es hinab ins stille Gichenbachtal und wiederum etwas leichtere Hügel mit Bergabtendenz zurück nach Petersberg.