29.07.2021,
H11i:
Am Frühstücksbuffet weht uns der Duft von frisch getoastetem Brot entgegen. Offensichtlich war der Bräunungsgrad des Toasters aufs Maximum eingestellt. Wir schlagen bei den anderen Sachen dafür um so mehr zu.
Der Tag präsentiert von Anfang bis Ende sein bestes Kaiserwetter. Das kommt uns sehr entgegen, denn heute fahren wir über das Dach der Tour, den Col de l'Iséran mit 2764 m.ü.M.
Die Etappe beginnt flach mit ein paar unbedeutenden Hubbeln durchs Arc-Tal bis 13km vor den eigentlichen Hauptanstieg in Bonneval. Da beginnt wie immer die Jagd um die Bergpreispunkte. Je länger der Aufstieg geht, desto atemberaubender (im wahrsten Sinne des Wortes) wird die Aussicht. Die Strecke wechselt sich zwischen flacheren und steileren Passagen ab und führt mich als letzter der Gruppe zum Gipfel. Schlange stehen für ein Beweisfoto mit dem Passschild und nach dem Hoch kommt das Runter. Die Aussicht über la Fornet und Val d'Isère, eingebettet im Alpenpanorama war jeder Schweisstropfen wert. Mittagsverpflegung bei der Ortseinfahrt zum Val d'Isère. Trotz Sommer, Sonne, Sonnenschein die bessere Wahl als bei Wind auf dem Pass.
Verdauungsabfahrt nach Ste. Foy-Tarantaise, die gemäss Daniel mit dunklen Tunnel gespickt ist. Rücklicht an.
Gruppe 1 und 2 entscheiden sich, den kleinen St. Bernhard in ihr Palmarès aufnehmen zu wollen. Gruppe 3 fährt via Le Villaret die A-Variante nach Seez.
Der Pass entpuppt sich in den letzten 12km als Rollerberg. Mit Rückenwind rollts es sich zusätzlich noch leichter und die 700 Hm schmelzen dahin wie Eis in der Sonne. Dieses gönnen wir uns in bella Italia, wahlweise in Kombination mit Cola oder Capuccino.
Nach dem Hoch kommt das Runter, 25km bis Seez. Wie geil!
Daily routine: Schmutzbier, Tasche aus dem Bus, Rad in den Radraum, einchecken, duschen, nochmals Bier, Abendessen.
Beine hoch!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wiederum nur ein Pass steht heute auf dem Programm, doch der hat es so richtig in sich, denn der Col de l'Iséran ist mit 2764 m der höchste echte Alpenpass. Doch zunächst beginnt die fünfte Etappe, wie die vierte aufgehört hat - weiter befahren wir das Arc-Tal bergauf. Bis Bonneval-sur-Arc steigt das Tal weiter nur gemächlich an, so dass wir heute genügend Zeit zum Einrollen haben. Die Abzweigung zum Col de Mont Cenis in Lanslebourg macht uns dann bewusst, dass über die Bergkette zur Rechten die Grenze nach Italien verläuft. Dann, in Bonneval, wird aus dem Bergaufrollen ein richtiges Klettern, denn die eigentliche Auffahrt zum Col de l'Iséran beginnt. Bis auf 2764 m führt uns die höchste echte Passstraße der Alpen hinauf - denn die Cime de la Bonette in den Seealpen ist schließlich kein richtiger Pass. Nach etwa 50 km An- und Auffahrt folgen 50 km Abfahrt, und schon sind wir in Bourg-Saint-Maurice, dem Zielort der Etappe. Ein echtes Pässemekka übrigens, denn neben dem Iséran starten hier noch zwei andere Passstraßen - der Petit St. Bernard, und der Cormet de Roselend, der morgen auf dem Programm steht. Kurz gesagt also: einmal rauf, einmal runter, fertig.
Variante: Ein lohnenswerter Abstecher führt zum Lac de Tignes. So kommt man heute auf 112 km und 2200 Hm.