13.09.2021,
Jan:
Da schon im letzten Jahr so viel rund um Chiavari neu asphaltiert wurde, wagen wir uns heute einmal, die Rollerrunde über
Passo del Bocco und
Passo della Biscia umzudrehen. Die Abfahrt vom Biscia in Richtung Varese Ligure hat uns immer davon abgehalten, hatte die doch mehr Schlaglöcher als Asphalt zu bieten. Letztes Jahr war aber endlich der vormals bestehende nicht asphaltierte Abschnitt verschwunden, also heißt es für mich: erstmals seit 2015 durch das Val Graveglia hoch auf den Biscia! Und tatsächlich: weite Abschnitte dieser Seite wurden in diesem Jahr neu asphaltiert, es rollt mühelos auf bestem Asphalt sanft das Graveglia hoch. Teils wird es schluchtartig spektakulär, da vermisst sogar Uwe das Meer nicht. Das sich sogar oben, im schmalen Straßenabschnitt kurz vor der Passhöhe einmal zeigt. Dazu sommerliche Temperaturen schon um kurz vor elf – perfekt!
Auch über den Biscia hinaus erstreckt sich das neue Asphaltband. Oben fragen wir einen Schäfer, ob das bis Varese Ligure anhält.
Non, solo per un chilometro. Dopo ci sono i soliti buchi della provincia di La Spezia. Nach einem Kilometer also erwarten uns die berüchtigten Schlaglöcher der Provinz La Spezias.
Pecccato!
Und tatsächlich: wie mit dem Lineal gezogen geht der Flüsterasphalt an der Provinzgrenze in einen Schlaglochteppich über. Wir waren vorgewarnt. Wir holpern uns nach Varese hinab. Die Bar Sport meines Freundes Walter hat leider zu, er hat Ferien, wie er mir heute am Telefon sagte. Aber die Bäckerei hat offen, ein Vorteil dieser Fahrtrichtung, denn sie macht sonst um 13.30 Uhr Mittagspause, und das ist zu früh für zwei Pässe in Gruppe 2. Wir verwöhnen uns also mit Focaccia, Pizza, Törtchen und Kuchen. Gruppe 1 ist noch da als wir kommen, macht aber den Sonnenplatz am Dorfbrunnen schnell für uns frei. So wie wir für Gruppe 3, die gerade eintrifft, als sich eine freche Taube an meinem Erdbeertörtchen (+1 Himbeere) vergreift.
Den
Passo di Cento Croci hatte ich als alpin angekündigt. Und tatsächlich! Es ist ein fantastischer Anstieg. Weite Blicke zurück auf die erste Apenninkette, oben die Almen und der Blick auf den zweiten Apenninkamm mit ein paar Windrädern. Herrlich! Robert und ich stiefeln in bewährter Manier hoch, hinter unseren Bergziegen Uwe und Gottlieb, die uns schnell enteilt sind. Toll hier!
Einen
caffè gab's noch nicht in Varese, also nehmen wir spontan einen am Abzweig rüber Richtung Tarotal. Wunderbarer Schatten. Es ist heiß, wir brauchen Wasser! Was wir gleich darauf in der
Fonte della Salute aufnehmen, das uns vom Trattorienpersonal empfohlen wurde. Gesundheitswasser. Perfekt. Genau der richtige Treibstoff für den letzten Anstieg des Tages, den Rollerberg in Richtung
Passo del Bocco. Es
rollt, es macht Spaß, dann beginne ich die Flasche
aqua della salute. Ich kann mich kaum zügeln. Spaß macht es hier... aber morgen ist auch noch ein Tag.
Elfi hat leider heute schon frei, erfahren wir am Bocco bei Annamaria. Dabei haben wir heute extra zwei Innsbrucker für sie mitgebracht. Aber wir kommen morgen wieder, da ist Elfi da. Vor der Bar da Annamaria sitzen ein paar Einheimische, und denen entlocke ich die Auskunft, dass die Abfahrt Richtung Borgonovo Ligure neu asphaltiert sei. Nicht komplett, aber die schlechten Stellen, so heißt es. Hm... die Abfahrt war eine einzige schlechte Stelle letztes Jahr. "Und hoch zum
Forcella?". Auch. Zumindest die schlechten Stellen.
Wir starten in die Abfahrt. Bald beginnt der neue Asphalt, dem wir geräuschlos gleitend gen Tal folgen. Traumblicke zum Meer. Ganz selten taucht mal ein Streifen alten Asphalts auf, ganz selten. Alles neu. Ein Traum! Der Bocco frisch asphaltiert! Wahnsinn! Das macht Lust auf morgen, da fahren wir in der Gegenrichtung hoch und dann über den Forcella ab. Darauf freue ich mich. Darauf ein Schmutzbier am Lungomare. Nein zwei, denn das muss gefeiert werden!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir fahren vom Bocco das ganze Tarotal hinunter und nehmen dann den Cento Croci von hinten. Die Abfahrt vom Cento Croci war einst rasant, heute leider mit Vorsicht zu genießen.
Die Pause in Varese Ligure haben wir uns dann redlich verdient!
Dann weiter wie die Standardrunde über den Biscia.