10.09.2021,
tobsi:
Nachts kam einiges herunter an Regen, was uns ja nichts ausgemacht hat. Wir waren ja nicht auf dem Rad unterwegs. Morgens von oben trocken mit sehr tiefhängenden Wolken. Nur die Straßen waren ein wenig nass. Start für die meisten war um 8:30, vier Mann starteten erst um 9:00 das Tal des Salat hinunter nach Saint Girons. Gemächlich ging es am Morgen noch zu, während vereinzelt ein paar Tropfen sich zum Nass von unten dazugesellten. Nach fast 40 Kilometer flach fahren, stand mit dem Portet d´Aspet ein kleiner Giftzwerg auf dem Programm, der uns oben am Pass mit ein paar Tropfen begrüßte. Schnell in die Klamotten und vorsichtig in die Abfahrt, die durch ein enges, steiles Tal führte. Steinmauern, moosbewachsene Bäume und steile Hänge machten die Abfahrt recht kurzweilig, aber wegen der Nässe auch nicht ganz einfach zu meistern, weil sie auch sehr kurvig ist. Und dann ging es schon in den Col de Mende, einen weiteren schönen Pass mit vielen Kehren oben und Blicken in das Tal hinunter, dessen Hänge wolkenverhangen waren. Über den Pass dann wieder ein ganz anderes Bild. Es war sonniger auf der anderen Seite und die Abfahrt zur Mittagsverpflegung mit ihren vielen Kurven und Kehren ein Traum.
Frisch gestärkt konnte die lange Talpassage hinauf nach Bagneres-de-Luchon in Angriff genommen werden, nachdem ein Fahrer, der die Abfahrt maximal auskosten wollte und an der Verpflegung vorbeischoss, eingesammelt war. Vom Ort begann der Scharfrichter des Tages, der Peyresourde, dessen Auffahrt im unteren Teil recht geradlinig, weiter oben durch ein paar Kehren aus einem weiten Tal herausführt.
Oben war dann einkehren in der Crepes-Bude angesagt, zumindest für Gruppe 2 und 3, denn Gruppe 1 hatte es etwas eiliger, um noch den Col de Val Louron-Azet mitzunehmen, der oben heraus eine grandiose Aussicht zum Peyresourde und die angrenzenden Hänge bietet. Mit den tief hängenden Wolken ein traumhaftes Bild. Oben angekommen war der Blick hinunter nach Saint-Lary-Soulan nicht minder schön. Vor allem die Auffahrt zum Col du Portet stach ins Auge.
Gruppe 2 und 3 erwischte der Regen noch kurz am Peyresourde, doch auch das war schnell vergessen, bevor die Talpassage bis Arreau und dann hinauf nach Saint-Lary-Soulan begann. Dort angekommen war dann ein wenig Entspannen im Welness-Bereich angesagt.
Insgesamt hatten wir heute richtig Glück mit dem Wetter, da nur wenige Tropfen uns erwischten. Hoffen wir darauf, dass das Wetter morgen für den Tourmalet genau richtig wird, so dass wir die Stimmung und Aussicht am Tourmalet so richtig genießen können.
Ursprüngliche Beschreibung:
Drei Pässe auf Etappe sechs - es wird wieder eine anspruchsvolle Etappe werden, die erfordert, dass man sich seine Kräfte gut einteilt. Doch es beginnt ganz zahm, zunächst geht es im Tal nur leicht bergauf, und der eigentliche Anstieg zum Portet d'Aspet ist eher kurz, sehr gleichmäßig und daher gut zu fahren. Die Abfahrt hingegen ist steil - hier ist Fabio Casartelli auf der Tour de France 1995 tödlich verunglückt, woran ein Denkmal erinnert. Die Auffahrt zum Col de Menté erinnert an die deutschen Mittelgebirge und liegt nach anfänglichen Abschnitten mit sehr schönen Tiefblicken zum Finale hin komplett im Wald. Die 20 km lange Talpassage entlang der Pique nach Bagnères-de-Luchon ist etwas eintönig, will aber überwunden werden. Dann fehlt nur noch der Col de Peyresourde, der zwar lang ist, aber nicht besonders steil und mit schönen Serpentinenhängen und guter Aussicht nochmal ein Highlight.