15.09.2021,
tobsi:
Schon die ganze Woche höre ich von den zwei Guides von den Geheimtipps, dass man sich auf diese Abschlussetappe freuen kann, denn es folgt mit dem Aubisque bzw. dem Cirque du Litor nochmals als Abschluss ein absolutes Highlight. Doch davor baut sich der Soulor als "kleines" Hindernis auf, bevor es in den Cirque du Litor zum Aubisque geht. Am Morgen beim Fertigmachen am Hotel rollen an uns Horden von Radlern vorbei. Wie wir später sehen, ist ihr Ziel nur der Soulor. Dort und auf einigen Hosen ist The Ride zu lesen. Was sie mit der Weiterfahrt zum Aubisque verpassen, scheint ihnen nicht klar zu sein. Auf jeden Fall begegnen wir vielen auf den Weg zum Vorpass. Oben am Soulor ist ganz schön Trubel. Meist Niederländer, die hier wieder abfahren, um ihren Weg über den Borderes fortzusetzen.
Gut für uns, denn das Highlight ist damit nicht so sehr voll mit all den Radlern. Noch ist die Abfahrt unspektakulär, aber um eine Kurve gefahren, kommt ganz schnell der Wow-Effekt. Anhalten ist angesagt, wie zig Mal auf dem Weg zum Aubisque. Der Felshang mit angebauter Straße und darunter in gehörigem Abstand die freie Almfläche sind einfach atemberaubend und schön anzuschauen. Und das haben wir fast autofrei. Warum klärt sich dann später auf.
Ich weiß nicht, wie viele Fotostopps ich gemacht habe, aber es sind einige und nach der Etappe ist die Fahrzeit fast genauso lange, wie die Pausenzeiten. Das soll was heißen. Zwei Felstunnel und unzählige Wow-Effekte später, sind wir geflasht am Aubisque angekommen. Hier zeigt sich das gleiche Bild wie am Soulor. Massen an Radlern, die von der Laruns-Seite hinaufkommen. Das erklärt auch die geringe Anzahl an Autos, denn von der Laruns-Seite sind nur Radler zugelassen. Aber diese fahren auch wieder nach Laruns ab, so dass nur wenige Radler den Cirque du Litor mit uns genießen. Ein längerer Stopp mit obligatorischen Bildern an den Tour-Fahrrädern muss einfach sein, bis wir nach gefühlt einer Ewigkeit zum Soulor zurückrollen.
Und dann beginnt die letzte Schussfahrt der Tour hinunter nach Ferriere. Auch hier kaum Autos, nur zwei Traktoren, die ein paar Schafe nach unten bringen. Diese stellen nur ein kurzes Hindernis dar, so dass man die letzte Abfahrt genießen kann. Hinter uns ein Sturz von einem Radler aus einer anderen Gruppe, dessen Hinterrad wohl wegen zu viel bremsen geplatzt ist.
Wir kommen alle heil runter und beginnen den Abschnitt durch das Tal bis wir im Pyrenäen-Vorland angekommen sind. Es ist warm und die Suche nach einem Cafe oder Restaurant gestaltet sich als schwierig. Mit allen Leuten fahren wir so Kilometer um Kilometer unserem Ziel entgegen bis wir nach dem letzten Hügel endlich fündig werden. Ein letzter kurzer Stopp bis wir dann in Tarbes ankommen.
Zum Abschluss möchte ich noch ein wenig persönlich werden, aber ich denke, alle Teilnehmer teilen meine Einschätzung. Für mich war es nach 2017 wieder mal eine Reise mit Quäldich.de als Guide und ich habe mich sehr auf diese gefreut, weil die Pyrenäen bisher ein weißer Fleck als Radfahrer war. Wie für mich waren die Pyrenäen unbekanntes Terrain für viele Teilnehmer, einige davon Quäldich.de-Novizen und ihr Feedback bestätigte meine Einschätzung.
Diese Woche in den Pyrenäen war einfach grandios. Sie hatte alles, was eine Radreise haben muss. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter gehabt. Bis auf zwei Tage Sonnenschein und an den zwei Tagen war das Wetter perfekt für die befahrenen Pässe, um eine sehr schöne Stimmung für die Etappen zu erzeugen.
Daneben war die Gruppe sehr harmonisch und ist sehr gut zusammengewachsen. Gleichgesinnte mit dem einen Ziel Spaß beim Radfahren zu haben und tolle Landschaften zu genießen.
So kam eine gute Mischung aus Radfahren, Essen, Landschaft genießen und tollen Gesprächen zusammen, die zu einem gelungenen Radurlaub dazugehören. Man konnte spüren, was Quäldich.de ausmacht und ich denke auch die Teilnehmer dieser Woche haben diese Mischung genossen, die Quäldich.de ausmacht und sind mit vielen Eindrücken aus dieser Woche zurückgekehrt.
Für mich persönlich hat die Reise auch viele schöne Passerlebnisse und Wow-Effekte ausgelöst und viele neue Pässe in die Liste der Passjagd gezaubert.
Mal sehen, welche Reise die nächste mit Quäldich.de sein wird. Ich werde mich auf jeden Fall wieder sehr darauf freuen.
Ursprüngliche Beschreibung:
Es heißt Abschied nehmen von den Pyrenäen, heute steht die Schlussetappe zurück nach Tarbes auf dem Programm. Doch wir wollen einen würdigen Abschied, und so kommt uns die Höhenstraße zwischen den Pässen Soulor und Aubisque gerade recht. Etwa zehn Kilometer bergauf sind es von Aucun bis zum Col de Soulor, hier könnten wir gleich rechts abbiegen und hinab ins Pyrenäenvorland fahren. Doch das ist keine Option, denn der Cirque du Litor zwischen Soulor und Aubisque ist einfach sensationell. Eine schmale Straße wurde hier auf spektakuläre Art und Weise an den Hang geklatscht, die Umgebung ist karg und einsam, die Aussichten grandios. Und am Ende wartet der Col d'Aubisque, und wir können einen weiteren Klassiker auf unserer imaginären Liste abhaken. Am Aubisque drehen wir wieder um, fahren die Höhenstraße zurück zum Soulor, und nun geht es lange bergab, aus den Pyrenäen heraus. Ab Kilometer 50 geht es weitgehend flach ins Ziel nach Tarbes - nur noch zwei kleinere Hügel stellen sich uns in den Weg.