11.09.2021,
tobsi:
Was für ein Schwein wir doch haben. Genau zur richtigen Zeit bietet uns das Wetter beste Bedinungen für einen wahnsinnig bombastischen Tag. Neben dem Wetter zaubern uns die beiden zu fahrenden Pässe den perfekten Pass. Die Kombination aus zu fahrenen Pässen und Wetter machen diesen Tag zu einem rundum gelungenen. Als wir losfahren spitzt die Sonne über die Berge und vertreibt die morgendliche Kühle, während wir das Tal hinunter nach Arreau fahren. Eigentlich ein Überführungsstück zum Col d´Aspin, doch auch die Fahrt entlang eines kleinen Flusses und durch die schönen Dörfchen mit Durchfahrt durch ein Bogen mit zugehöriger Kapelle. Zumindest ist mir dieses Bild vom frühen Morgen hängengeblieben.
Und dann beginnt er der Col d´Aspin. Unten rein noch eher unspektakulär wird er mit jedem Meter schöner, denn die Straße ist nicht nur neu asphaltiert, sondern die Straßenführung mit einigen Kurven und Kehren wunderschön. Dazu noch die Blicke hinunter ins Tal und hoch in die Bergwelt und zur Passhöhe, die man weit oben schon erahnen kann. Mich hat der Aspin irgendwie geflasht und oben angekommen geht der Blick sofort zum Pic du Midi de Bigorre, der heute besonders schön zu sehen ist. Schön auch die Abfahrt, die zunächst durch Wald, dann bei Payolle durch eine schöne Almlandschaft führt.
Meine Gruppe treibt es noch hoch zur Hourquette d´Ancizan, von der wir alle sehr angetan sind. Schöne Almlandschaft unten, danach eine famose Waldlandschaft und oben heraus wieder Almlandschaft pur mit Kühen und Pferden, die eingerahmt wird von der ursprünglichen Bergwelt. Dieser Abstecher hat sich überaus gelohnt. Nach kurzer Abfahrt sind wir dann in Ste. Marie-de-Campan, dem Ausgangsort zum Tourmalet. Kurzer Fotostop und dann geht die Erstürmung des mythischen Tour-Bergs los. Zunächst noch flach und dann steiler werdend in wenigen Kehren immer weiter nach oben. Jeder fährt hier sein eigenes Tempo und leidet für sich. Ich fahre an unseren Teilnehmern aus den anderen Gruppen vorbei. Jder leidet still, hat seinen Tritt gefunden und freut sich weiter nach oben zu kommen. Nach La Mongie dann Alpacas und die Passhöhe kommt in den Blick. Der Mythos Tourmalet ist dann endlich erreicht und jeder ist stolz es geschafft zu haben. Kurz stärken und dann geht es schon hinunter nach Luz St. Sauveur ins nächste Cafe. Einige nehmen noch den Stick hinauf nach Luz Ardiden mit. Für den Reste der Gruppe beginnt die Talfahrt nach Pierrefits-Nestalas UNd anschließend die sehr schöne Auffahrt auf einsamen Nebenstraßen zum Etappenort. Einige fanden diesen Abschnitt ein krön-Toenden Abschluss einer tollen Etappe. Andere waren etwas überrascht von den Höhenmetern am Schluss, aber doch glücklich einen so schönen Tag erlebt zu haben.
O-Töne zur Etappe gingen von "anstrengend, aber schön" (Luz Ardiden-Fahrer) bis hin zu "Was für eine geile Etappe". So geht der vorletzte Tag unserer Reise zufrieden und glücklich zu Ende. Mal schauen, was uns morgen noch erwartet.
Ursprüngliche Beschreibung:
Wohl jeder Radsport-Interessierte hat schon mal vor dem Fernsehbildschirm mitgefriebert, wenn am Col du Tourmalet um das
maillot jaune gekämpft wurde. Der Tourmalet war anno 1910 in der Gegenrichtung auch der erste Anstieg von Format, der je bei der Tour befahren wurde. Die abenteuerlichen Geschehnisse von damals kann man in der quaeldich-Passbeschreibung nachlesen. Wir beginnen unsere Etappe jedoch, indem wir das Tal, das wir gestern hinauf gekommen sind, wieder zurück nach Arreau fahren, wo der Anstieg zum Col d'Aspin beginnt. Dieser Pass hat zwar nicht das Format eines Tourmalet, aber es ist ein Pyrenäen-Klassiker, und es ist ein schöner Pass, also nehmen wir ihn dankbar mit. Abfahrt nach Sainte-Marie-de-Campan, und es geht hinein in den Anstieg zum Tourmalet - der Mythos beginnt. Er wird zwar erst auf den letzten Kilometern nach dem Skiort La Mongie so richtig schön, doch wenn man an der Passhöhe mit den vielen Tour-Devotionalien steht, kann man sich dem besonderen Flair wohl nicht mehr entziehen. Zum Abschluss des Tages fahren wir noch auf schönen Nebenwegen in den Anstieg zum Col du Soulor hinein, wo wir im Ort Aucun auf 870 m Höhe logieren.
Option: Ein lohnenswerter Ausflug ist die Stichstraße nach Luz Ardiden - landschaftlich wie sportlich: Plus 30 km / 1000 Hm