19.09.2021,
gws:
Letzte Etappe in der Provence - kaum zu glauben, dass die Woche schon wieder vorbei ist, meinte noch eine Teilnehmerin ...
Wegen des immer noch späteren Frühstücks im Hotel in Bedoin und der Kürze der Etappe wurde der Start zur Tour d'Honneur um eine halbe Stunde nach hinten verschoben und so starteten wir um 09:30 in die eigentlich eher einfache Überstellungsetappe zurück zum Startort Avignon bei der aber trotzdem wieder Provence vom Allerfeinsten geboten wurde.
Nach kurzem Einrollen im strahlenden Sonneschein durch die endlosen scheinenden Rebgärten kam die Gruppe rasch vorwärts und so richtig in Flow aus dem sie jäh gerissen wurden, als der Guide in Mormoiron zum x-ten Mal die Garmin-Anzeige falsch interpretierte. Auch diesmal war der Faux-pas rasch ausgebügelt und weiter ging's wieder im Flow zum einzig längeren Anstieg des heutigen Tages, dem Col de la Ligne. 500 Höhenmeter auf 13 Kilometern wovon lediglich der Anstieg hinauf nach Méthamis etwas deftiger ist. Zwar auf ruppigem Asphalt und sehr sanft ansteigend aber wunder schön zu rollen. Immer wieder konnten wir den Blick zurück zum Giganten genießen, der uns auch heute noch einmal im Sonnlicht entgegenstrahlte. Ein bisschen Stolz schwingt da schon in der Gruppe mit.
Abfahrt über Murs und nach einem kurzen Gegenanstieg direkt auf der kurzen Variante nach Gordes. Dort trafen wir im Cafe die beiden anderen Gruppen, die natürlich die etwas längere Variante gewählt hatten. Leider bekamen wir aber keinen Platz und drinnen wollten wir auch nicht sitzen. Also weiter hinunter nach Cabrière d'Avignon, nicht ohne zuvor noch einen Fotostopp mit dem so pittoresken Gordes als Motiv zu machen. In Cabrière gibt es nur leider kein Cafe, also kurzer Stopp im Vieux Bistro. Gehobene Gastlichkeit unter einem schönem Baldachin aus Weinlaub zu wieder einmal zu stolzen französischen Preisen ...
Relativ unspektulär ging es über die verbleibenden beiden kurzen Wellen in die letzten gut 30 Kilometer Richtung Avignon.
Letzter Höhepunkt die Fahrt durch das reizende Örtchen L'Isle sur Sorgue mit seinen netten Lokal entlang des Flusses aber leider mit sehr viel Verkehr. Hier hätten wir eigenlich auf die Teilnehmer der nächsten Quaeldich Provence Reise treffen können, aber die rollten sich wohl gerade Richtung Gordes ein.
Zurück in Avignon war einerseits viel Wehmut zu spüren andererseit aber auch sehr viel Zufriedenheit. Und auch wenn die meisten der Teilnehmer ihr Leistungsvermögen am Rennrad wohl kaum mit dem Wort relaxed kombinieren müssen, schienen alle doch sehr begeistert von dem Gebotenen.
Ja wir hatten viel erlebt in dieser Woche, ein mittelalterliches Dörfchen mit Burgruine aus der Vogelperspektive und in grandioser Felskulisse, die Fahrt über einsame Nebenstraßen durch Weingärten, Eichenwälder und Olivenhaine, die Tiefblicke in den beeindruckenden Gorges du Verdon wo aber leider das Wetter nur bedingt mitspielte, viele verkehrsarme Pässe mit wunderschönen Anstiegen und grandiosen Abfahrten, den mannigfaltigen Duft der Provence und da und dort auch noch ein Hauch von Lavendel, die Fahrt durch den Gorges de la Nesque mit seiner in den senkrechten Fels gehauenen Traumstraße, der Beusch beim Giganten bei absoluten Traumwetter und last but not least noch das Plateau de Vaucluse mit seinen pittoresken, provencetypischen Dörfern.
Und das allerwichtigste wir hatten die gut 600 Kilometer mit knapp 10.000 Höhenmetern ohne gröbere Zwischenfälle und vor allem unfallfrei absolviert !
Kein Wunder also, dass es viel Lob für diese Tour gab, die wieder einmal Werbung für die Quaeldichart zu reisen darstellte.
Ursprüngliche
Etappenbeschreibung
Die Schlussetappe soll immer auch
tour d'honneur sein, aber ganz ohne schöne Provence-Landschaft machen wir es natürlich nicht. Und wenden uns so nochmals nach Südosten, fahren hinauf auf das Plateau de Vaucluse, das sich zwischen dem Lubéron und dem Ventoux-Massiv erstreckt. Der Col de la Ligne ist eine versteckte kleine Straße, praktisch verkehrsfrei, landschaftlich ein Traum. Auf dem Plateau angekommen rollen wir über Murs nach Gordes, das als einer der schönsten Orte der Provence gilt. Über Isle-sur-la-Sorge können wir dann noch die letzten flachen Kilometer genießen, bis wir triumphal in Avignon einrollen.