25.08.2021,
N@dine:
Wir starten heute in Slowenien mit dem Ziel Arta Terme in Bella Italia. Das Wetter ist spitze.
Vom Hotel aus geht es die ersten 3km gerade und dann Stück für Stück bergauf. Wir wissen, dass der Beginn des Anstieges zum Mangrt nach etwa 12km kommen wird. Es ist schön hier. Waldig und man ist umringt von Bergen. Wir lassen uns Zeit, wissen wir doch, dass wir heute nur um die 100km radeln und das der Mangrt die Hauptattraktion des Tages sein wird.
Der Mangrt (2677m) ist einer der höchsten Gipfel der Julischen Alpen. Die Stichstraße ist die höchst gelegene Alpenstraße in Slowenien (Passhöhe 2055m) und eine Mautstraße, was uns wieder hoffen lässt, dass sie nicht so stark befahren sein wird.
Wir werden mit einem Schild begrüßt, auf dem steht, dass es irgendwo 22% bergauf gehen wird. Wir sind gespannt, aber die 22% kommen schlussendlich nicht. Alles Lug und Trug :) Vielleicht um Rennradfahrer davon abzuhalten, diese Stichstraße zu fahren?! Gefühlt ging es maximal irgendwo höchstens 13% bergauf.
Die Straße ist tatsächlich sehr schön zu fahren. Man fährt Kehre für Kehre und wird belohnt mit unendlichen Bergpanoramen. Einfach traumhaft. Hier kann man auch emotional werden, so schön ist es hier!
Oben am letztmöglichen Parkplatz angekommen müssen wir noch unter einer geschlossenen Schranke hindurch. Die hält uns nicht auf! Wie schön - nun sind keine motorisierten Fahrzeuge mehr erlaubt. Nur Wanderer und wir fahren auf einer asphaltierten Straße bis zur Passhöhe.
Einen Verbesserungsvorschlag hätten wir allerdings schon: Etwas Licht in den vier Tunneln wäre nicht verkehrt. Hat man seines vergessen sieht man tatsächlich gar nichts mehr, außer das Ende des Tunnels ganz klein ganz weit vorne.
Wir fahren den Mangrt wieder herunter. Es ist kalt, aber die Abfahrt macht trotzdem großen Spaß.
Die italienisch-slowenischen Grenze ist schnell nach 1,4km erreicht. Sie liegt auf 1094m Höhe von der Passo di Predil. Hier werden wir nur von dem Italienschild begrüßt. Wir haben Hunger und freuen uns auf die Mittagsverpflegung, die stets mit Liebe von Natascha zubereitet wird. Sie steht in Sella Nevea. Sella Nevea bildet den Übergang vom Canale di Raccolana im Westen zum Val Rio di Lago im Osten. Nach unserer Stärkung geht es in eine lange Abfahrt Richtung Arta Terme. 30km vor Ankunft kehren wir aber noch in eine sehr authentische Bar ein, um uns mit guten italienischen Kaffee und einer Wurst- und Käseplatte von einer italienischen Oma bedienen zu lassen. Die letzten Kilometer geht es schnell. Wir haben heute Besuch von Gerrit, einem jungen Mann aus Gruppe 1, der sich mutig für uns in den Wind stellt und uns bis zum Hotel bringt. Das Abendessen ist wieder so reichlich (Pasta, Salat, Fleischplatte und ein hervorragendes Tiramisu), dass wir morgen den Monte Zoncolan sicher einfach durchdrücken werden ;)
Ursprüngliche Etappenbedchreibung: Es geht gleich zu Beginn auf den 2055 m hohen Mangrt, wohl die eindrucksvollste Alpenstraße Sloweniens. Dann überqueren wir am Passo del Predil die Grenze ins italienische Friaul. Das einzige verbleibende Hindernis ist dann noch die Sella Nevea, auf die eine lange Abfahrt bis fast in den Etappenort Arta Terme folgt.
Variante: Die Erweiterung führt von der Sella Nevea noch auf die Montasio-Hochebene, wodurch die Etappe mit 115 km und 2700 Höhenmeter zu Buche schlägt.