Ziegen die auf Buffet starren
Auch wenn das Bild eher vermuten läßt, dass Gruppe 1 inzwischen bei der Tour de Oman antritt, sind wir immer noch auf Kreta - der letzte Tag der letzten Quäldich-Reise 2021 - ein würdiger Abschluss. Nach dem wir gestern die methodische Grundlage bei unseren Leserinnen und Lesern geschaffen haben, könnten wir uns heute auch kurz fassen: kleiner Rollerberg, Berg, Berg, Berg, die Hände konnten entlastet werden, leider nur die.
Aber starten wir mit dem Ende, dem Schmutzbier. Unsere Schmutzbier-Lounge-Ecke ist frei, Gruppe 2 übernimmt deren Besetzung, ist als erste da, führt zu kurze Bademäntel zu einem Spaziergang am Strand aus, geht schwimmen und verstößt massivst gegen einige Strandregeln des Hotels:
-> do not swim if you feel tired or weak...
Nach einer Woche voll wunderschöner Touren haben wir heute entschieden, die vorgeschlagene Tour ein wenig abzuschwächen, fordern soll sie uns trotzdem. Denn einer kretischen Sage nach muss zuerst viel Schweiss geopfert werden, um mit einem Schmutzbier belohnt zu werden. Dies befolgend machen wir uns in den Aufstieg zum Bourolos Pass, eine wunderschöne Serpentinenstrasse, die wir uns mit einer Schafherde teilen müssen, ganz klar ein Berg. Von da machen wir uns auf den Rückweg, nehmen jeden Berg mit, der in einem Umkreis von 30km ist, tief rot und dann befürchte ich, dass wir erneut die Rampe hochfahren müssen, die sich uns bereits am Ruhetag in den Weg gestellt hat. Freue mich, als wir an diesem Abzweig vorbeifahren, freue mich, als Andre den letzten Anstieg der Reise ankündigt, sehe ein weites Tal vor mir, ganz klar ein Rollerberg, sanft nach rechts ansteigend, wunderschöne Strasse, einfach nur zum Genießen. Dann nehme ich jedoch im Augenwinkel links an einer Wand bunte Flecken war, die sich bewegen, überlege, welche Trikots die Jungs heute angezogen haben und mir wird anders. Wir biegen nach links ab und kratzen die letzten Reserven zusammen, wenn noch welche da sind und es geht mit 15%-16% den Berg hoch, ich überlege, den/die Streckenplaner*innen auf Oberschenkelübersäuerungüberlastungsyndrom zu verklagen und bin endlich oben - und dann doch traurig, als wir final im Hotel sind - 90 km und 2.100 Hm - einfach ist anders. Und müde sind wir, alle.
-> avoid heavy meals and alcoholic drinks bevore swimming...
Als wir den Bourolos Pass erreichen, treffen wir nicht nur Gruppe 1 im Aufbruch, sondern eine Ziegenherde, die wie wir ein großes Interesse an unserem Buffet hat. Unsere Aufgabe ist es nun, das Buffet vor den Ziegen zu verteidigen, bis die Gruppe 3 kommt. Wir setzen voll auf frühe Ankunft von Teddy, der hält sich jedoch zurück, wir warten, verteidigen, essen, trinken, verteidigen, essen, die Ankunft verzögert sich, daher weiter essen, mehr als heavy. Gruppe 3 hat zwei Platten, daher weiter essen und endlich kommt Daniel an, an sich ist nichts mehr zu verteidigen, Ziegen starren, wir schnell weg, Gruppe 3 wurde aber auch satt.
Am Abend werden uns die Götter gnädig, scheinbar doch ausreichend Schweiss geopfert, Schmutzbier fließt und eine traumhafte Woche geht zu Ende. Sie hatte alles dabei. Sie hat uns gefordert, sie hat uns unterhalten, sie hat uns gelehrt. Es war warm, es war kalt, es war schnell, es war langsam, es war laut und es war leise. Wir waren eine tolle Gruppe, heterogen und doch homogen und hatten ein tolles Team um uns herum. Dafür ein großes Dankeschön (die Rampen ausgenommen) an das Team hinter dieser Reise - an Sylvia, Alex, Andre, Roberto und Robert - wir schließen uns nun alle Gerhard an: I'm feelin' stronger every day! Und dies dank Euch! Bis zur nächsten Reise...