24.06.2020,
tortentom:
Irgendwie frisch heute morgen! Aber gut, immerhin nächtigen wir hier auf 1300m. Nachdem wir den Start, aufgrund etwaiger Wetterkapriolen am späten Nachmittag, auf 8:30 vorverlegt hatten und dann auch jeder endlich seinen Kaffee beim Frühstück hatte, machten wir uns auf. Sellaronda Extended stand auf dem Roadbook! Sella, Gardena, Valparola, im vorbeifliegen Falzarego und am Schluss Pordoi gab es zum Menü. Alle Pässe über 2000m und somit die gesamte Tour mit 110km und 2800HM ein Brett am vierten Tag unserer Reise! Vorab eines: Alle!!! Gruppen fuhren heute Extended! Eine top Leistung von jedem! Auf etwas zu schnelles einrollen aufgrund meiner Übermotivation folgten vor Canazei die ersten ,,Kürzer" Rufe! Ich gelobe Besserung! Am Anstieg zum Passo Sella fand jeder sein Tempo und Francois wollte unten gleich schon zum Pordoi. Harald genoss den Schatten des Sella und Markus wusste um 9Uhr dann auch, dass wir schon vor 30 Minuten los sind! Vom Sella eine kurze Abfahrt runter und dann gleich wieder hoch zum Passo Gardena. Einer meiner Lieblingsanstiege! Kurz vor der Passhöhe eine lange flache Gerade mit fantastischen Blicken ins Sella Massiv! Ein Traum! Windweste an und schon ging es auf teilweise frischem Asphalt runter durch Corvara nach Stern über St. Kassian in den Anstieg zum Passo Valparola. Ein nicht zu unterschätzender Pass mit kaum Kehren im unteren Teil. Aber die Motivation war groß. Oben wartete nämlich Sille und das ist gleichbedeutend mit Essen! Heute aufgrund des starken Windes die Bergbeutel im Kofferraum aber mit gewohnt souveränem Service! Gruppe 1 fährt aufgrund der meteorologischen Weissagungen von Stefan durch, um nicht doch noch einen Schauer abzubekommen! Sie kauften sich aber später einen Kaffee, da das Wetter hielt. Meine Gruppe macht noch schnell ein paar Passschild-Fotos, bzw. Matthias hebt dazu des öfteren sein ganzes Rad und nutzt es als Stativ, da die GoPro in der Halterung bleiben soll! Dann runter zum Falzarego und rechts weg Richtung Arabba in den letzten Anstieg des Tages! Der Pordoi fängt schon unten im Ort mit Kehren an und die 13 Kilometer zur Passhöhe ziehen sich! Auf Mitte des Anstieges bekommt Francois einen freudigen Anruf. Er ist Großvater geworden?! Nein besser! Ein Freund hat sich ein BMC gekauft und musste es ihm mitteilen! Das sind noch echte Radfahrer! Oben wartet wieder mal ein Traum Panorama! Und ein Denkmal des fünfmaligen Giro Siegers Fausto Coppi. Eine letzte lange Abfahrt führt uns wieder nach Canazei zurück und Francois spannt sich, obwohl er nur ein S-Works fährt und kein BMC, die letzten 7km bis zum Hotel vor den Karren! Merci!
*ursprüngliche Etappenbeschreibung*
Was wären die Dolomiten ohne die Sellaronda, die klassische Sellarunde rund um den Sellastock. Wir entscheiden uns heute für eine „extended“-Version dieser Runde, und starten von Canazei aus direkt mit dem langen Anstieg zum Sellajoch. Nach einer kurzen Abfahrt ist das Grödnerjoch als Pass Nummer zwei dann keine allzu große Herausforderung, es heißt aber natürlich auch mit den Kräften so gut wie möglich haushalten. Die Abfahrt führt uns über Corvara - wo wir über den Passo di Campolongo auf die klassische Sellarunde abkürzen könnten - bis nach La Villa, wo der lange Anstieg zum Passo di Valparola ansteht. Und den Passo di Falzarego bekommen wir mit einer kurzen Abfahrt gratis dazu. Es geht nun ins Tal hinab, wo zwischen Cernadoi und Arabba das einzig nenneswerte Flachstück des Tages kommt. Eine gute Gelegenheit vielleicht, nochmal die letzten Kräfte zu sammeln, für den finalen Anstieg, den Passo di Pordoi, der uns wieder nach Canazei zurück führt.
Varianten: Der Passo Campolongo, Teil der klassischen Sellarunde, fehlt auf der extended-Version. Man kann ihn optional noch aus Stichstraße fahren und 12 km / 400 Hm zusätzlich gewinnen. Wer stattdessen lieber eine Art Ruhetag genießen möchte, fährt die klassische Sellarunde und kommt auf insgesamt 61 km / 2000 Hm.