Die bittere Wahrheit ist: Auch quäldich-Guides werden alt. Bei manchen verringert sich die vielbesungene Steiggeschwindigkeit, andere erleben einen zweiten sportlichen Frühling. Und manchen ist dies herzlich egal - solange es Berge vor der Haustür gibt. Und solange sich schöne und schönste Plätze zum kurzen Innehalten finden lassen. Nebst authentischen Speisekarten.
In diese Kategorie fällt unser Pausengott. Seine Mission: Nun ja, der Name ist selbsterklärend. Obwohl: Gern spricht er von Wellen, die sich dann doch als ausgewachsene Berge entpuppen. Womit wir auch bei seinem Ziel für 2021 wären: Die Deutschen Monumente erklimmen – die höchsten, spektakulärsten, miesesten, prestigeträchtigsten.... Für unseren Jan – dem Epiker im Hause – ist so etwas erklärtermaßen ein Lebensziel oder -traum. Für den Pausengott ist es ein wohltuender Kontrast zu seiner geliebten Zweitheimat in Andalusien. Ganz ohne das große Reisegetöse mit Fliegerei und Co die Heimat durchkreuzen – das ist das Projekt. Da er alt wird, macht er eine Monumente-Trilogie für den Juli und August daraus:
Teil 1: Must Have – Der Süden ist lecker!
Keine Ahnung bislang vom Schwarzwald. Aber klangvolle Pässe wie „Ruhestein“ oder „Schauinsland“ erscheinen dem Pausengott doch sehr passend – für weiteres Detailwissen wird ohnehin die Rakete Sebastian dabei sein. Zum Schluss wird das Kehlsteinhaus auf der Agenda stehen – klingt nach Kehle und original Schmutzbier. Unklar ist jedoch noch: Wo wird es die beste Schwarzwälder Kirschtorte geben? Und: Kann sie in Sachen unvernünftigste Radverpflegung mit dem berüchtigten Alpujarra-Teller in Andalusien mithalten? Es ergibt sich also eine fordernde Agenda, um das Sommerloch (im Magen) zu füllen! Ach so: DAS ist der Plan für die „Monumente Süd“.
Teil 2 - Waiting for the Peloton – Morden im Norden
Echte Berge in Deutschlands Norden, Mitte und Osten – geht sowas? Aber natürlich: wenn man ausgehend vom Brocken im Harz immer hübsch dem Mittelgebirgsbogen in Richtung Südosten folgt. Da den Pausengott seit der Kirschtorte im Schwarzwald ein paar Pfunde plagen, setzt er beim zweiten Teil seiner Trilogie auf Passion pur: Fahren bis der Arzt kommt. Damit das gelingt, hat Robert die Streckenplanung übernommen – somit werden hier an manchen Tagen ein paar mehr km zu fahren sein und die Lichter gelöscht... Der Pausengott als zertifizierter Windschattenlutscher erwartet also sehnsüchtig das Peloton, das ihm ein paar Körner sparen könnte. Als Belohnung für die ersten beiden langen Tage hat er beschlossen, die Königsetappe über die Rhön mit Wasserkuppe und Co. hinüber in den Thüringer Wald mit Inselsberg und Konsorten nach Oberhof zu legen – Bratwurstpflicht! Ausrollen über den Kamm des Thüringer Walds hinüber übers Vogtland und Erzgebirge zum Fichtelberg. Ach so: Auch der „Hefekloß“ wird aufgetischt– haben ihn eigentlich die Dresdner Jungs rund um Robert auch bei Ihrer Erzgebirgssause dabei?
Teil 3: Bergglühen in der Rhön - Die Krönung!
Bequem, wie er ist, komplettiert der Pausengott seine Sommertrilogie mit einem langen Wochenende in der Rhön. Als Lokalpatriot sagt er natürlich, dass es das wohl schönste Mittelgebirge Deutschlands sei. Ist es aber wirklich. Allgäu verblasse! Stramme Tage, jeder davon mit Panoramagarantie, inklusive Kuchen und Schwartenmagen. Jeden Tag die ganz persönlichen Monumente bezwingen: Wasserkuppe, Kreuzberg, Wachtküppel, Geba, Boxberg... Und jeden Tag eine kleine Bergankunft im Hotel oberhalb von Fulda (dafür wurde er schon im letzten Jahr freundschaftlich verflucht). Die pure Vernunft darf niemals siegen - was zählt, ist die Passion für das Rennradfahren. Und welches Projekt könnte dies besser abbilden als die Perlenschnüre der Radsportmonumente? "Bereit für neue Lebensziele?" (Jan) - "Bereit!" (Pausengott)