02.10.2020,
Jan:
Kandel, Feldberg, Schauinsland. Mehr Mainstream kann man im Schwarzwald nicht erwarten. Schön, dass Alexander in Gundelfingen auf uns wartet, sodass wir ein Trüffelschwein haben, das dem ganzen Mainstream einige Geheimtipps entgegen setzen kann.
Der Kandel ist der härteste Anstieg des mittleren Schwarzwaldes, und buhlt mit der Hornisgrinde um den härtesten Anstieg des Schwarzwaldes. Wir drücken ihn in der Spitzengruppe der ausdauernden Gruppen 2 locker weg. Oben extremer Wind und Blicke bis in die Alpen – zum Säntis.
Wir stürzen uns in die Abfahrt und sehnen uns nach Wärme. Die bekommen wir im Anstieg zum Potsdamer Platz, hoch zu den Schönhöfen. Motivklingel mit Blick auf Feldberg, Belchen und Schauinsland. Tatorte zukünftiger Schandtaten.
Der Wind weht heftig aus Richtung Thurner. Die Kräfte schwinden. Wir hätten, wie die entspannte Gruppe, bei Oma Else in St. Märgen einkehren sollen. Stattdessen ist der Weg weit bis Hinterzarten, und das Angebot von Tortentom schon empfindlich dezimiert.
Nun springen wir über eine kleine Welle auf die alte Feldbergstraße und weiter auf der B317 Richtung Feldbergpass. Wo genau ist der Verkehr, von dem hier alle sprechen?
Schon sind wir am Feldbergpass, auf 1231 m Höhe. Der höchste Punkt des Deutschen Mittelgebirges ist in Reichweite, und es gibt eine rudimentär asphaltierte Straße hinauf. Also nehmen wir sie und streben, Einverständnis voraussetzend und erhaltend, Richtung Gipfel. Aber was ist das? Glatt wie ein Babypopo präsentiert sich das knapp zwei Meter breite Sträßchen. Grandiose Alpenblicke auf Säntis und Eiger, Mönch und Jungfrau. Jubel am Feldberggipfel. Alles richtig gemacht.
Rasant hinunter ins große Wiesental, verkehrsverseucht hinauf zum Notschrei (Vollsperrung im Münstertal). Gruppe-drei-Jubel am Schauinsland. Und hinunter nach Freiburg, hinein in den Inversionsnebel.
Monumental.
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Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine prestigeträchtige Schwarzwaldetappe erwartet uns. Kandel, Feldberg, Schauinsland, das sind ohne Zweifel die größten Namen im Südschwarzwald; heute packen wir sie in eine einzige Etappe. Es beginnt jedoch gemütlich; wir durchqueren Freiburg und halten uns entlang des Elztals auf Waldkirch zu. Dann allerdings beginnt die berüchtigte Rampe zum Kandel, die mit etwa 1000 Höhenmetern auf 12 km ähnliche Eckdaten aufweist wie die Auffahrt nach Alpe d'Huez! Die Abfahrt führt uns nach St. Peter, wo wir auf der Panoramastraße bis zum Thurner das Feldbergmassiv schonmal von Ferne bestaunen können. Über die Schwarzwaldhochstraße gelangen wir nach Hinterzarten, wo eine versteckte, fast verkehrsfreie Auffahrt zum Feldberg startet – nur die finalen Kilometer müssen wir auf der Hauptstraße zurücklegen. Dann geht es hinab nach Todtnau, und über den Notschrei zum Schauinsland, und nur noch eine rasante Abfahrt trennt uns vom Ziel.