19.02.2020,
Pocatky:
Tag 3 unseres Bergtrainings. Motto: Coast2Coast. Einmal vom Süden Teneriffas durch die karge Calderalandschaft, vorbei am Finger Gottes und dem majestätischen Teide, dessen Anblick uns jeden Tag aufs neue beeindruckt, hinab zur Nordküste nach Puerto de la Cruz. Unsere Reporterin Marta berichtet wieder....
Von Maurerdekolleté, einem steilen, langen Berg und sinnfreien Anstiegen
Unsere Leserschaft heute von Anfang zu fesseln wird schwer. Die Autofahrt von unserem Hotel nach La Caleta, dem heutigen Start unserer Etappe, wird es nicht - zu viel Stau, zu viel Verkehr. Ob es dann die Gespräche über die politische Situation in NRW, die Chancen von Armin Laschet schaffen? Wahrscheinlich auch nicht. Daher versuchen wir es anders, wir schildern eher, wie lasziv heute die Haare der weiblichen Teilnehmerinnen lagen, wie zart die Bände zwischen der Gruppe 2 und Gruppe 3 geknüpft wurden und die Muskeln durch den Sonnenschutz glänzten. Nur die Gruppe 1 wurde immer noch nicht gesehen, wir - die Gruppe 2, 3 und 4 glauben, es gibt sie nicht, wir sehen sie weder bei den Pausen, wenn wir dort endlich ankommen, noch beim Frühstück und Abendessen. Wahrscheinlich sind es Maschinen, die nur ein wenig Öl brauchen und so schnell sind, dass sie für uns unerreichbar sind und es auch bleiben werden.
In La Caleta haben wir unsere Fahrräder bestiegen, einige wurden über Nacht repariert, rollten endlich wieder, alle Blockaden gelöst und es ging durch Playa de las Americas (gefühlt auf der Autobahn) in die südliche Auffahrt zu den Las Canadas. Da wurden wir auch zweimal von einem Rennradfahrer überholt, der uns eben die Blicke auf das o. g. bot, uns dezimierte, da wir erst beim zweiten Mal merkten, dass die Kraft der Beine eine elektrische Unterstützung hatte. Der Anstieg bis zu Verpflegung war lang, steil und schön, als er dann vorbei war. Auf der Höhe von 1.795 m stärkten wir uns, packten unsere warmen Sachen ein (auch wenn es uns zu diesem Zeitpunkt nicht wichtig erschien) und es ging mit vollen Bauch weiter im Berg in die Richtung der Las Canadas, in der wir mit dem Gegenwind kämpften (nicht immer, es gibt auch Gentlemans als Windschattenspender), die Weite und die Kargheit der Landschaft schätzten und den letzten Anstieg bezwungen haben, bei schönstem Sonnenschein und blauem Himmel. Danach gab es endlich den ersten Kaffee des Tages, einen leckeren Käsekuchen und auch für die Gruppe 3 endlich den ersten Kaffeestop der Reise überhaupt - ob die Gruppe 2 etwas vom leckeren Käsekuchen übrig gelassen hat, ist leider nicht überliefert. Auch nicht, ob es der Gruppe 3 gelungen ist, den Thomas müde zu fahren - die präzise ausgearbeiteten Strategien um dies zu erreichen gaben Hoffnung - denn laut Robert sollte er sich bei eben dieser Gruppe 3 heute erholen, nach dem er am Tag zuvor von Gruppe 1 gefordert wurde....
Nach dem Kaffee und anderen Getränken in der schönsten Sonne beim blauen Himmel packten wir uns ein, zogen alles an, was wir dabei hatten, manche von uns hätten gerne noch mehr dabei gehabt (Daunenjacken usw.) und stürzten uns in die Abfahrt. Zuerst in der Sonne, bis wir in die Wolke reinfuhren, in die Kälte, in die nicht vorhandene Sicht, in eine graue Suppe. Brillen gaben auf, wir jedoch nicht. Kühl war es. Und es ging bis ans Meer, zu den Wellen. Dass wir diesen Blick jedoch auf dem Rückweg mit gefüllt drei Rampen von 30% bezahlen mussten, hätten wir es gewusst, hätten wir es vielleicht nicht gemacht. Aber auch dies haben wir geschafft und freuen uns auf Abendessen, morgen soll es einen Ruhetag geben. Aber in Wortschatz von Quäl Dich hat dieses Wort eine andere Bedeutung..
P.S. Die Gruppe 1 hat heute sogar Primož Roglic; und Wout Van Aert gesehen, ob sie es wirklich waren, ist nicht sicher, sie waren richtig schnell. Nicht die beiden, sondern die Gruppe 1, war ja klar. Nach eigener Überlieferung haben sie „geballert“, oben im Krater sogar „geknallt“ und waren um 16 Uhr im Hotel. Da hat die Gruppe 4 noch Kaffee getrunken, nach dem sie ihre soziale Ader gezeigt und Mitfahrende anderer Länder verpflegt hat. An eben diesen sind ja die Gruppen 1, 2 und 3 vorbei gefahren, das sollte ihnen zu denken geben. Und Gruppe 3? Ist nach eigenem Bekunden eh die beste und ihr kann nur nach einem mehrstufigen Aufnahmeprozess beigetreten werden.