05.03.2020,
Jan:
Wunderbarer Bain's Kloof Pass heute. Aufgrund der Tour of Good Hope ist der Pass gesperrt, daher starten wir erst um 10 Uhr in Tulbagh. Urlaubsstimmung im Tulbagh Boutique Heritage Hotel. Wie in allen anderen Unterkünften der Woche könnte man auch hier länger bleiben. Sollte man hier länger bleiben. Herrlich sitzen wir auf der Terrasse und genießen die Sonnenstrahleln und die Windstille. Zum Start bläst uns der Wind entgegen. Macht aber nichts, wir vereinigen Gruppen eins und zwei und stemmen uns dagegen. Chaos kündigt sich an, als wir am Fuß vom Bainskloof Pass ankommen, und die Straße nicht mehr wie angekündigt gesperrt ist. Wir hatten mit der Tour of Good Hope abgemacht, ihre Verpflegungsstellen zu verwenden, weil der Pass gesperrt ist und unsere Fahrzeuge nicht durchkommen. Unsere Fahrzeuge haben deswegen weder Wasser noch Essen aufgefüllt. Aber weder unten noch oben finden wir eine Verpflegungsstelle. Dafür finden wir Lebenshöhepunkte am Bainskloof Pass. Daneel bremst die Gruppe ein, ich mache Gruppenfotos an den neuralgischen Stellen. Hammer!
Ausgedehnte Fotos am Rastplatz unterhalb der Passhöhe, Abfahrtsfreuden mit Daneel nach Wellington. Jetzt setzt sich der Ruhetag durch, und wir verbummeln ordentlich Zeit im Café. Danach verbummeln wir noch etwas Zeit am Verpflegungspunkt. Dann stellt Daneel den Tacho auf 50, denn erstmals in dieser Woche genießen wir den Rückenwind des Westkaps. Nicht zur Freude aller. Aber zu meiner besonderen Freude.
Langer Nachmittag mit viel Schmutzbier in Riebeek. Morgen sind wir schon in Kapstadt. Wie schade.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des wunderbaren Bainskloof Pass. Die Etappe ist kurz, wir können ihn in aller Ruhe und stressfrei erleben. Nach einer entspannten Einrollphase beginnt die Etappe so richtig an den Brücken über den Breede River. Wir tauchen ein in das langgezogene Tal des Witte Rivers. An dessen Ufern hat der Straßenbauer Bains Anfang des 18. Jahrhunderts eine Straße bauen lassen, deren Verlauf bis heute nicht verändert wurde. Seitlich grenzen unregelmäßig behauene Steine die Straße zum Abgrund ab, nach rechts ragt steil der Felsen auf. Unter dem Asphalt, auf dem wir fahren, liegen die Gräber der Sklaven, die beim Straßenbau ihr Leben lassen mussten. Mit Gänsehaut bestaunen wir ob dieses makabren geschichtlichen Hintergrundes die beeindruckenden Felsformationen rechts und links der Straße. Zumindest am Dacre's Pulprit, einer weit ausladenden Felsnase über der Straße, sollte man einen Fotostopp einlegen; aber das wird sicher nicht der einzige bleiben auf diesen beeindruckenden letzten Kilometern unserer Tour.
An der Siedlung Bain's Kloof liegt der Hochpunkt nicht mehr weit. Nach rechts öffnen sich die Blicke in die Wellington Plain, die wir an einem Parkplatz zur Rechten nochmals in Ruhe bestaunen können. Eine rauschende Abfahrt führt uns nach Wellington.
Hier haben wir wieder die Ebene rund um Kapstadt erreicht. Bei guter Sicht können wir zur Linken schon wieder den Tafelberg sehen, während wir ohne viele Höhenmeter die letzten vierzig Kilometer in unseren Etappenort Riebeek West absolvieren.