15.07.2020,
Sebastian383:
An unserem nun schon vierten Tag in den Alpen haben wir heute zwei Varianten der geplanten Etappe im Guidebuch. Die Stimmung ist zum Start hin noch gut, da es bei trockenem Wetter direkt schon im Startort in den ersten Anstieg des heutigen Tages geht, den Passo del Vivione. Gruppe 1 und 2 rollen wie die letzten Tage zum Start vereint bis zum Ende der insgesamt vier Tunnel dieses Anstiegs. Schon zu Beginn können wir uns über schöne Ausblicke in die enge, rechts von uns liegende Schlucht des Fiume Dezzo freuen, über der die charakteristischen Dolomitenstöcke in den Himmel ragen. Über die immer schmaler werdende Passstrasse ging es dann anschliessend durch den Nadelwald. Und entgegen manch anderem Anstieg bleibt es auch bis zum Gipfel beim lockeren Rollen, auch wenn es im späteren Teil noch etwas steiler wird.
Nach Erreichen der Hochebene mit dem Refugio und kurzer Stärkung mit Caffè ging es anschliessend wieder ins Tal zur Mittagsverpflegung, wobei beide Gruppen in der Abfahrt vom ersten Regen des Tages überrascht wurden. Zum Glück jedoch hörte der Regen kurz vor der Mittagsverpflegung auf, sodass jeder frisch gestärkt in das restliche Programm des Tages starten konnte. Die Motivation noch mindestens einen weiteren Pass, den Mortirolo zu erklimmen, nach diversen kleineren Regenintermezzi zur Anfahrt nach Monno war bei den meisten Teilnehmern jedoch gering. Gruppe 1 in Form von Rainer als Guide und Johannes als einzig verbliebenem Mitglied derselben Gruppe, sowie Matthias und Joachim mit mir als Guide wagten das Abenteuer zum berüchtigten Berg. Auch wenn es nur die «flache» Auffahrt mit knapp 1000 Hm war, gibt es doch einige Rampen in der Auffahrt zu bezwingen. Mit dem dann nachlassenden Regen erreichten wir die Passspitze, wobei Gruppe 1 noch weitere 500 Hm einsammelte und den Pass via Guspessa-Kammstrasse umrundete. Auf der Rückfahrt zum Hotel in Ponte die Lenio wärmte uns dann sogar noch die heraustretende Sonne.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Auch der Vivione ist ein besonderes Kleinod in den Bergamasker Alpen. Nach einigen Kilometern Schonfrist beginnt sofort die einsame Passstraße, die uns hinauf in die Berge führt. Die Abfahrt führt uns dann ins Val Camonica zurück, alle Höhenmeter quasi umsonst also, aber das wird wohl niemand bereuen. Ein nur leicht ansteigendes Schlussstück das Tal hinauf rundet dann die Etappe ab, die in Ponte di Legno endet.