13.07.2020,
rainhart:
Die Legende besagt dass man Südtirol eine Straße über die Hofmahd nur dazu gebaut hat, um Steuergelder vor Rom zu schützen. Verkehrlich ist die Verbindung zwischen dem Ultental und Deutschnonsberg unbedeutend. Wir können sie heute aber als Alternative zum Gampenpass nutzen und sparen dadurch sogar zwei Kilometer, bezahlen das aber mit 150HM extra.
Außerdem ist die Etappe eh schon sehr kurz. Und kurze Etappen bei Quäldich sind mit größter Vorsicht zu genießen. Da zum Einen die notwendigen Höhenmeter der Qual auf kürzerer Strecke verteilt werden müssen. Außerdem kommt es dann häufig zu einer Bergankunft und man verpasst die lohnende Abfahrt. Daher quälen wir uns die gnadenlose Auffahrt zur Hofmahd hinauf. Selbst mehrere lange Tunnels bieten keine Flachpassagen zwischendurch. Aber da die Straße ja quasi für uns gebaut wurde, nehmen wir es als göttliche Fügung und freuen uns umso mehr auf die rasante Abfahrt nach Revò zu Volker. Die führende Dreiergruppe genießt den Rausch der Geschwindigkeit so sehr, dass sie direkt weiterfährt und die Verpflegung verpasst. Zum Glück bietet der nachfolgende Radweg herrliche Rastplätze mit Möglichkeiten zum Auffüllen der Bidons. Die notwendigen Kalorien liefern wir per Radkurier nach und genießen die zweite Pause. Gruppe 1 und 2 schließen sich nun endgültig zusammen.
Auch auf dem romantischen Radweg durch das Nonstal rollen wir entspannt hinauf an den Fuß des Passo Campo Carlo Magno. Dort folgt schließlich der dritte Stop auf den schnellen Caffè al Bar. Dies gibt uns nochmal den notwendigen Druck auf den Pedalen für den letzten Pass. Die Abfahrt ist so kurz, dass wir von einer Bergankunft sprechen können.
Ursprünglicher Etappenbericht:
Wir starten in der Innenstadt von Meran und müssen uns also erstmal heraus kämpfen, aber wir sind recht bald en route und auf dem Weg in die unbekannten Kleinode der Alpensüdseite. Nach einer kurzen Passage im breiten Tal zwischen Meran und Bozen geht es los mit dem Gampenpass. Es folgen 30 vornehmlich abfallende Kilometer ins Val di Sole, auf denen es immer heißer und heißer wird. Da die Staatsstraße durch das Val di Sole etwas vom unangenehmsten ist, was die Alpen vorhalten, haben wir uns entschieden, den unabhängig geführten, aber schmalen Radweg zu befahren. Wir beschließen die Etappe mit der Befahrung des Campo Carlo Magno, wo Karl der Große in einem seiner Züge nach Rom mit seinem Tross kampiert haben soll. Unglaubliche Blicke auf die Brentagruppe in Madonna di Campiglio.