16.08.2020,
Olivier:
Darauf haben wir gewartet: Echtes Frühstück. Mit echtem Buffet! Das muss einfach ein guter Tag werden, und zum Start empfängt uns erneut strahlender Sonnenschein. Bei Gruppe 1 wird noch rasch eine halb gerissene Kette repariert, dann geht‘s mit 15 Minuten Verspätung auf die anderen beiden Gruppen los.
Die kurze Schweizer Passage bereitet nebst dem üblichen Top-Strassenbelag und der Gelegenheit, zahlreiche Teilnehmer eines Jedermannrennens mal beeindruckt, mal mitleidig, schwitzen zu sehen, vor allem Sorgen bzgl. hoher Roaming-Gebühren. Doch auch dieses Problemchen ist schnell gelöst, und so verlassen wir das Land über den einzigen echten Pass des Tages, den Col de Montvoie, auch schon wieder. Der Anstieg steht stellvertretend für den ganzen Tag: Unscheinbar, aber sehr angenehm und irgendwie ganz entspannt. Auch die Abfahrt geht wunderbar - nie zu steil, immer im Flow, so muss das!
Ganz und gar nicht unscheinbar dann das Highlight des Tages: Bei der Verpflegung im hübschen Städtchen St. Hippolyte wird tatsächlich Tomaten-Mozzarella-Salat gereicht - coronagerecht portioniert! Das Buffet muss leider mit einem ganzen Schwarm Wespen geteilt werden, zum Glück ohne schmerzhafte Folgen.
Von nun an geht es, im stetig leicht ansteigenden Wellblechprofil, erst dem Flüsschen Dessoubre entlang und dann zum Etappenziel nach Pontarlier. Noch etwas Gegenwind und einige kurze Anstiege, und die 155km sind geschafft. Am Ende war‘s eben doch ein langer Tag, aber wie man hört in allen drei Gruppen sehr harmonisch. Vom angekündigten Regen gibt es nur ein Bisschen, und dieses teilt sich gleichmässig auf - auch das passt zu diesem Tag.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Eine lange Etappe durch den wilden Jura wartet auf uns, das zerklüftete Mittelgebirge im Grenzgebiet zwischen Schweiz und Frankreich. Von Belfort aus wenden wir uns nach Südosten und überqueren nach 25 km die Grenze zur Schweiz. Inzwischen sind wir im Jura angekommen, und sogleich steht auch der Col de Montvoie von Porrentruy aus auf dem Plan, ein einsamer Pass, der uns wieder zurück nach Frankreich führt. Hier stoßen wir auf das Tal des Doubs, dem wir bis Saint-Hippolyte folgen, um von hier ab weiter dem Dessoubre zu folgen – die Höhenmeteranzahl hält sich so jurauntypisch in Grenzen. Schließlich dringen wir auf das Hochplateau vor, und nach ein paar Hügeln sind wir wieder kurioserweise wieder am Doubs angelangt, dem Oberlauf des Flusses, und erreichen den Etappenort Pontarlier.