In der in der Nacht hatte es wie vorhergesagt geregnet. Ich traute mich kaum aus dem Fenster zu schauen ob es noch anhält. Aber der Wettergott hatte ein einsehen und als wir um 9:00 Uhr Richtung Moena losrollten waren die Straßen trocken. Auch Olaf, der gestern noch Probleme mit seinem Campagnolo-Freilauf hatte, konnte mit einem von uns gestellten Ersatzlaufrad starten. Shimano Kassette und Campagnolo geht halt doch. Wir fuhren locker in den Passo di San Pellegrino und Stefan musste bei Markus schon nach wenigen Kilometern den Schaltzug wechseln, da dieser, im Gegensatz zu uns, keinen Bock mehr auf Berge hatte und sich verabschiedete! Kurz vor der Passhöhe überholten uns dann einige Krankenwagen, Feuerwehr und Polizei. Sogar ein Hubschrauber landete auf der Passhöhe und nebelte Gunnar mit Parkplatzstaub ein. Das Geräusch der italienischen Sirenen lies Erinnerungen hochkommen an andere Quäeldich Reisen, bei denen Teilnehmer den Krankenwagen leider in Anspruch nehmen mussten! Diesmal traf es zum Glück keinen unserer Teilnehmer. Ein schwerer Autounfall auf der Abfahrt des Pellegrino führte jedoch zur Sperrung der Straße. Ein Glück für Jolanda deren vordere Scheibenbremse Luft zog und somit keine Bremswirkung mehr hatte. Durch eine matschige Wiese konnten wir die Räder tragen und den Unfall umgehen. Matthias meinte noch zu Stefan und mir, dass wir solche Wanderungen auch nicht jedes Jahr hätten. Stefan und ich schauten uns an, lachten und erwidertem ihm, dass wir solche Wanderungen jedes Jahr haben! Teamwork makes the Dream Work! Stefan fuhr mit meiner Gruppe bergab und Matthias hängte sich mit seiner Gruppe drei hinten dran. Ich wartete noch mit Jolanda kurz auf Sille die unten umdrehte, sie abholte und wohlbehalten im Transporter zur Mittagsverpflegung nach Masare fuhr.
Alles arbeitete perfekt zusammen, wie immer! Wir konnten sogar noch pünktlich Mittag Essen und Jolanda stellte unter Beweis, dass sie als Brot-Schmier-Praktikantin auch was drauf hat! Dragan brach dann noch seinen Schalthebel für den Umwerfer ab! Rohe Gewalt! Wenn Defekthexe dann richtig! Jolanda und Dragan konnten aber beide den Giau fahren! Sowohl Bremse als auch großes Blatt braucht man bergauf eher selten. Unten in Selva Richtung Passo Giau wieder Baustelle! Schon letztes Jahr Richtung Rom war hier gesperrt! Diesmal konnten wir durchfahren, wenn auch eher schlecht als recht. Bin mal gespannt ob die Baustelle da nächstes Jahr immer noch ist. Machen wohl zu viel Dolce Vita die Italiener. Mittlerweile setzte leichter Nieselregen ein. Ich dachte mir, eigentlich ganz geil! Mit Jolanda und Gunnar kurbelte ich hoch in die Nebelsuppe. Fleißig die Kehren ab 1-29 runter zählend und mit Sommermusik untermalt, war es gar nicht mehr so kalt! Auf der Passhöhe des Giau dann 3 Grad und nicht die beste Aussicht wenn man da leicht untertreiben darf. Gruppe drei macht es richtig und kehrt oben noch auf ein warmes Getränk und Kuchen ein. Auch wenn sie bei der Abfahrt dann leicht nass wurden! Das war es mehr als wert! Wir ziehen uns oben mit allem an was warm hält und fahren noch trocken ab! Jeder schwärmte von der Abfahrt! Dem Schmutzbier wird eine warme Dusche vorgezogen! Herrlich!
#ursprüngliche Etappenbeschreibung#
Nach zwei Nächten verlassen wir Canazei und wenden uns zunächst nach Südwesten, das Fassa-Tal hinunter. So gelangen wir nach 15 Kilometern gemütlichem Einrollen nach Moena, wo die Auffahrt zum Passo di San Pellegrino beginnt. Es ist ein nicht ganz so harter Pass, was ja nach den Strapazen der letzten Tage auch mal ganz schön ist. Teile der Abfahrt und dem anschließenden Rollen im Tal kennen wir dann schon von vorgestern, doch zum Schluss wartet nochmal ein Highlight auf uns. Der einsame Passo Giau bietet abermals herrliche Dolomiten-Panoramen, und auch die felsige Abfahrt nach Cortina d'Ampezzo, wo wir das Nachtlager beziehen, kann sich sehen lassen.
Variante: Wem das nicht reicht, der findet mit dem Rifugio Gardeccia noch eine wunderschöne (aber abenteuerliche) Stichstraße, so dass sich die Etappe auf 103 km und 2900 Höhenmeter summiert.