05.05.2019,
hagen306:
Unsere Andalusien-Rundfahrt ist heute so richtig auf Touren gekommen. Gestern abend angedroht, geben wir uns heute gleich nach der Ehrenrunde an Esteponas Strandpromenade dem Puerto de las Peñas Blancas hin. Natürlich in den Spitzen über 12% und natürlich gleich unten im Einstieg. Ist uns egal, wir drücken ihn einfach rauf. Vorbei am Denkmal für den Roten und Weißen Rennradfahrer (siehe Fotos), mit Blick hinüber zum Upper Rock von Gibraltar. Wir bevorzugen gegenüber der britischen Enklave heute die Einsamkeit. Denn bis auf den Idioten des Tages in seinem Möchtergern-Daimler ist es hier verkehrsfrei. Schwupps (na gut, ein wenig länger war´s dann schon) sind wir auf guten 1000 Höhenmetern. Wir durchkreuzen die "corona forestal" (ganz ähnlich den Kanaren saugen die Pinienwälder ab etwa 700m Höhe die Feuchtigkeit aus der Luft - die Bauern freut es) und blicken ins noch tiefere Hinterland. Auf unseren Pausenort Jubrique (YEEESSS, der Kaffee für 1 EUR - Ziel der Tour erreicht!) und hinüber zum Puerto de Espino, der gleich noch folgen wird. Herrlich, sogar Schatten ist dabei - da bleibt auch Guide Robert der Mund offen stehen! Er schließt sich erst wieder bei der Gummibärchenorgie ("ositos de oro" = Goldbärchen) am Pausenpunkt. Edu hat aufgetischt, lecker!
Aber nun wird es noch einmal ernst: Alle, die gestern beschlossen hatten, sich gesund und nicht in Massen zu ernähren, werden eines Besseren belehrt: Krämpfe bei der Fahrt durch die Korkeichen. Pfui! Und das bei diesem Rüttelasphalt. Aber; oh ja: Die Zielabfahrt ist neu asphaltiert. Einkehrschwung auf der Hotelterrasse am Tagesziel in Ubrique. Blick auf die gleichnamige Sierra. Die Wäsche trocknet. Denn (und das schreiben wir ohne ätsch-Gedanken) die Sonne scheint. Und morgen geht´s in die Sierra mit dem berühmten Palomas-Pass und nach Grazalema mit der vor allem uns Wiederholungsandalusiern bekannten kleinen Bar mit dem gewissen Etwas. Aber dazu hüllen wir uns in galantes Schweigen :-) Bis morgen, Salud!
Originaltext:
86km und ca. 2.400 Höhenmeter - hört sich erst einmal ganz passabel ab, doch heute starten wir scharf. Praktisch sofort nach dem Aufsitzen geht es hinein in den Stieg zum Puerto de las Peñas Blancas. Unten und um mittleren Teil teils ,,rampös", zwischendrin wieder etwas sanfter, tolle Blicke zum Meer und zum Upper Rock von Gibraltar gibt's gratis - dieses kleine Biest mit seinen 1010hm ist genau nach unserem Gusto. Oben erwartet uns: NICHTS - Willkommen im Hinterland. Durch die Pinienwälder geht es wellig bergab nach Jubrique - Zeit für den ersten café con leche des Tages.
Aber nicht zu faul werden, denn es wartet der wiederum teils zornige Gegenstieg über Algotocín zum Puerto de Espino. Beine lockern in der Abfahrt durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, bevor es nach Cortés dann durch tolle Korkeichenwälder auf den letzten, schroffen Buckel des Tages, den ,,Mojón", geht. Von oben ist schon Ubrique zu sehen. In der finalen Abfahrt werden uns sicherlich wieder diverse Bergläufer, Rannradfahrer und Mountainbiker begegnen - denn man hat einen Ruf zu verlieren: Sportlichstes Dorf der Sierra de Ubrique mit diversen Rennen aller couleur. Wenn wir dann im Hotel oberhalb des Ortes ankommen, haben wir unseren Teil definitiv geleistet!