29.09.2019,
hagen306:
Man sagt, in Spanien gäbe es nur zwei große Schilder an der Straßen: Den Osborne-Stier. Kennt ziemlich jeder. Und das übergalaktisch große Hinweisschild, auf dem "Puerto del Sol" angeschlagen ward, damit wir heute zum Auftakt unserer Sierra-Nevada-Umrundung auch wirklich den richtigen Abzweig zu diesem feinen Pass nehmen. Dieses Schild kennen nicht alle. Deshalb entschließen sich einige von uns spontan und unbewusst, NICHT zum Pass zu fahren, sondern erst einmal noch hinab.Und danach den Pass wirklich von ganz unten, also gemäß der reinen Lehre, hinaufzufahren. So werden es dann auch schon zum Auftakt für einige von uns 2000 Höhenmeter werden.
Für andere sind es heute 0 Höhenmeter: Die südlichen Ausläufer der ersten mitteleuropäischen Erkältungswelle haben leider nicht vor unsem Trupp haltgemacht und unter anderem mich als Schreiberling heute mattgesetzt. Aber für morgen scharre ich schon mit den Hufen. Andererseits konnte ich die Zwangspause nutzen, um genüsslich Fotos zu schießen von der wackeren Schar. Und dabei habe ich auch höchstpersönlich dafür gesorgt, dass das dritte, noch nicht erwähnte Schild, wirklich von jedem wahrgenommen wird: Kurz vor dem Gipfel des Puerto del Sol steht der wirklich wahre Satz: "No hay dolor" in dicken weißen Lettern auf dem Asphalt: Es gibt keinen Schmerz.
Richtig: denn dieser Pass hat nur Sonne im Herzen. Keine Wolke am Himmel. Stahlblaue 28 Grad. (und damit wollen wir das "ätsch" für die Daheim in Sturm und Regen Gebliebenen auch belassen.)
Der Rest ist schnell erzählt: Abfahrt, Kaffe, Abfahrt, Schlussanstieg und wohl auch das eine oder andere Schmutzbier. SO soll es sein. Bienvenidos a Andalucía!
Originaltext:
Warm up: Von Alcaucín aus stürzen wir uns zunächst hinunter in Richtung Viñuela, um dann entlang des Südwestufers des Stausees allmählich an Höhe zu gewinnen. Kurz vor Mondrón haben wir dann einen kleinen namenlosen Hügel hinauf nach Alfarnate auf dem Zettel - ebenso dort eine Pause. Weiter geht es durch die karstige Landschaft bis zum Puerto del Sol. Ab hier startet die Kurvenorgie bis hinunter zum Stausee. Den Abschluss bildet der moderate 5km-Stieg hinauf nach Alcaucín.