02.10.2019,
hagen306:
Die Ungeduld - und vielleicht auch der Respekt - waren mal wieder riesengroß: Europas höchster mit Rennrad ancrossbarer Punkt auf 3396m soll ja schließlich ins Palmarès eingetragen werden. Einige stürmen schon los, während andere gerade erst aus den Federn kriechen. Und einige mussten über Nacht sogar weggeschlossen werden (siehe Bilder), so heiß sind sie auf den heutigen Bergaufritt.
Noch wissen - oder glauben - die meisten nicht, dass sie am Gipfel genau diese Szenerie wie auf dem Titelbild erwartet. (Wo ist die Straße?? ääähm, in der Nähe irgendwo.)
Der Tag anhand der Höhe:
700m Es wird wohlgemuth losgestürmt. Entweder über das feine Genil-Tal mit Abstecher nach Güéjar oder die "moderate" Variante über Monachil.
Alsbald sind die ersten Steilkilometer erklommen und wir erreichen die duftende und noch immer schattige Pinienzone. Aber deswegen sind wir ja nicht hier, wir wollen HÖHER!
2000m - die Landschaft liegt uns zu Füßen, würden wir nicht treten müssen, könnten wir ob der Ausblicke niederknien. Aber wo ist der Veleta??
2200m - aaaah - die Haifischflosse baut sich vor uns auf, grau und etwas böse wirkt der Koloss.
2500m: Jetzt liegen wir mal wieder Ricardo zu Füßen, der hier oben sein Buffet kredenzt und auch noch seinen Restkaffee für die Erkältungsopfer .
2700m - Abstecher zu meinem "Privatheiligtum" der Schneejungfrau. Diese Ruhe, zauberhaft!
3000m - Sonnenschein ist das eine - der Wind das andere. Er frischt jetzt ganz ordentlich auf - die Räder wollen gekonnt gehalten werden
3100m - Der Asphalt löst sich auf, bienvenidos al Veleta!
3300m - jetzt sind Crosserqualitäten gefragt - der Asphalt ist ganz verschwunden
3396m - OBEN auf dem VELETA! Ballett in Radschuhen auf den Schiefersteinen des Gipfelplateaus. Willkommen noch einmal - im Club der Bekloppten ;-)
680m - fooaah - die Höhenmeter sind mehr als rasant vernichtet worden. Breites Grinsen in den Gesichtern der Abfahrtskönige!
Y ya está! Fazit: Muss man gemacht haben - egal wie beklo...
Original-Sprüchlein:
Das Rennraddach Europas wartet! 50km, die nur ein Attribut kennen: BERGAUF! Wir schlängeln uns über Monachil aus Granada hinaus. Nun heißt es: Klettermodus einlegen für die ersten 9km hinauf zum Purche. Mit kurzer Gegenwelle geht es weiter zur Hauptstraße hinauf in die Sierra. Der sanftere Anstieg bis zum Naturparkzentrum auf 1650m sorgt für den berüchtigten Bergauf-Flow. Weiter geht es auf der alten Passtraße durch den Pinienkranz bis auf 2200m und über dem Skidorf zur Schranke. Ab hier gilt: Keine Autos!. Die Straße durch das Skigebiet ist teils sehr schlecht. Ganz oben noch einige Meter Schotterpiste und dann ist es geschafft: 3396m ü. NN.
Abwärts bis zum NPzentrum den selben Weg, dann warten ein paar Varianten auf Nebenstraßen hinunter nach Granada: Vamos de fiesta!