13.04.2019,
majortom:
Einen Bericht von der gestrigen Schlussetappe sind wir schuldig geblieben, nun meldet sich der Ligurien-Berichterstatter nochmal vom Flughafen Nizza mit einem kurzen Fazit.
Viel diskutiertes Thema die letzten Tage war da die im vergangenen Jahr von Ligurien-Mastermind Henner aufgestellte These: Wenn Chiavari (unser angestammter Ligurien-Standort östlich von Genua) ein Fiat 500 ist, dann ist die Ponente um Laigueglia ein Ferrari. Können wir das nun bestätigen? Hm, ich war zuletzt 2011 in Chiavari, und deswegen ist es schwer, einen Vergleich zu ziehen. (Die vergangenen Jahre war ja die Provence meine bevorzugte Frühjahrsdestination – auf Henners Skala vielleicht ein Renault Mégane Coupé??) Unter den Teilnehmern, die beide Standorte kennen, scheint sich jedoch eine leichte Mehrheit für Laigueglia abzuzeichnen.Aber was soll eigentlich dieser Vergleich? Vielleicht sollten wir gar nicht so viel von anderen Destinationen reden, sondern einfach festhalten: es ist eine traumhafte Region für einen Rennradurlaub. Für einen
bergigen Rennradurlaub, um genau zu sein. Flachstrecken: Fehlanzeige!
Da ist Laigueglia, ein schöner Ort an der ligurischen Küste, mit all seinen authentischen Restaurants und seinem Urlaubs-Flair. Da ist das Hotel, ein paar Minuten vom Strand entfernt, auf Radsportler eingestellt, mit einem engagierten Hotelchef und sehr freundlichem Team. Da ist die sagenhafte Küstenstraße Via Aurelia, trotz des Verkehrs ein einmaliges Erlebnis, wenn man in der Gruppe am in der Sonne glitzernden Mittelmeer entlang fährt und sich über die Höhenzüge von Bucht zu Bucht vorarbeitet. Und da ist natürlich die ligurische Bergwelt. Hier sind wir in den Alpen, und das spürt man. Von der Küste geht es auf 1300 oder 1400 m Höhe hinauf, man durchläuft alle Vegetationszonen und ist schließlich in alpiner Szenerie angelangt. Und trotzdem erhascht man immer wieder Blicke zurück zur Küste, zum Meer. Lange Anstiege, lange Abfahrten, wunderschöne Landschaft. Absolute Einsamkeit im Hinterland. Vielleicht können wir es einfach so zusammenfassen: Die Ponente ist sensationell und braucht keinen Vergleich zu scheuen.
Vor allem aber hatten wir in Henner einen Streckenplaner und Reiseleiter, der nichts unversucht gelassen hat, uns seine Lieblingsregion näherzubringen und uns für sie zu begeistern. Die Tourenplanung ließ keine Wünsche offen, und am Passo di Teglia konnte man – trotz der schlechten Straße – nur noch mit offenem Mund staunen. Vielen Dank also an Henner, dass er mit diese Woche ermöglicht hat. Und besten Dank natürlich auch an B-Schraube Olivier, und nicht zuletzt an alle Teilnehmer, die sich auf Ligurien eingelassen haben und nicht enttäuscht wurden. Die Stimmung war vom ersten Tag an sagenhaft. Herzlichen Dank!