06.09.2019,
bruckner13:
Als wir gestern wegen Nebels an der Bergankunft auf dem Komovi-Gebirge ankamen, konnten wir kaum was sehen. Dennoch waren die Meisten darüber keineswegs enttäuscht. Die mollige Holzofenwärme in den Hütten, die Nettigkeit der Gastgeber, das super Abendessen und die sich aus alldem ergebende Geselligkeit machten das mehr als wett.
Über Nacht sinkt die Nebeldecke ab. Die aufgehende Sonne belegt die Wolken unter uns und die Felsen über uns mit einem wunderbaren Morgenlicht. Danke.
Die Abfahrt nach Andrejevica begeistert, Montenegro ist also auch im Osten wunderschön. Über das am See gelegene Plav geht es weiter Richtung Albanien. Die Spannung wächst, aber es zieht sich bis wir die Grenze erreichen und es zieht sich bis der Schlagbaum endlich hochgeht. Albanien empfängt uns gleich mit üblem Schotter, zum Glück nur 300m und steilen Rampen - hoch und runter.
Unsere mit EU-Geldern gebaute, neue Straße wendet sich nun nach Südwesten auf hohe Berge zu. Rampe folgt auf Rampe. Ganz wenig Verkehr. Am Ende der Steigung geile Ausblicke und nette Wasserversorgung durch deutsche Touristen. An der Passhöhe noch vorbei an grunzenden Schweinenchen, der Blick weitet sich, es folgt eine unglaubliche Abfahrt durch großartige Landschaften, auf allerbestem Asphalt. Hinunter in die Cijevnaschlucht. Rausch. Fotostopp um Fotostopp.
Dann der Gegenanstieg zum Abzweig nach Montenegro. Hier steht Alleskönner Arsen und meldet, dass der Grenzübergang (längst fertig) wegen fehlender Verträge noch nicht eröffnet ist. Also weiter Richtung Shkoder, weiter auf einer Traumstraße, aber auch tüchtig mehr Höhenmeter und etliche zusätzliche Kilometer. Mittlerweile ist es spät. Arsen shuttled Einige zur Passhöhe, es folgt eine weitere Hammerabfahrt runter zum Skutariesee und der Grenzstation.
Die Abfertigung dauert auch hier -Ausreise - Einreise- etliche Minuten. Wir nehmen Fahrt auf. Volle Kanne Richtung Podgorica, volle Kanne Richtung Hauptstraße, volle Kanne 13Km zum Ziel Virpazar, das die Letzten mit der Dunkelheit erreichen.
Glück gehabt!
"Aber so geht das nicht!", war die Meinung Einiger beim Abendessen, Anderen steht noch das Grinsen im Gesicht.
Eine großartige Etappe, aber mit letztlich 170km zu lang - trotz 3000 Hm Abfahrt.
ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Die längste Etappe der Tour wird wohl die leichteste werden, denn wir werden 1700 Hm mehr abfahren als hoch.
Bei den für Montenegro üblichen moderaten Steigungswerten sind das etwa 40 km geschenktes Vergnügen.
Zuerst weiter nach Osten hinunter nach Plav, gelegen am gleichnamigen See, dann nach Süden über die Grenze nach Albanien und durch die Cijevna-Schlucht zurück nach Montenegro.
Wir passieren die Hauptstadt Podgorica und nach 30 flachen Kilometern -unglaublich, aber die gibt es tatsächlich - erreichen wir unser Etappenziel Virpazar, dem ,,Tor zum Nationalpark Skutarisee".
Höhenmeter: ca. 600