10.08.2019,
gws:
Nachdem wir ja gestern am sogenannten Ruhetag kein Gepäck packen mussten, scheinen es heute alle Teilnehmer richtig eilig damit zu haben. Vielleicht wollen sie aber auch nur dem drohenden Regen entkommen. Schon um 8 Uhr 30 sind praktisch alle fertig und scharren in den Startlöchern. Noch einmal geht es los - heute sogar etwas früher als geplant. So rollt die entspanntere der beiden entspannten Gruppen schon 15 Minuten früher und ausnahmsweise vor der anderen entspannten Gruppe aus dem Hof hinter dem Hotel. In Saint-Jean leistet sich der Guide einen kleinen Umweg landet letztlich aber doch auf dem geplanten Track.
Dieser führt uns auf einer praktisch verkehrsfreien Nebenstraße das Arc-Tal hinaus Richtung Chambéry unserem Start- und Zielort. Noch einmal schauen wir hinauf zur Serpentinenserie von Montvernier, die gestern so viele befahren haben. Im sanften bergab kommt die Gruppe wieder richtig in Flow - flott geht es trotz teilweise heftigem Gegenwind talauswärts nicht einmal die kleinen Hügel stören dabei - sie werden einfach locker weggedrückt.
In Saint-Pierre-de-Belleville wartet die einzige größere Herausforderung des Tages. Es gilt noch einmal gut 800 Höhenmeter hinauf zum Col du Grand Cucheron zu überwinden. Anfangs ist die Steigung moderat alle rollen vergnügt den Berg hinauf. Die letzten fünf Kilometer werden dann aber doch deutlich steiler und es stellt sich der extrem ruppige Asphalt als zusätzliches Hindernis heraus. Auch die hohe Luftfeuchtigkeit über der noch regennassen Straße erleichtert die Auffahrt nicht wirklich. Als Belohnung wartet dann aber Heinz mit einem feinen Mittagsbuffet auf der Passhöhe.
Nach der letzten längeren Abfahrt queren wir in La Rochette die Hauptstraße und nehmen einen letzten kurzen Gegenanstieg nach La Chapelle-Blanche unter die Räder. Die letzte Reifenpanne ist auch schnell behoben und wir fahren wieder vereint durch die Weinberge in das Isère-Tal ab.
Noch einmal Mal kommt die Gruppe gut in Flow, der diesmal auf den kurzen Rampen aber doch etwas unterbrochen wird. So rollen wir die verbleibenden Kilometer einer grandiosen Rundtour hinein nach Chambéry und zurück zum Hotel. Und dem Regen haben wir heute dann doch noch ein Schnippchen geschlagen :-)
Wie schnell doch eine Woche auf dem Rennrad vergeht, überhaupt wenn sie Highlights am laufenden Band bietet. Über wunderschöne Hochflächen, durch imposante Schluchten, vorbei an verwegen an den Hang geklebten Dörfern, auf Straßen in der senkrechten Wand, zu einsamen Pässen, auf herrlich langen Abfahrten, durch 21 Kehren, die man - so denken wohl viele - einmal gefahren haben muss, mit einem Dach der Tour auf 2645 m Höhe, wo man Tour-Luft förmlich schnuppern kann, mit Kehrenserien vom Feinsten, dem einen oder anderen Panaché und nicht zuletzt fast perfektes Wetter - oder einfach eine richtige Quaeldich-Reise eben!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Schlussetappe. Heute geht es wieder zurück das Chambéry, wo der Kreis sich schließen wird. Unsere relaxte Tour d'honneur bietet uns heute die Gelegenheit, die Woche im Kopf noch einmal Revue passieren zu lassen, allerdings werden ja auch heute noch weitere Pässe gesammelt, und deshalb sollte man die Konzentration noch einmal hochhalten. Es geht die Maurienne hinunter, größtenteils auf einer Nebenstrecke parallel zur stärker befahrenen Nationalstraße. In Epierre wenden wir uns dann wieder in die Berge hinein, es geht hinauf zum Col du Grand Cucheron, der uns ein paar letzte Kehren bietet und uns hinüber ins Isère-Tal führt. Hier sind die nennenswerten Schwierigkeiten dann auch schon überwunden, und wir können zwischen den savoyardischen Weinbergen hindurch gemütlich bis Chambéry ausrollen.