06.08.2019,
standlicht:
Am dritten Tag unserer Rennradreise erleben wir eine völlig neue Definition von Traumstraße: Beeindruckende Berge rundherum, mittendrin eine eher liebliche Landschaft mit Bäumen, Wiesen und Auen, durchzogen von einem bestens befahrbaren Asphaltband und fernab jeder Motorradrouten oder automobilen Heizkisten. Wir rollen auf etwa 19 Kilometern Strecke und angenehmen 800 Höhenmetern auf den Col de Menée. Unser Weg führt heute auf der letzten Voralpenetappe vom Drôme-Tal nach La Mure an der Route Napoléon. Und was für ein Weg!
Die beiden entspannten Gruppen genießen das wellige Auf und Ab und vor allem den Blick auf den Riesen-Kanten Mont Aiguille, der wie ein Statement in der Landschaft auftaucht: ,,Schaut mich an - mich gibt's noch in 10.000 Jahren!" scheint das Steinmonument zu rufen.
Während die ausdauernde Gruppe - also die Schnelleren aus dem Land der Relaxten - mal eben 50 Zusatzkilometer dranhängt und dafür morgens genau in der entgegengesetzten Richtung startet, bereiten sich die anderen Rennradler auf eine Flussquerung der besonderen Art vor. Sehr steil und kurvig geht es ins Drac-Tal, und genau so steil geht es nach Überqueren einer kleinen Brücke auf der anderen Seite wieder nach oben. Für drei Kilometer erreichen die Steigungsprozente deutlich zweistellige Zahlen - hier wird die letzte Berghärte für den morgigen Anstieg nach Alpe d'Huez geholt. Die Schlussfahrt ins Hotel und die gemeinsame Runde auf der Terrasse beweisen: quäldich funktioniert auch in der entspannten Variante...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Bevor wir die weiter östlich gelegenen Hochalpen ansteuern, nehmen wir zum Auftakt des dritten Teilstücks noch einen letzten Vercors-Pass mit, den Col de Menée, der mit seinen sanften Steigungen hervorragend zum relaxed-Credo passt, und der vor allem in der Abfahrt mit schönen Blicken auf den Tafelberg Mont Aiguille überzeugt. Wir überqueren die stark befahrene Nationalstraße und halten uns weiter östlich. Der Col Accarias, der sich anschließt, ist nur ein kleiner Hügel. Höchstens die Sommerhitze kann uns hier zu schaffen machen. Rasant geht es dann hinab ins Drac-Tal, wo nur noch ein finaler, schöner Anstieg in den Etappenort La Mure ansteht.