29.05.2019,
hagen306:
7:30 Sonnenschein. Die Filterkaffemaschine röchelt vor sich hin, die Erdbeermarmelade ist aus. Das Frühstück ist heute eher von der einfachen Sorte. Aber immerhin wohl ausreichend. Dann mal schnell rein in die zumeist noch etwas klammen Radsachen der letzten Tage.
9:00 Abfahrt. Abfahrt? Plattfüße. Pumpen. Und los.
9:30 - 13:00: Wellen, Wind, Niesel, Sonne. Regenjacke an. Regenjacke aus. Regenjacke an, Regenjacke aus. Regenjacke an... Der tendenziöse Satz nicht genannter Guides "Also ich ziehe mir die Jacke jetzt nicht mehr an" zeigt dann aber Wirkung und hält den Zug dann doch noch auf Fahrt. Davon gibt es nämlich eine ganze Menge - denn es geht "leicht wellig" im Windschatten unserer "IKEA-Bothers" (dahinter fährt sich es wie hinter einem Kleiderschrank - windfrei) viel bergab bis zur Pause unterm Kirchenvordach. Das hat jede Kirche - aber bestimmt nicht wegen des Regens, haha...- Von Ricardo bekomme ich einen Rüffel, dass wir zu schnell gewesen seien und wir doch noch einen Kaffeestop einlegen hätten sollen, damit er in Ruhe den Chorizo schnippeln kann. - Ruhe haben wir zu dem Zeitpunkt eher weniger, denn wir sind in Bilbaonähe unterwegs - und das heißt Verkehr. Daher haben wir uns entschlossen, einen kleinen "puerto gris" (grauer Pass, da ferndiagnostisch abgetrackt) einzubauen, um auf Nebenstraßen zu fahren. Feine 14% lauern hier auf uns. Sitzenbleiben, da auf dem nassen Asphalt die Räder sonst durchdrehen würden. Noch immer nieselt es gelegentlich.
Später am Tage: Zwar scheint nun gelegentlich die Sonne. So richtig Freude kommt aber nicht auf, denn leider müssen wir die Dienste des spanischen Gesundheitswesens bemühen. Doch wir wissen unseren Gestürzten in kompetenten Händen - weiterhin gute Besserung! Danke nochmals allen Ersthelfern unter uns! Während André auch meine Gruppe mitnimmt, kann ich mich allen Notwendigkeiten widmen (und bekomme auf der Busfahrt zum Hotel auch noch ein wenig von Ricardos chorizo in die Finger ;-)
Am Tagesziel in Durango grüßt der Monte Oiz, aber wir haben beschlossen, ihn heute einfach Oiz sein zu lassen. Schließlich rufen auch noch die 3 Bars der Stadt. Wolfi stellt sich der Herausforderung und nimmt einen patxaran. Oder waren es doch zwei?
Originaltext
Heute warten etwas weniger Höhenmeter auf uns: Wir begeben uns ostwärts. Mit etwas Rückenwind wird diese Etappe ziemlich flowig - kompaktes Teamwork ist unseren drei Zügen angesagt, um Körner zu sparen für das Berghighlight am Schluss, dem ,,Doppelhammer" aus xxyy und Urkiola. Letzteren fahren wir von der kürzeren und verkehrsärmeren Südseite an, um den hier etwas dichteren Verkehr vorrangig in der finalen Abfahrt uns entgegenkommen zu sehen. Das Tagesziel Durango ist einer der typischen schwerindustriell geprägten Orte im Baskenland, doch das gehört nach all der Natur dazu und wir werden auch hier die hübschesten Bars der Stadt finden.
Als Option haben wir zum Tagesabschluss noch ein weiteres Highlight auf dem Tableau: Den Monte Oiz (1028m) über die ca. 16km Südrampe. Im Schnitt ca. 7%, die letzten 2 km nach der Vereinigung mit der Nordrampe bis zum Gipfel sind jedoch wirklich bocksteil (Rampen über 20%). Zurück geht es den gleichen Weg nach Durango. Den Hotelspa haben wir uns spätestens jetzt verdient!