28.07.2019,
Jan:
Was für ein entspannter Tag heute in Gruppe 2 durch den Harz von Braunschweig nach Göttingen. Es beginnt damit, dass Gruppe 3 schon um 8 Uhr startet. Als Gruppe 1 weg ist, entscheiden wir uns auf Gerhards Wunsch hin erstmal für ein Gruppenbild vor der Dampflok
Braunschweig direkt gegenüber. Auf unbefahrenen Straßen verlassen wir die Stadt. Auf einmal taucht ein quaeldich-Fahrer im Berlin-Venedig-Look vor uns in der Abfahrt auf – Dieter begleitet uns für einige Kilometer. Schön! und fahren auf den Brocken zu, der bald am Horizont erscheint und uns bis Goslar begleitet wo wir ins Okertal abbiegen und geschlossen zur Okertalsperre hoch fahren. Auf Sieglindes Anraten hin halten wir am Romkerhaller Wasserfall, den wir aber suchen müssen, weil er mehr rinnt als fällt.
An der Okertalsperre empfängt uns Sille, und ich befolge Sieglindes zweiten Rat und kaufe mir am Kiosk einen
Riesen-Windbeutel mit Kirschen. Konzentrierte Sportlernahrung. Den Anstieg von der Okertalsperre über den Forstweg im Kalbetal kenne ich schon von mehreren zurückliegenden Deutschland-Rundfahrten, bei Flensburg-Garmisch dieses Jahr ist er der erste Anstieg mit Freigabe: sofort entsteht ein epischer Kampf um die letzten Bergpunkte, denn von Gruppen 3 und 1 haben wir bisher nichts gesehen.
Schmal, steil, und sonnig steigen wir 400 Hm nach oben, die letzten 1,5 km auf der vierspurigen B4. Größer könnte der Kontrast zu dem gerade hinter uns liegenden Forstweg nicht sein.
Oben sammeln wir uns und genießen die Brockenblicke vom Torfhaus. Nach einer rasanten Abfahrt mit einem kleinen Gegenanstieg erreichen wir St Andreasberg und das dortige Gasthaus Fischer. Dort sitzt Gruppe 3 schon bei konzentrierter Sportlernahrung in Form von Gulasch mit Rotkohl und Klößen. Richtig gut, und wieder richtig effizient. Richtig schön ist auch, dass Garmisch-Rom-Veteran Axel hier im entprechenden Trikot auf uns wartet. Er hatte sich schon der Gruppe 1 angeschlossen und fährt jetzt noch ein paar Kilometer mit uns mit.
Jetzt fallen tatsächlich ein paar Regentropfen, aber davon lassen wir uns in der rasanten Fahrt hinaus aus dem Harz nicht beirren. Jetzt sind es nur noch 50 km, und 30 km vor Göttingen steht Sille noch einmal in Duderstadt inmitten pittoresker Fachwerkhäuser mit ihrer Getränkeverpflegung. Noch zweimal die Kurbel umgedreht, und schon sind wir nach 152 km ganz entspannt in Göttingen angekommen. Das wir heute letzte geworden sind, gönnen wir Gruppe 3 von Herzen. Zumal mich Paul schon mit einem alkoholfreien Hefeweizen am Tresen empfängt. Schön! So soll es weiter gehen!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute geht es so richtig los, die ersten echten Berge warten. Wir verlassen Braunschweig und wenden uns nach Süden, tendenziell dem Okertal folgend, auf den Harz zu. Die ersten 50 km bis Oker sind allerdings noch weitgehend flach, so dass wir auch heute wieder gemütlich einrollen können. Wir passieren die malerische Oker-Talsperre und wählen dann den verwunschenen Waldweg in Richtung Torfhaus, sicher eines der landschaftlichen Highlights im Harz, nur unweit des bekannten Brocken, der uns sicher das ein oder andere Mal als Panorama begegnen wird. Nun sind wir endgültig im Mittelgebirge angekommen. Kurze Zwischenabfahrt, kurzer Gegenanstieg zum Sonnenberg, dem höchsten Punkt der heutigen Etappe, und dann über Sankt Andreasberg ins Siebertal, das wir hinunter rollen bis Herzberg. Das abschließende Etappendritten bis in die Universitätsstadt Göttingen ist von der Topographie her wieder etwas einfacher.