02.10.2018,
hagen306:
Andalusische Tage können manchmal doch mehr als 24 Stunden haben. Aber nun haben wir alles geschafft. Die Uhr schlägt 1:30. Ist es wirklich so lange hell im Süden?
Nein, aber die Verzögerungen im Betriebsablauf haben uns doch nun etwas erschlagen.
Der Express startet zunächst pünktlich. Schnell wollen wir die erste Abfahrt hinter uns bringen, denn es wartet der Anstieg auf den "Balkon" der Sierra Tejeda, dem wir in Wellen bis nach Competa folgen wollen. Dumm nur, dass ausgerechnet gleich jetzt ein Plattfuß zur Pause zwingt. Und so komfortabel 28mm breite Reifen auch sein mögen - man muss doch verdammt lang pumpen. Auch mit der Ministandpumpe. Zwei, drei Wellen später haben wir eine ganz besondere Gemeinheit vorbereitet: Steile Abfahrt und gleich wieder noch viel steiler hinauf mitten durch Archez. Die örtlichen Hausfrauen werfen uns bewundernde Blicke zu, doch zum Handkuss reicht die Kraft hier nicht bei uns. Bloss rauf hier, denn oben wartet das weiße Dörfchen Cómpeta und obendrüber am Pass unsere Stammkneipe mit hübschen Getränken und Co.
Nunmehr geht es hinab zum Meer. Meinen wir. Nach einer scharf angefahrenen Kurve wechseln zwei von uns allerdings das Transportmittel und fahren mit Lieferwagen und Taxi nach Motril. Die weitere Versorgung gestaltet sich zum Glück recht einfach. Währenddesseen beschließt der Rest, dass der Balcon de Europa mit Kultur und vielen "Normaltouris" dann doch nix ist für uns. Folglich werden wir den kleinen Abstecher für kommendes Jahr wieder aus der Strecke streichen.
Nach dem finalen Auf und Ab an der Küstenstraße bis ins Ziel nach Motril gönnen sich natürlich noch einige das Schmutzbier im "Blauen Hecht". Andere belohnen sich mit einer Extrarunde auf den Alto de Moral, unserem Hausberg beim Bergtraining in Andalusien im Frühjahr. Und wiederum andere verlegen den "Blauen Hecht" in die Hotelbar - seit neuestem mit sage und schreibe 0,4l-Gläsern. Steter Tropfen füllt sich ein...oder so.
Derweil hält die Radlogistik noch einmal das Team auf Trab: Wir wollen für jeden das wirklich 1000% passende Rad auftreiben. Und zu guter Letzt darf ich mir noch ein neues Telefon kaufen, da dem meinen dieser Tag wohl etwas zu viel war. Smartphones sind auch nicht mehr, was sie mal waren.
Insofern: Nur noch 9 Stunden bis zur Carretera de la Cabra auf dem Weg nach Granda und dem Veleta!!!
Ursprüngliche Beschreibung
Die Etappenfahrt startet! Zunächst die "Balkonstraße" entlang der Sierra de Almijara mit ihren "Unterabteilungen" Sierra Tejeda, Sierra Játar, Sierra de Enmedio, Cerros del Puerto... hübsch garniert mit einigen kleinen Stichen und weißen Dörfern wie z.B. Cómpeta. Anschließend geht es hinab bis fast nach Torox. Heldenhaft nehmen wir aber am Kreisel den Abzweig in Richtung Frigiliana. Zunächst noch durch ein kleines Tal, schraubt sich das Sträßchen in Richtung Frigiliana, unserem Verpflegungspunkt. Teils ist der Asphalt hier etwas rauher.
Es folgt die zweite Abfahrt hinunter zur Costa Tropical, der wir nun auf der alten, durchaus mal welligen Nationalstraße bis zum Tagesziel folgen. Zwischendurch bietet sich u.a. die Bucht von La Herradura oder aber der historische Stadtkern von Almuñécar für einen café con leche an. Ab Salobreña geht es dann topfeben und hoffentlich mit einer ordentlichen Ladung Rückenwind ans Meer nach Playa Granada.