22.03.2018,
hagen306:
Endlich "Ruhetag": Für die meisten von uns heute nur 78km und nur EIN Stieg mit 600 Höhenmetern. Kann man sich gefallen lassen. Zumal es heute ja auch die sagenumwobene Dorade zu Tische geben soll.
Auf der Küstenstraße flutscht es - "Fixie-Style" Teil I: welliges Einrollen in eleganter Formation - kein Vergleich zum gestrigen Tage! Nach 20km ist es dann kurz hinter Almuñécar soweit: Wir beginnen das lustige Hügelreiten. Nur dass dieses Hügelchen Peña Escrita heißt, hin und wieder mal auf 2km durchschnittlich 13% hat und der Rest auch nicht wirklich versöhnlich flach ist. Aber wir sind ja noch von der gestrigen Blutwurst gestählt: Kein Knie knarzt, nur die Räder biegen sich fast schön hörbar unter den Qualen an diesem Giftzwerg. Gleichwohl: das Blickfeld wird enger, der eine oder andere sieht nicht mehr ganz so viel vom satten Grün der Obstplantagen um uns herum.
Fixie-Style Teil II: Tobi muss feststellen, dass sein Freilauf den Kräfteverhältnissen am Hügel der Wahrheit nicht gewachsen ist und sich festdreht - nunmehr fährt er im Fixie-Style für den Rest des Tages. Derweil proste ich mir schon selbst zu, denn es sieht in meiner Gruppe nach einem Tag ohne Panne aus. Klopf, klopf!
Nach der "Schlange" mit ihren Rampen und dem großen Rest ist der Hügel dann aber doch bald geschafft und wir können uns voll und ganz dem Relaxprogramm des restlichen Tages hingeben. Naja, fast: In der Abfahrt auf schmalsten Wegen mit fiesen Gegenwellen und Abzweigen ins Nichts gehen uns dann doch einige Piloten verloren. Wir fangen alle bis auf einen wieder ein. Aber auch dieser" Ausreißer" findet wieder den Weg heim. (Wei heute morgen an einer Baustelle rumgeflachst, sollten wir unsere Strecken manchmal wohl doch mit Pylonen abstecken :-)
Unten am Meer heißt es dann aber: Beine hoch: Die schnellen Gruppen landen mal wieder am Nudistenstrand, die beiden anderen in La Herradura im Lokal. Das hat diesmal aber leider keine Doping-Dorade. Wir begnügen uns mit Tintenfisch und Salomorejo. Und ausnahmsweise eine Clara mal zwischendurch. So können die letzten Wellen auf der Küstenstraße kommen. In Salobreña biegen wir noch einmal schnell ab und fahren hinauf ins historische Zentrum. Aber alles hat zu. Verdammt! Also weiter zum Chiringuito 500m vom Hotel mit Kaffee und Kuchen. Und über allem strahlt der Sonnenschein des Südens. SO soll es sein heute!
Ursprüngliche Beschreibung:
Heute bewegen wir uns ganz nah an der quaeldich-DNA - "Der nächste Anstieg ist zwar steil, aber dafür nicht so kurz." Der Schrecken hat einen Namen: Peña Escrita. Steil geht es schon über die "Schlange", eine aberwitzige Kehrenstaffel, durch die Plantagen des Rio Seco nach oben, bevor uns eine längere Hangpassage zum finalen Gegner bringt.
Aktueller Hinweis Stand Februar 2018: Die im Track markierten allerletzten entsaftenden 4km bergauf zum ehemaligen Bergzoo an der Peña Escrita sind noch immer gesperrt. Sollte doch offen sein, entscheiden wir am Abzweig zur Abfahrt, ob wir raufquetschen.
Auch die Abfahrt hat es in sich: Erst derbe Gegenanstige, dann steil hinab zur Küstenstraße. Dort biegen wir nach Westen (Achtung: beleuchteter Tunnel) und bald hinunter zur Bucht von Cantarriján - PAUSE! Zurück geht es über Almuñécar. landeinwärts und den fast schon versöhnlich "flachen" Collado de Ítrabo zurück ins Basislager.
Abkürzungsoption ab Almuñécar: einfach der Küstenstraße folgen.