20.03.2018,
hagen306:
Heute spielen wir mal wieder Windlotterie. Deshalb haben wir die Donnerstagstour fix auf den heutigen Dienstag verschoben und...tataaa....alles läuft nach Plan:
Wir entkommen den für Trevélez angesagten Schneeschauern. Das ist ja schonmal sehr gut.
Gruppe 2 Clara kürzt grandios gleich auf den ersten Metern ab, verpasst bei Wiedereinbiegen auf die geplante Strecke eben genau diese. Was ein vorbildliches Wendemanöver zur Folge hat.
Es folgt ein Kettenabwurf, ein gemeines Zischen in einem Reifen...egal, Gruppe 3 rollt somit auf, was sofort zu fliegenden Wechseln genutzt wird.
Weiter geht´s hinauf zum Gorgoracha-Tunnel. Nunmehr wird es Zeit, die Einrollphase durch ein wenig Provokation zu beenden. Na also: Geht doch! Schön sieht die Sierra Nevada vor uns aus! Schön hoch, schön weiß, schön kalt. Aber wir fahren ja heute nur auf maximal 1100m. Da MUSS es doch kuschelig warm sein, nicht wahr?
Muss es nicht: Hinauf über die Guájares dreht das Gebläse wieder auf, zwar noch nicht zum Maximum, aber ziemlich frisch. Hauptgewinn! Da bleibt wenig Lust für Fotostopps - nach wie vor lugt die Sierra Nevada von Nordosten ja hervor.
Während Gruppen 1 und 2 Elite weiter nach Lanjarón donnern, beschließt Gruppe 2 Clara, einen kurzen zusätzlichen Stopover in meiner geliebten Bar Venezia einzulegen. Ist es die Aussicht auf die Albóndigas, die die Moral bricht und die große Mehrheit dann dazu bringt, sich für die "light"-Variante zu entscheiden? Egal. Lieber albóndigas und light als keine albóndigas und lange fahren. - In der Bar bringt derweil eine schwedische Rennradcombo den Wirt zur Verzweiflung, da jeder der 15 Mann separat bezahlt. Zudem kriechen 2 der Gesellen fast in den offenen Kamin. Harte Skandinavier :-). Derweil beschäftigt sich Hannes in der entspannten Gruppe mit wohl nicht nur einem Platten, lotst den Zug aber dann zügig zur MIttagspause.
In Lanjarón loten wir dann die Grenzen der spanischen Gastronomie aus: Unsere Bocadillo-Bestellung sprengt das Kneipenlager, die madre de la casa wird erst einmal zum nächsten Bäcker geschickt.
Weiter geht´s, wir trinken noch von einer der Quellen, die gutes Augenlicht bescheren sollen - die Abfahrt nach Orgiva kann kommen! UNd dort wartet schon wieder ein Bäcker. Wir sind Brüder im Geiste und vespern zünftig mit Kaffee und Kuchen. Einfach herrlich!
Nun trennen sich noch einmal die Felder: Kurz und heftig durch die Windschleuse am Guadalfeo ("hässlicher Fluss" - ja, sowas ist wirklich hässlich!) oder lang und weniger heftig von Norden in Richtung Haza del Lino klettern. - Wenn es einen durchaus meditativen Anstieg auf dieser Tour gibt, dann diese kleine Bergstraße durchs Nichts. Einfach nur heilsames Bergauffahren. Toll!!
Der Rest ist wie immer: die rüde Abfahrt über Rúbite - ganz schnell werden hier 1000 Höhenmeter und durchaus auch Reifen und Bremsbeläge vernichtet. 30 km Gegenwind bis Motril und eine wahrschaft schmutzige Clara zum Abschluss (Man sagt sich, dass diejenigen, die heute kürzer gefahren sind, sogar mehr als eines dieser Sportgetränke konsumierten...). Und übrigens: kein Regen, kein Schnee, nur Windstärke 23 oder so. Muss man scheinbar mal auf dem Rennrad erlebt haben...
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Wir streifen Motríl und fahren über den Gorgoracha-Tunnel (330 Hm) nach Vélez de Benaudalla ins Hinterland. Die Auffahrt zum Alto de Los Guájares rollt wunderbar, der Belag ist toll,ebenso wie die Blicke in die Sierra Nevada, vor allem oben an der Ruine. Mit einem kleinen Gegenanstieg erreichen wir Pinos del Valle. Leicht ansteigend fahren wir Richtung Lanjarón mit Umweg über die arabische Brücke. In Lanjarón, bekannt durch seine Mineralquellen, zapfen wir Wasser, Brunnen gibt es genug! Nach einer kurzen Abfahrt erreichen wir Órgiva, und fahren dann über die Brücke mit den sieben Augen von hinten hinauf zur Haza del Lino. Kurz hinter dem höchsten Punkt erreichen wir das Restaurant Venta Cañadas. Hier gibt es die besten Bocadillos und einen sehr guten café. Ab hier fahren wir über Rubite stramm hinunter ans Meer und zurück nach Motril.