12.05.2018,
majortom:
Mist. Gerade auf den falschen Knopf gekriegt, und mein sensationeller Bericht ist im digitalen Nirvana verschwunden. Aber mal ehrlich - die begeisterungsschwangeren Elogen in epischer Breite liest ja sowieso fast niemand. Also jetzt ein Bericht im Stakkato-Stil.
1. Da wir mit dem Grand Ballon noch eine Rechnung offen haben (nachdem wir ihn am Donnerstag wegen Kälte und Nässe aus dem Programm gestrichen haben), bauen wir ihn einfach heute in die Tourenplanung ein. Wodurch sich die nachfolgenden Sendungen um etwa 15 km verzögern, und selbt die A-Variante stattliche 120 km hat. Nichtsdestotrotz schlägt die entspannte Gruppe entrüstet die Abkürzung über die Route des Cretes aus und zieht tapfer durch. Chapeau.
2. Das Wetter ist gut. Sonnig und sommerliche Temperaturen.
3. Der Grand Ballon ist bis zum Col Amic sehr schön zu fahren, danach nerven leider die Motorrad- und Sportwagenfahrer. Aber die fantastische Route des Cretes ist natürlich nicht nur für uns ein Musthave.
4. Als ich mit dem Grupetto am Grand Ballon ankomme, sind bereits die ersten
tartes aux myrtilles verspeist. Heute ist auch die ausdauernde Gruppe mal entspannt.
5. Fantastische Abfahrt zum Lac de Wildenstein. Dort Mittagspause in Frittenbude, die leckere Sandwiches und Burger serviert. Wären wir da doch auch vor ein paar Jahren eingekehrt, statt es talaufwärts in der
Gänseleberbude zu versuchen, wo man uns Speis und Trank dreisterweise unter vorgeschobenen Gründen verwehrte.
6. Frisch gestärkt geht es in den Col de Bramont. Viele Kehren. Verdauung auf Hochtouren. Nach kurzer Zwischenabfahrt bringt uns die Route des Américans wieder hinauf zur Route des Cretes. Ich postiere mich sicherheitshalber als humanen Wegweiser an der Abzweigung, und es rauscht nicht nur meine ausdauernde, sondern auch die Sportiven mit Stefan an mir vorbei. Sie sind mit der Zusatzschleife über den Grand Ventron bereits fertig. Wunderschön sei es gewesen, wird mir berichtet.
7. Wunderschön ist es auch auf der Route des Cretes, die uns mit herrlichen Ausblicken verwöhnt. An der Abzweigung zum Hohneck kündigt ein Schild
panorama unique an – die Erwartungen sind hoch. Und werden erfüllt. Fantastisches 360-Grad-Panorama. Wir verweilen ein wenig und genießen. Ein Traum!
8. Es gibt nochmal
tarte aux myrtilles am Col de la Schlucht. Dann die lange Abfahrt ins Munstertal.
9. Und somit fehlt nur noch der Firstplan. Mal wieder. Aber Firstplan geht immer.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Auf der zweiten langen Tour lernen wir heute den wunderbar idyllisch gelegenen Lac du Wildenstein kennen. Doch zuerst müssen wir den langen Anstieg zum Markstein bezwingen; wir sind ihn am Donnerstag schon bergab gefahren, doch es lohnt sich auch in Gegenrichtung. Die fantastische Aussicht dort genießen wir allerdings nur kurz, denn uns lockt die Abfahrt zum Lac du Wildenstein, tief eingebettet zwischen den Rändern des Tals. Die serpentinenreiche Auffahrt zum Col de Bramont führt uns schließlich zurück auf die spektakuläre Route des Crêtes. Ein Abstecher auf das Hohneck, dem höchsten mit dem Rennrad erreichbaren Punkt in den Vogesen, ist hier natürlich Pflicht! Die kurvenreiche Abfahrt vom Col de la Schlucht bringt uns zurück nach Munster, von wo aus uns nur noch der Col de Firstplan vom Kaltgetränk auf der Terrasse des Hotels trennt.