02.09.2018,
majortom:
Endlich wieder in die Pyrenäen. Und mal schauen, was Sous Chef Tom uns auf das Streckenmenü gezaubert hat. Könnte nach dem heutigen Tag sehr gut schmecken!
Tarbes 8:45 blauer Himmer, 15°. Das Trikot sitzt. Vorbildlich stehen alle Taschen vor dem Foodtruck im Hotel in Tarbes. Rein damit. Letzte goldene Worte zur Strecke und ..tataaa... eine zahlenmäßig nahezu perfekte Gruppeneineinteilung. Klack, klack: Im Minutentakt verlassen 3 gut gelaunte Züge den Startort
Tarbes 8:47: Wir sind zu leicht und die Räder zu carbonhaltig für die Sensoren der Ampel: warten...warten...warten. Wir fahren uns dafür mit einer Extra-Runde am nächsten Kreisel wieder warm. Kreisverkehre sollten in Frankreich sicher sitzen!
Sarp 11 Uhr irgendwas. Die 70 ersten flachen km liegen hinter uns. Der Formationsflug funktioniert prima. Die Armbanduhr sitzt perfekt (siehe Fotos). Pause am Foodtruck. Und weiter in den Berg des Tages: den Port des Balés.
Im Anstieg, gefühlte Stunden später: Dieser kleine wirklich einsame Stieg mit seinen doch mehr als 1000 Höhenmetern ist nach dem Anreisetag für den einen oder anderen doch noch etwas zäh, da recht unrhythmisch. Gerade oben entschädigen jedoch die Blicke über die Wiesen und hinüber zu den "richtigen" Bergen dafür. Auch ich fahre in meiner Gruppe heute eher die defensive Taktik und orientiere mich nach hinten - zuviel Junkfood am gestrigen Reisetag hinterlässt Spuren.
Später am Gipfel: Gruppe 2 bekommt den Stiloskar - in der Ebene Formationsflug, und am Passschild 9 perfekt aufgestellt Recken (siehe Fotos) - das mit der Einerreihe war aber anders gemeint ;-). Aus den anderen Gruppen höre ich die üblichen "ersttagsverdächtigen" Geschichten: Unten mit Schmackes in den Stieg - und dann beißen! Aber alle sind oben zufrieden und hinab geht es nach Bagneres de Luchon. Hübsch nett in der frühen Nachmittagssonne. Kaffeezeit! Nicht ganz, denn die Versorgung eines zum Glück glimpflich verlaufenen Sturzes fordert uns noch einmal. Weiterhin gute Besserung!
Bagneres de Luchon, am späten Abend: DieTeller leer, die Augen klein. Die Beine hoch. Träumen von morgen, Kataloniens höchstem Berg, dem Bonaigua. Und natürlich werden wir dann die Geheimakte "Clara und Magdalena" öffnen. Aber dazu morgen mehr.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Von Tarbes aus sieht man den Kamm der Pyrenäen am Horizont, und insbesondere der eindrucksvolle Pic du Midi möchte uns so schnell wie möglich ins Gebirge locken. Doch zunächst fahren wir durch das Pyrenäenvorland und arbeiten uns ein wenig nach Osten vor, die Berge stets im Blick. Die Vorfreude steigt also stetig. Auf zwei kleine Hügel folgt eine längere Flachpassage, und erst - ungewöhnlich für eine quäldich-Reise - nach knapp 70 Kilometern erreichen wir Mauléon-Barousse, wo der Anstieg zum Port de Balès beginnt. Es handelt sich um ein verwegenes kleines Sträßchen mit einigen steileren Rampen, doch im oberen Teil offenbaren hier die Pyrenäen ihre ganze einsame Schönheit mit Weitblicken bis zum Pyrenäenhauptkamm. Und nach einer schönen Abfahrt sind wir auch schon im Etappenziel Bagnères-de-Luchon angekommen.
Option: Wer noch nicht genug hat, kann die knapp 1200 Hm nach Super-Bagnères anhängen (Plus 36,5 / 1170 Hm).