05.07.2018,
Torsten:
Die Wettervorhersage ist schlecht, vor allem für nachmittags, weshalb eine Gruppe schon um halb neun starten will. Es wird viertel vor bis zu los kommen. Martin hatte gestern einen richtigen Ruhetag und will nicht Pellegrino und Giau fahren, wie alle andern, sondern Sella, Grödner, Valparola, Falzarego nach Westen runter und dann den Giau auch von Süden. Er fährt um halb. Wir starten um neun, die Gruppe 1 fliegt an uns vorbei, weg sind sie. Wir treffen die Frühstarter in Moena vor der Vollsperrung. Es gab einen Erdrutsch, die örtliche Exekutive sagt uns, der Pellegrino sein gesperrt. Nach kurzer Beratung wird entschieden: Zurück nach Canazei, über den Fedaia, dann den Giau. Uwe kann nicht mehr ins Pedal einklicken. Er kommt quasi mit einem Bein nach Canazei, dort lösen wir diese Problem mit dem örtlichen Radladen. Um viertel vor elf starten wir also neu in Canazei. Inzwischen kam die Meldung von Gruppe 1: Pellegrino ist dreckig, aber fahrbar. Sie sind nicht durch den Ort gefahren, wo wir den Polizisten auf den Leim gegangen sind, sondern durch den Tunnel und dann zum Aufstieg gelangt. Zurück zu Gruppe 2 und 3. Diese nehmen gemeinsam den Fedaia in Angriff, der sich nicht lange streubt. Oben braut sich aber was zusammen, die letzten
erwischt es kalt und nass in der Abfahrt. Jetzt wird es unübersichtlich: Vier sind vor dem Regen runter, aber auch mit Volldampf an der Mittagsverpflegnug vorbei. Einer fast trocken, der den Versorger auch findet. Fünf, die in einer Bar Schutz suchen und finden. Nach dem schlimsten Regen kommen alle beim Versorger-Thomas an. Kerstin reicht es, sie fährt mit Thomas. Die vier, die sich nicht verpflegen konnten, tun sich schwer noch Nahrung zu finden. Sie schaffen den Giau auch so und gelangen trocken ins Hotel. Ich muss im Aufstieg mehrfach telefonieren, so dass die andern weg und ich so richtig der letzte bin (glaube ich) und mich erwischt der Regen im Aufstieg zum Giau ein zweites Mal. Oben am Pass wartet Martin, der seine Runde trocken hinter sich gebracht hat, alles richtig gemacht! Wir nehmen ein Getränk und wollen graqde los, als Markus auftaucht. Er hat einen anderen Aufstieg Richtung Giau gewählt und musste noch über Colle Santa Lucia, der ihm 300 Hm mehr beschert hat. Wäre noch zu erwähnen, dass die Gruppe 1 ebenfalls trocken blieb, aber durch die Pellegrinoerdrutschstraße saudreckig wurde. Die üblichen Verdächtigen aus Gruppe 1 sind dann auch noch den Stich zum Rifugio Cinque Torri gefahren. Kilometer-Höhenmetersieger des Tages wird aber Martin mit 105 km und 3400 Hm, weil er den Pordoi auch noch als Stichstraße gefahren ist. Dieser Tag wird noch länger für Gesprächsthemen sorgen .....
Ursprungliche Beschreibung:
Nach zwei Nächten verlassen wir Canazei und wenden uns zunächst nach Südwesten, das Fassa-Tal hinunter. So gelangen wir nach 15 Kilometern gemütlichem Einrollen nach Moena, wo die Auffahrt zum Passo di San Pellegrino beginnt. Es ist ein nicht ganz so harter Pass, was ja nach den Strapazen der letzten Tage auch mal ganz schön ist. Teile der Abfahrt und dem anschließenden Rollen im Tal kennen wir dann schon von vorgestern, doch zum Schluss wartet nochmal ein Highlight auf uns. Der einsame Passo Giau bietet abermals herrliche Dolomiten-Panoramen, und auch die felsige Abfahrt nach Cortina d'Ampezzo, wo wir das Nachtlager beziehen, kann sich sehen lassen.
Variante: Wem das nicht reicht, der findet mit dem Rifugio Gardeccia noch eine wunderschöne Stichstraße, so dass sich die Etappe auf 103 km und 2900 Höhenmeter summiert.