14.07.2018,
Jan:
Eine wunderbare Auftaktetappe von Berlin nach Dresden liegt hinter uns. Gestern schon auf unserem Prolog zum Brandenburger Tor lief alles am Schnürchen, und auch heute starten wir pünktlich auf die Minute um 8.30 Uhr in Richtung Venedig.
Die ersten Kilometer folgen alle meinen Trainingsstrecken, genau entgegengesetzt der Etappe Dresden-Berlin, die wir letztes Jahr zum Abschluss von Wien-Berlin gefahren sind. Alles bekannt also, und Brandenburg von seiner schönsten Seite. Und Brandenburg IST schön im Juli.
An Sonnenblumenfeldern entlang verlassen wir Blankenfelde und tauchen ins ländliche Brandenburg ein. Vor, neben und hinter uns am Anfang der Etappe stets unser Kameramann Stefan Hähnel. In den nächsten Tagen entsteht eine Film über unsere Grand Tour. Guter Flow nach Sperenberg, wunderbar sanfter Anstieg nach Petkus, wo Waterboy Daniel erstmals mit der Getgränkeverpflegung steht. Wie... schon 55 km auf der Uhr? Das ging schnell, bei bestem Wetter und gut laufender Gruppe verfliegen die Kilometer im Nu.
Weiter gehts über schmale Landstraßen, Betonplatten und Kreisstraßen. Stets ohne jeden Verkehr. Unglaublich, wie wenige Autos uns hier stören.
Sehr schnell sind wir in der frühen Verpflegung in Schlieben, bei Km 96. Im Ratskeller werden wir auf das Beste verpflegt, wir sitzen, wie schon letztes Jahr, in der Sonne im Biergarten, bekommen sofort unsere Pasta und sind gerade fertig, als Gruppe 2 kommt und im Handstreich unsere Plätze einnimmt.
Die Storchdichte war vorher schon hoch, jetzt nimmt sie weiter zu. Jeder Ort sein Nest. An Teichen vorbei erreichen wir, mittlerweile im hier flachen Sachsen, die dritte Verpflegung und damit das Elbtal, dem wir mit ganz viel Flow und unglaublichem Rückenwind bis Meißen folgen. Wunderschöne Sandsteinabbrüche, tolles Elbblau, Hammer-Flow!
Der wird auf dem Elbradweg ab Meißen etwas anders, dennoch erhöhen wir den Schnitt weiter auf 32,3 am Canaletto-Blick in Dresden. Ab hier dann fallender Schnitt aufgrund Touri-Modus über die Augustusbrücke, an der Frauenkirche vorbei und durch den Großen Garten. Dann Schlussanstieg zum Hotel nach 204 km. High Five, Schmutzbier!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Unsere Grand Tour beginnt mit der längsten Etappe. Allerdings auch derjenigen mit den wenigsten Höhenmetern. Eine klassiche Flachetappe also, die uns mit viel Rennrad-Flow, von dem man erst in der großen Gruppe so richtig profitiert, von Berlin nach Dresden bringen wird. Los geht es vor den Toren der deutschen Hauptstadt in Mahlow, unweit des Flughafens Schönefeld, so dass wir uns das Gegurke durch die Großstadt sparen. Und sofort geht es auf nahezu direktem Weg nach Süden; bei der Distanz sind schließlich keine großen Umwege drin. Dennoch haben wir die großen Bundesstraßen fast komplett ausgespart und sind zumeist auf ruhigen Landes- oder Kreisstraßen unterwegs, so dass wir gemütlich durch die endlosen Weiten Brandenburgs und Sachsens cruisen können. Das „Elbflorenz“ Dresden bietet uns die passende Kulisse für die erste Etappenankunft.