09.10.2017,
hagen306:
Leicht verspätet folgt nun der Bericht des gestrigen Tages. Mein Plan: Zunächst elegant die Hänge hinter runtersurfen, dann nach Lanjaron hinauf den Motor anwerfen, dort dem heiligen Wasser huldigen und selbiges für einen Café verwenden, anschließend lustige Fotos schießen, wenn alle vor dem Pausenplatz an der Staumauer über die gut hüfthohe Mauer klettern, später den Gashahn über Los Guájares weeiiit aufziehen, in Pinos del Valle die legendären Albóndigas einwerfen, dann die Mauer von Albunuelas einreißen, um final in der Bodega am Tagsziel gar fürchterlich zu versacken.
Es kommt ganz anders: Nach den ersten kühlen Kehren, in denen uns Davids Gruppe frenetisch zujubelt (meinen sie es ernst oder ist das mangelner Respekt ;-)?) und der ersten Kaffeepause holt uns ein Sturz aus unseren Tagträumereien. Verdammt! Zum Glück haben wir 3 Ärzte mit an Bord, so dass sich die Erstversorgung äußerst effektiv gestaltet, bis die Ambulanz kommt. DANKE! Während ich mit ins Hospital fahre, geht es für die Gruppe mit merklich bedrückter Stimmung weiter. - Die hebt sich erst wieder, als wir aus dem Hospital zumindest eine erste leise Entwarnung geben können und unsere Insider in Pinos in der Bar die dortigen Kulinaria auffahren. - Somit tun also alle etwas für die aerodymisch günstige Tropfenform. (die uns am Folgetag beim Eindampfen einer anderen Radgruppe noch gut zu Pass kommen wird - siehe Etappe 8).
Am Tagesziel entern wir dann die Bodega - da die Hotelbar schon um 23:00 schließt, schlüpfen die Guides in die Rolle des Schankwirts. Wir sind schrecklich fasziniert, dass in diesem tollen Hotel absolute Freundschaftspreise für guten Tinto aufgerufen werden. Und stärken uns also für die "Verkuerzelung" der Folgeetappe...
Ursprüngliche Streckenbeschreibung:
Das wird ein zauberhafter Tag: Von Trevélez rollen wir immer schön du´rch die Alpujarras über Pitres, Pampaneira und weitere der kleinen pueblos blancos. Rollern meint hier: Leicht welliges Gelände mit Bergabtendenz bis Órgiva, dann klettern wir moderat nach Lanjarón hinauf, dem Ort des magischen Wassers. Aber dazu erzählen wir Euch mehr, wenn wir dort sind.
Weiter geht es ins Valle de Lecrín, dem Granadiner Obstgarten und teilweise stramm bergab bis Vélez de Benaudilla. Dort biegen wir von der fast autofreien Nationalstraße ab nach Los Guájares. Es folgen 14km Kletterei auf einen namenlosen Pass mit atemberaubenden Blicken hinunter zum Meer und hinüber zur Sierra. Anschließen empfiehlt sich ein Besuch in der Bar in Pinos del Valle. Kraft tanken für die Muro de Albunuelas. Diese Mauer besteht eigentlich aus dreien oder vieren, je nach Lesart und Schwere der Beine: Kurze Stiche mit 20%, dann geht es "zum Ausrollen" (Zitat quaeldich.de-Chefguide Andalusien) weitere 5 km hinauf über den nächsten Buckel. Nur ein kleiner Strich auf der Straße mit dem Wörtchen "cima" sagt uns, dass hier gelegentlich Nachwuchsradrennen für die "jóvenes jinetes" (junge Reiter) stattfinden. Ok, die Ersten hier oben müssen heute abend in der Bodega den Wein bezahlen. Es sei denn, inder kurzen Zielabfahrt stürzt sich noch jemand an den Bergziegen vorbei ins Tagesziel in Cozvijar.