05.08.2017,
majortom:
Ein letztes Mal melden wir uns von den Savoyer Alpen relaxed, diesmal aus der (vorübergehenden) QD-Schaltzentrale in Nancy-Laxou. Kaum zu glauben, dass wir heute morgen noch am schönen Lac d'Annecy waren. Eine herrliche Woche bei sommerlichem Wetter mit wunderschönen Alpenpässen - prestigeträchtigen Hors-Catégorie-Riesen und kaum bekannten Geheimtipps - liegt hinter uns. Eine tolle Woche mit fantastischen Eindrücken, die uns wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Und auch nochmal eine grandiose Schlussetappe, die von Annecy zurück nach Annemasse geführt hat.
Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, als die Schuhe heute morgen in die Pedale einklicken. Zum letzten Mal sind die Koffer im Thomascruiser verstaut. Es heißt Abschied nehmen vom See, der uns die letzten zwei Tage begleitet hat, denn nach hundert Metern an der Seepromenade geht es durchs mäßig schöne Annecy-le-Vieux und hinauf in Richtung des Plateau des Bornes, jener hügeligen Landschaft zwischen dem Mont Salève und dem Massif des Bornes, das sich zur Rechten vor uns erhebt. Irgendwie hat es schon Mittelgebirgscharakter, dennoch sind die Alpen quasi direkt nebenan. Dies bekommen wir in der B-Gruppe zu spüren, denn wir fahren auch heute nochmal eine richtige Etappe - während die entspannten Gruppen sich mit 60 Kilometern über den Mont Salève zufrieden geben. Es soll ja relaxed sein.
Ganz relaxed gehen wir auch den schönen Anstieg auf den Col des Glières an, der die Felsen des Massif des Bornes erklimmt und zum gleichnamigen Plateau des Glières hinauf führt, Zentrum der Widerstandsbewegung in Hochsavoyen während des zweiten Weltkriegs. Doch für die historischen Details interessieren wir uns erstmal kaum; erstmal lockt der schön schattig liegende Anstieg. Die Gruppe läuft heute sehr homogen, alle sind gut gelaunt, und so stehen wir bald an der Passhöhe auf dem Plateau und genießen die Morgensonne und das schöne Panorama.
Da wir den Glières als Stichstraße fahren - und aufgrund der noch frühen Tageszeit leider die weltberühmten Beignets bei Constance auslassen (näheres wird nicht verraten, damit dieser Geheimtipp auch einer bleibt) - geht es auf derselben Strecke wieder hinab nach Thorens-Glières, wo die noch kalten Quiches und Croque Monsieurs leider nicht ganz das kulinarische Niveau der letzten Tage halten können. Inzwischen ist es wieder warm geworden, und wir kommen ordentlich ins Schwitzen, als wir die kleinen Sträßchen des Plateau des Bornes Richtung Westen fahren, auf den Salève zu.
Ganz relaxed haben wir uns für heute die leichteste Variante auf den Hausberg von Genf ausgesucht, nur das zwei Kilometer lange Schlusstück zum Zwischenpass Col de la Croisette fordert uns nochmal. Auch die versprochenen Montblanc-Blicke bleiben uns wegen aufziehender Bewölkung leider verwehrt, was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tut. Umso ausgiebiger genießen wir dann den Aussichtspunkt hinab auf den Genfer See am Observatoire. Herrlich. Eine lange Abfahrt trennt uns noch von Annemasse, die uns quasi direkt vors Hotel führt.
Und damit endet die Savoyen-Woche. Es war wahlweise relaxed oder auch mal etwas härter, Savoyen hat sich von seiner besten Seite gezeigt, die Stimmung war die ganze Woche hervorragend. Ich habe eine wirklich tolle Gruppe in Annemasse zurück gelassen - teilweise wird noch am Genfersee entspannt, teilweise ging es direkt auf die Autobahn und ab nach Hause. Danke an alle für die tolle Woche!
Die Schlussetappe führt über den Höhenzug des Mont Salève nach Annemasse zurück, wo unsere entspannte Alpenrundfahrt endet.
Am siebten Tag wird der eine oder andere vielleicht schon etwas müde sein. Es hilft nichts, einmal müssen wir noch aufs Rad, und damit es sich lohnt, haben wir uns für heute noch den Mont Salève vorgenommen. Erstmal geht es jedoch hügelig durchs Voralpenland des Bornes-Plateaus, sozusagen als Aufgalopp für den letzten Anstieg der Woche. Wir erklimmen den Salève von Osten und haben so noch den schönsten Teil der Panoramastraße über den Kamm des Gebirges vor uns, wo uns herrliche Ausblicke in Richtung Montblanc-Massiv im Osten und Genfersee im Westen bevorstehen. Dann eine letzte Abfahrt, und schon sind wir in Annemasse, wo wir leider Abschied von den Savoyer Alpen nehmen müssen.