21.03.2017,
Jan:
Ein weiterer heroischer Tag beim Bergtraining in Andalusien liegt hinter uns. Kurzentschlossen ziehen wir die Königsetappe vor, weil die Temperaturen für Trévelez im weiteren Wochenverlauf nach unten gehen. Immerhin steigen wir heute auf bis zu 1530 m.
Unten lacht noch die Sonne, aber schon im Anstieg nach Haza über Rubite haben wir mit ordentlich Wind zu kämpfen. Timos Windschrei bringt Marta zum Stehen. Oha, das wird er zu hören kriegen. Rubite ist RICHTIG hart, erst recht bei diesem Wind. Nicht ohne Grund habe ich den Anstieg als den schwersten der Region aangekündigt. Die Beine sind schon etwas schwer auf der vierten Etappe, und alle sind glücklich, als wir Haza del Lino erreichen und Hagens entspannte Gruppe schon in der Sonne bei Caffé und Tapas sitzt. Das wollen wir auch!
Wunderschön geht es über die Contraviesa weiter. Es ist etwas diesig heute, die Blicke zum Meer habe ich schon besser gesehen. Auch die wunderbare Abfahrt nach Norden Richtung Alpujarras kenne ich besser, aber es ist dennoch monumental, so auf die verschneite Sierra Nevada zuzurollen. Unten in Troviscon treffen wir die vier verbliebenen Schnellen beim Mittagessen an und setzen uns in der sehr lockeren Auffahrt zum Puertochielo de Castaras wieder von ihnen ab. Sehr locker? Nicht mit Rubite in den Beinen. Wir sind ziemlich angeschlagen, als wir die Höhe erreichen. Dort ziehen auch die Schnellen wieder an uns vorbei. In Trevélez nehmen wir noch einen Caffé, dann runter in die wunderbar flowige Abfahrt nach Orgiva. Yiehaaaah!
Und bei Gegensturm über den Gegenanstieg und durch die wunderbare Schlucht direkt zum Schmutzbier in die Bar. Eine grandiose Königsetappe!
Ursprüngliche Etappenbeschreibung
Heute besuchen wir das höchstgelegene Dorf der Sierra Nevada, das Schinkendorf Trevélez, Zentrum der spanischen Schinkenkultur. Hier wird der Serrano-Schinken in großen Hallen luftgetrocknet, die von der Straße aus einsehbar sind.
Ein wahrer Husarenritt mit grandiosen Landschaftseindrücken lässt uns dieses kulturelle Highlight eher en passant mitnehmen. Zunächst fahren wir über eine kleine Erhebung der Küstenstraße nach Castell de Ferro, wo der forderndste Anstieg nach Haza del Lino über Rubite seinen Ausgang nimmt. Oben nehmen wir einen schnellen Café con leche und gleiten dann mit wunderbaren Tiefblicken Richtung Meer auf einer Höhenstraße die Contraviesa entlang.
Rasant geht es von dort hinunter nach Torvizcón, und dann gleich wieder hinauf, tief in die Alpujarras, zum Portichuelo de Cástaras. Hier haben wir nach 79 km den Großteil der Tages-Höhenmeter absolviert und fahren vornehmlich wellig weiter hinauf nach Trevélez.