22.04.2017,
majortom:
Und wieder liegt eine sensationelle Saisonstart-Etappe hinter uns. Wider Erwarten blieben die angekündigten Regengüsse aus, nur die entspannte Gruppe hat kurz vor der Ankunft am Wohlfühlhotel noch einen kleinen Schauer abbekommen. Aber das sind harte Kerle und Mädels, die können das ab...
Pünktlich um neun Uhr können wir heute morgen auf die 127 km lange Etappe starten, die zunächst in einer Schleife durch den Pfälzerwald führt, dann zum Mittagsimbiss nach Freinsheim und schließlich nach Überquerung der Lindemannsruhe entlang der Weinstraße zurück. Mit Volker und Karsten haben wir heute zwei Tagesgäste als Verstärkung für die ausdauernde Gruppe bekommen, so dass wir trotz eines Ausfalls und einer Abwanderung zu Peters Heldentruppe noch mit neun Fahrern unterwegs sind. Mit dem Anstieg zum Totenkopf steht gleich ein ordentlicher Brocken auf dem Programm, der in der Morgeneuphorie jedoch souverän weggequetscht wird. Als noch sensationeller entpuppt sich dann die herrlich einsame Straße zum Schwarzsohl, wo wir überraschenderweise auf die Sportiven treffen, die sich eine Kaffeepause gegönnt haben.
In der Abfahrt erweisen sich wieder einmal die Allgäuer Flatbar Twins als unschlagbar, im darauffolgenden Frankensteiner Stich holen uns dann die Schnellen wieder ein. Und so erreichen wir zum ersten mal Bad Dürkheim und steuern bei auffrischendem Nordwind auf Freinsheim zu, wo Peter erneut eine sensationelle Pfälzer Verpflegungsstation organisiert hat. Aufgrund des kalten Wetters hat sich spontan das
Hotel Altstadthof bereit erklärt, uns herzlich zu empfangen, und so lauschen wir gespannt den Erläuterungen der Lokalmatadoren zum Pfälzer Imbissdouble bestehend aus Kartoffelsuppe (in der einen Hand) und Zwetschgenkuchen (in der anderen Hand). Kudos für Eleonore, die Altstadthotelchefin (deren Name mir leider entfallen ist) und Peter, die sich so engagiert um unser leibliches Wohl bemühen.
Noch immer herrscht Nordwind, als wir unsere Fahrt fortsetzen, mit der zähen entspannten Gruppe im Windschatten. Eine kleine Rampe bringt uns wieder auf Betriebstemperaturen, dann folgt der lange Rollerberg zur LIndemannsruhe. Wiederum eine einsame Straße im idyllischen Wald, richtig grandios auf den Schlusskilometern, wo Karsten dem Berichterstatter in der letzten Rampe mit einem furiosen Finish die Rücklichter zeigt. Kurze rasante Abfahrt, dann geht es ab Bad Dürkheim auf die Weinstraße, und wir durchqueren einen romantischen Weinort nach dem anderen - schön, auch diese Seite der Pfalz kennenlernen zu dürfen. Das Radweggefrickel kurz vor Neustadt erzeugt nochmals etwas Unmut, der jedoch bald vergeht, als wir uns entscheiden, das Jausenbuffet im Hotel der Weinbiet-Option vorzuziehen.
Und so dauert es nicht mehr lange, bis wir die finale Kopfsteinpflasterrampe die Theresienstraße hinauf in Angriff nehmen und uns im Wohlfühlhotel angekommen auf die Leberwursthäppchen stürzen. Herzlichen Dank an Streckenplaner Peter, der uns seine geliebte Pfälzer Heimat mal wieder von ihrer schönsten Seite gezeigt hat.
Anmerkung: Leider hat der Berichterstatter erst bei der Ankunft festgestellt, dass keine Speicherkarte im Foto war. Deshalb heute Bericht ohne Bilder.
Ursprüngliche Etappenbeschreibung:
Nach kurzem ,,Elastizitätsübungen" in den Weinbergen verschwinden wir für zwei Stunden im wenig besiedelten Pfälzerwald. Zunächst steigen wir recht gemächlich zum Totenkopf auf und fahren lange, teils ordentlich rasant ins Elmsteiner Tal ab. War es bis jetzt schon fast verkehrsfrei und idyllisch, wird es auf dem Weg hoch zur ersten Rast bei der Hütte Schwarzsohl noch besser. Weiter geht es runter, hoch und wieder runter, bis wir mit ordentlich Zug auf der Kette in Bad Dürkheim plötzlich wieder die andere, lebhafte, weingeprägte Pfälzer Welt erreichen.
Im historischen Freinsheim erwartet man uns bereits mit ,,Grumbeersupp und Quetschekuche". Diese Kombination aus kräftiger Vor- und süß-saurer Nachspeise (linke Hand Kuchen, rechts der Suppenlöffel) ist ein weiterer, nachhaltiger Eckpfeiler der Pfälzer Küche für erfolgreiche Radsportler, was ihr nach dem folgenden Gipfelsprint zur Lindemannsruhe sicher bestätigen werdet.
Hier beginnt die Rückfahrt mit einer tollen Abfahrt durch Wald und Weinberge hinunter an die Weinstraße. Wir sind jetzt an der Mittelhaardt. Hier reihen sich die bekanntesten Weinorte mit teils weltbekannten Weingütern aneinander. Obwohl Dürkheim, Forst, Deidesheim, Gimmeldingen, Haardt und Neustadt jeweils nur wenige Kilometer auseinanderliegen, unterscheiden sie sich sehr, hübsch sind sie alle. Je nach Wunsch können die Orte auf teils engen, pittoresken Straßen mit gelegentlichen Pflasterpassagen durchfahren oder auf den Umgehungstraßen leicht und schnell umfahren werden.
Angesichts der großen Zahl an Verlockungen zur Einkehr ist wohl mit erheblichen Zeitunterschieden bei der Rückkehr der drei Gruppen am Hotel zu rechnen; es sei denn, die Schnellen statten ohne Wein dem Weinbiet und/oder dem Hambacher Schloss noch einen Besuch ab.